Benötige ich einen zusätzlichen FI-Schalter für eine Wallbox?

Hallo liebe Community,
ich habe eine simple Frage. In meinem Elektrokasten ist ein FI-Schalter bereits vorhanden (40 A, 0,03 A, Typ A). Wird beim Anschluss einer Wallbox ein zusätzlicher FI-Schalter benötigt? Die Box (ID Charger Connect) enthält bereits die DC-Fehlerstromerkennung. Es geht nur darum, welches Material vorhanden sein muss, den Einbau übernimmt ein Elektriker.
Ach ja, vielleicht kann mir noch jemand sagen welcher Kabel auf eine kurze Entfernung benötigt wird (etwa 5-7 Meter vom Elektrokasten zur Wallbox)?

Das ist von außerhalb ganz schlecht zu sagen.
Das beste wäre doch, wenn der Elektriker der das machen soll sich selber im voraus mal einen Überblick verschafft.
Er muss ja auch dafür gerade stehen.


Hallo!

Nein, brauchst Du nicht. In der Box ist ein Schutz eingebaut der dem eines FI Typ B entspricht. Darauf sollte man achten, man kann viel Geld sparen.

falls Box ohne DC-Schutz dann müsste man einen Fi Typ B vorschalten. Die sind sehr teuer, kosten ein vielfaches eines „normalen“ Typ A.
Zur Kabelstärke ? Richtet sich nur nach der Leistung der Box im wesentlichen.
Mit 5 x 6 mm² liegst Du bestimmt richtig, das reicht für22 kW reichlich. Einen Sicherungsabgang brauchst Du natürlich auch, also 3-fach LS mit 3 x 32 A ( für 6 mm²)

Und bitte den Elektriker gleich die fehlenden Abdeckstreifen am Verteilerschrank nachzurüsten, wenn er es nicht von selbst macht (was er müsste, wenn er ein „guter“ ist.

MfG
duck313

Vielen lieben Dank für diese Info! Damit ist meine Frage beantwortet!

Da die Installation bei dir schon jetzt mit gerade mal nur einem einzigen FI-Schalter nicht den Normen entspricht, stellt sich diese Frage eigentlich nicht.

Du hast 26 Leitungsschutzschalter (darunter mindestens einen, bei dem ich 25A Nennstrom erkennen kann - wozu eigentlich???) an gerade mal einem einzigen FI mit nur 40A Nennstrom.
Den willst du nun mit einer zusätzlichen Dauerlast von 16A belasten - und das alles wohl an den drei Vorsicherungen, die (kaum erkennbar) wohl 32A bis 40A Nennstrom haben.

Ein verantwortungsvoller Elektriker muss sich weigern, da noch irgendeinen Verbraucher zusätzlich anzuschließen.
Dem verantwortungslosen Elektriker ist es verboten.

Soweit ich in den technischen Daten erkennen konnte, ist deine Ladestation wohl für maximal 11kW geeignet.
Unter üblichen Verlegebedingungen scheint ein NYM-J 5 x 2,5mm² und ein zusätzliches Netzwerkkabel zur Kommunikation.
Es gibt auch eine (nicht TAB-konforme, aber trotzdem verkaufte) Variante mit einphasigem 32A-Anschluss.
Dort wäre ein NYM-J 3 x 6mm² mindestens notwendig.
Vom Anschluss einphasiger Verbraucher mit über 4,6kW sollte unbedingt abgesehen werden!

Menno, du bist doch vom Fach. Du würdest an eine Unterverteilung, an der ein ganzes Haus mit nur einem einzigen FI betrieben wird, der zudem auch nur 40A Nennstrom hat, nochmal weitere Großverbraucher anschließen?

Ich nicht.
Aber gut, es gibt ja genug Kollegen, die einem 40A Gerät auch dauerhaft bis zu 63A zumuten. Und wenn es mal knallt, ist halt das ganze Haus dunkel.

Ich bin nicht darauf eingegangen (allerdings habe ich mir das Foto auch erst später angesehen, weil es für mich versteckt war und habe nur die fehlenden Abdeckstreifen moniert,bevor die Korrekturzeit abgelaufen war, mein Fehler halt !).

Klar, aus Sicht der Ausfallsicherheit ist 1 FI zu wenig.

Und ob der elektrisch überlastbar wäre müssten uns die Vorsicherungen sagen, die könnten ja den Strom begrenzen.
Du weißt ja, SLS haben oft 35 A in Einfamilienhäusern.

Da ich Dich gerade mal da haben, sag mal, wie hältst Du es mit der DIN 18015 und der Forderung/Empfehlung mit der Zahl der LS hinter einem 30 mA RCD ? 2 LS je RCD und Außenleiter ?
6 LS hinter einem 4-pol RCD, 2 LS hinter einem 2-pol RCD ?

Und die Begründung, ist die in deinen Augen schlüssig ? Wer erzeugt denn die betriebsbedingten Ableitströme ? Die LS oder die Stromkreise oder die angesteckten Geräte von denen i.d.R. niemand weiß ob und wie viel Ableitströme sie verursachen werden.
Und kann nicht auch an einem Steckdosenkreis die Summe der Ableitströme in den Auslösebereich des RCD geraten ? Wenn man nur genug Geräte ansteckt.
es ist ja nicht der LS der die Anzahl begrenzen kann.

in Ermangelung einer greifbaren Größe hat man eben die LS-Anzahl als Hilfsgröße gewählt ?

MfG
duck313

Wer sagt denn, dass die LS alle über den FI laufen? Die Anlage sieht so alt aus, dass dies wohl nicht der Fall ist

Ich schließe mich der Meinung vieler Fachleute an, die diese DIN-Regel für den beklopptesten Schwachsinn aller Zeiten halten, der je geschrieben wurde.

Ich schließe mich auch deiner Meinung an, dass die Begründung sich addierender Ableitströme mit den Grundsätzen des elektrischen Stroms und des logischen Denkens unvereinbar ist.
(Ableitströme addieren sich verktoriell. Die Annahme, dass je Stromkreis genau ein Betriebsmittel betrieben wird, dass dann auch genau den maximal erlaubten Ableitstrom verursacht, ist vollkommen absurd.)

Mich kotzt aber ebenso die Leistung so mancher (auffällig oft für Bauträger arbeitenden) Kollegen an, die im EFH einen 40A FI und 12 16A LSS setzen und dazu ohne Rücksicht auf Verlegearten und Längen 1,5mm² auch für die längsten Stromkreise bei 16A Absicherung nutzen.

Gerade in der letzten Woche habe ich mal wieder so viel Pfusch gesehen, das ich langsam keine Lust mehr habe. Da war der Feldverteiler einer KFZ-Motorenwerkstatt, auf den ersten Blick recht sauber. Vier 32A CEE Dosen wurden mit 5 x 4mm² versorgt, aber mit 25A LSS abgesichert. O.K. - warum auch immer. 16 CEE Dosen mit 16A Nennstrom wurden mit 5 x 2,5mm² versorgt - und ALLE ebenfalls mit 25A B abgesichert. Begründung „Das ist besser wegen der Anlaufströme, zudem sind diese LSS ja auch billiger als 16A C-LSS.“
Je vier 25A LSS befanden sich hinter einem 63A/0,003A FI.
Vorsicherung: 25A Neozed. Für VIER 25A LSS.
Welches kranke Hirn baut sowas ein?!

Oder der Kollegen (?), der einen Zählerschrank mit Verteilerfeld 2015 neu installiert hat und sich größte Mühe gegeben hat, die hinter dem Verteilerfeld endenen Leitungen

  1. durch ein großflächig aufgeflextes Loch von hinten in das Verteilerfeld zu führen
    um sie dann
  2. mittels Lüsterklemmen so zu verlängern, dass sie bis zu den im anlagenseitigen Anschlussraum hereingezwängten LSS reichen.
    Ja, richtig. Im 150 mm hohen AAR ein 40A FI und acht 16A LSS, alles übelst hereingequetscht - und ein leeres, 6reihiges Verteilerfeld.
1 Like

Na ja, wenn man die schwarzen Kennmelder der Neozed-Elemente sieht und davon ausgeht, dass das Vorsicherungen sind, dann würde ich nach jetzigem Stand mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass da alles über den FI läuft - oder nur die beiden Automaten rechts unten.

Diese kleinen Schraubsicherungen? Erscheinen mir eher als Absicherung für nen Drehstromkreis. Der vermutlich auch ned über FI läuft.

Hier noch ein paar Bilder mit geöffneter Abdeckung. Das ganze Haus scheint über den FI zu laufen.
25A habe ich für die Garage genommen, weil mir das jemand so empfohlen hat (wegen Schweißgerät und so. Das Wird aber vermutlich Blödsinn sein). Das Haus ist ca 180 qm groß und es werden keine besonderen Stromfresser benutzt (die ganzen dicken schwarzen führen nach draußen und sind nicht angeschlossen). Das Schweißgerät wurde bis jetzt auch nur einmal benutzt. Die Anlage ist ca. 30 Jahre alt, aber einige Automaten wurden schon ausgetauscht, die von ABB sind neu, der Rest alt.
Die Wallbox ist 11kw und ca. 20-25 Meter vom Zähler entfernt.
Ich halte also fest: 5x2,5mm Kabel + Zusätzlicher FI? Bleibt es dabei?

Da sind Steckdosen dran, ohne dass nach andere Leitungsschutzschalter davor hängen? Dann ist das kein Blödsinn, sondern erleichtert dem Brandermittler ganz erheblich die Arbeit, weil die Ursache direkt klar ist.

Die Mehrfachbelegung der Neutral- und Schutzleiterklemmen ist grauenvoll.

Mein Vorschlag: Sprechanlage aus dem Verteilerfeld verbannen. Wird das PVG überhaupt noch benötigt?

Sind die drei Sicherungen die Vorsicherungen für alles? Ich kann das schlecht erkennen.

Ich würde dann die frei gewordene Reihe für drei FI-Schalter verwenden. Je einen für 12 Leitungsschutzschalter.

Den dritten würde ich dann für den 3 x 16A C LSS benutzen (Wallbox) und da auch die anderen „externen“ Stromkreise drauflegen (Garage, Werkstatt, Außenstrom).
Mit 25A dürfen keine Schukosteckdosen abgesichert werden. Für Maschinen und Schweißgeräte nimmt man LSS mit „C“-Charakteristik.

Wenn du sowieso am Verlegen bist:
Was spricht gegen eine kleine Unterverteilung in der Garage?
Nimm 5 x 6mm², abgesichert mit z.B. 32A Schraubsicherungen (KEINE LSS!). FI-Schalter darf im TN-Netz dann in diese neue Unterverteilung. Im TT-Netz muss leider auch ein FI vor die Zuleitung zur neuen Unterverteilung.

Wenn sich E-Mobilität durchsetzt und du auch mal mit 22kW laden willst, wärest du schon vorbereitet.

Einem Kunden, der gerade ein gebraucht gekauftes Haus umbaut, lege ich sogar 5 x 16mm² in die Garage. Gut, da ist eine Werkstatt und ein Wildkühlhaus drin. Und da wird definitiv mit 22kW geladen werden. Aber die vollen 63A des Hausanschlusses zur Verfügung zu haben, ist nicht zwingend Luxus oder Verschwendung.

Würd mich interessiern: Warum keine LSS?

Warum keine LSS?

Weil die, wenn hintereinander geschaltet, Kurzschlüsse nicht immer selektiv auslösen. Ist allerdings im Wohnhaus kein kritisches Sicherheitsproblem, eher ein Komfortproblem. So selten, wie mal ein Kurzschluss auftritt, kann man (ich) damit eigentlich gut leben. Der Komfortgewinn durch schnelle Freischaltbarkeit macht den Nachteil für meine Begriffe mehr als wett. Zudem fällt an LSS weniger Verlustleistung an als bei Schmelzsicherungen. Wenn man öfter mit 11-22 kW ein E-Auto lädt, kann das relevant sein.

Gruß
Marius