Benziner oder Diesel?

Hallo!

Ich stehe vor der Entscheidung, ob mein neues Auto Benziner oder Diesel sein soll.

Nach Einrechnen der standardmäßigen Faktoren (Kaufpreis-Diff., km/Jahr, Verbrauch lt. Hersteller, akt. Literpreis, Steuer+Versicherung) steht es auf der Kippe.

Deswegen muß ich noch mehr Kriterien heranziehen.

a) auf welchem Streckenprofil ist ein Diesel effektiver und wo ein Benziner?

  • lange gleichmäßige Autobahnfahrten (ca. 140 km/h)
  • fahren im Stau
  • Stadtverkehr
  • häufige Bergauf-/bergab-Passagen
  • Landstraße
  • Kurzstecken

b) sind die offiziellen Verbrauchsangaben der Hersteller bei Benzin auf E10 bezogen oder „normales“ Super?

c) Wie sieht die Zukunft (ca. 4-5 Jahre) beim Diesel aus? Wird sich der Preis immer mehr an Benzin angleichen, evt. überholen oder ist eher zu erwarten, daß ein Abstand wie z.Z. bestehen bleibt?

In der Hoffnung auf Euren Rat

Gruß
Hans

Hi,

a) auf welchem Streckenprofil ist ein Diesel effektiver und wo
ein Benziner?

  • lange gleichmäßige Autobahnfahrten (ca. 140 km/h)
  • fahren im Stau
  • Stadtverkehr
  • häufige Bergauf-/bergab-Passagen
  • Landstraße
  • Kurzstecken

bis auf den letzten Punkt dürfte der Diesel immer verbrauchsgünstiger sein, da er einen höheren Wirkungsgrad hat. Kurzstrecken jedoch sind Gift für ihn, weil er länger braucht, bis er auf Betriebstemperatur ist.

b) sind die offiziellen Verbrauchsangaben der Hersteller bei
Benzin auf E10 bezogen oder „normales“ Super?

Keine Ahnung. Der Unterschied dürfte jedoch marginal sein.

c) Wie sieht die Zukunft (ca. 4-5 Jahre) beim Diesel aus? Wird
sich der Preis immer mehr an Benzin angleichen, evt. überholen
oder ist eher zu erwarten, daß ein Abstand wie z.Z. bestehen
bleibt?

Das kann man nicht vorhersagen. Hängt z. B. auch vom Heizölverbrauch ab: Je mehr Häuser alternativ beheizt werden, desto mehr nimmt der Druck auf den Heizöl-/Dieselmarkt ab (denke ich, bin kein Experte).

Ich stehe z. Zt. auch vor der Entscheidung und werde wahrscheinlich den Diesel bevorzugen, weil ich eher wenig im Stadt-/Kurzstreckenverkehr unterwegs bin.

Gruß S

Hallo,
du hast die durchschnittliche Fahrleistung nicht angegeben. Unter ca. 20000km im Jahr lohnt ein Diesel finanziell nicht, da muß man schon einen andern Grund (etwa Anhängerbetrieb) haben um sich doch dafür zu entscheiden.
Wenn ich keine Garage hätte und zuverlässig auch bei unter -20°C fahren müsste, hätten mir außerdem die Berichte der letzten Wochen zu denken gegeben. Vielleicht reagiert ja auch die Politik/Tankstellenbranche und macht den Winterdiesel noch „winterfester“.

Cu Rene

Hallo Hans,

eine wichtige Frage fehlt: Bis zu welchem KM-Stand möchtest Du das Auto fahren? Bei der heutigen empfindlichen Technik eines Diesels möchte ich den nicht mit weit über 100.000km mehr fahren, weil die Gefahr von richtig teuren Reparaturen (Einspritzanlage, -Düsen, Turbo) recht hoch ist. Wobei das Turbo- bzw. Motorproblem bei modernen, aufgeladenen Benzinmotoren mit relativ kleinem Hubraum auch nicht zu verachten ist. Zumal Du Bergfahrten erwähnst, wo ein kleiner Motor doch recht stark belastet wird.
Daher ist es nicht unerheblich, um welches Auto und um welchen Motor (relativ schwach oder eher stark motorisiert) es sich überhaupt handelt.

c) Wie sieht die Zukunft (ca. 4-5 Jahre) beim Diesel aus?

Tja, wenn man das heute schon wüsste…
Derzeit - und ich wüsste nicht, ob eine Änderung geplant ist - wird hier in Deutschland Dieselkraftstoff im Vergleich zu Benzin steuerlich bevorzugt. In der Herstellung ist das Zeug nämlich meines Wissens heute schon teurer als Benzin. Und je höher die beiden Preise gehen (wer mag das bezweifeln?), desto geringer spielt die Kraftstoffsteuer, die pro Liter auf einem festen Betrag bleibt, eine Rolle. Mich würde es deswegen nicht wundern, wenn Dieselkraftstoff in absehbarer Zeit pro Liter teurer als Benzin wird. Wie schnell und wie viel teurer ist halt die Frage.

Beste Grüße
Guido

Hallo zusammen,

bis auf den letzten Punkt dürfte der Diesel immer
verbrauchsgünstiger sein, da er einen höheren Wirkungsgrad
hat.

Richtig. Solange die Motoren laufen, hat ein - von der Leistung her vergleichbarer - Dieselmotor einen Vorteil gegenüber dem Benziner.

Kurzstrecken jedoch sind Gift für ihn, weil er länger
braucht, bis er auf Betriebstemperatur ist.

Richtig. Vom Verbrauch her ist zwar auch da der Dieselmotor überlegen, da er nicht so stark anfettet, was gerade bei richtig kalten Temperaturen den Benziner richtig schlecht aussehen lässt (vor allem auf dem ersten KM). Auf die Jahre gesehen sehe auch ich den Benziner aber im Vorteil.

Hängt z. B. auch vom
Heizölverbrauch ab: Je mehr Häuser alternativ beheizt werden,
desto mehr nimmt der Druck auf den Heizöl-/Dieselmarkt ab

Die Frage ist: Welche Rolle spielt die Beheizung von Gebäuden im Vergleich zur Zunahme des Straßenverkehrs? Natürlich weltweit bezogen! Diese Richtung werden wohl die Asiaten angeben, die noch einen Nachholbedarf haben, den wir uns hier gar nicht vorstellen können.

Beste Grüße
Guido

Vielen Dank erstmal für Eure Antworten.

Es soll ein Kompaktvan werden etwa 1.8-2.2l mit 120-160 PS, Richtung Zafira, Scenic, Verso, Mazda 5 etc. und Automatik wegen kaputtem linken Fuß.

4-5 Jahre will ich ihn fahren ca. 80-100Tkm

Winterdiesel

Ist etwa wirklich zu erwarten, daß sich nach derartigen Problemen diesen Winter da nichts tun wird?

Kurzstrecken jedoch sind Gift für ihn, weil er länger
braucht, bis er auf Betriebstemperatur ist.

Richtig. Vom Verbrauch her ist zwar auch da der Dieselmotor
überlegen, da er nicht so stark anfettet, was gerade bei
richtig kalten Temperaturen den Benziner richtig schlecht
aussehen lässt (vor allem auf dem ersten KM). Auf die Jahre
gesehen sehe auch ich den Benziner aber im Vorteil.

Auf die Jahre gesehen, inwiefern?

In der Hoffnung auf weiteren Rat

Gruß
Hans

Ich noch mal,

Es soll ein Kompaktvan werden etwa 1.8-2.2l mit 120-160 PS,

Gut, also schon mal kein „Hubraumkrüppel“ wie z.B. Touran mit 1,2L Benziner, der bei Beladung und/oder Bergauf nur mit Dauervollgas gefahren werden kann.

4-5 Jahre will ich ihn fahren ca. 80-100Tkm

Selbst wenn es noch ein Jahr länger wird, da sollten noch keine teuren Reparaturen zu erwarten sein.

Winterdiesel

Ist etwa wirklich zu erwarten, daß sich nach derartigen
Problemen diesen Winter da nichts tun wird?

In den nächsten paar Jahren vermutlich nicht. Ist die Frage, wie lange der diesjährige Schock, dass es Ende Januar doch noch mal kalt wird, anhält.

Auf die Jahre gesehen, inwiefern?

Wenn man jahrelang oft Kurzstrecke fährt.

Gerade für so ein doch nicht ganz so windschnittiges Auto mit der Leistung würde ich den Dieselmotor im Vorteil sehen.

Beste Grüße
Guido

Moin!

eine wichtige Frage fehlt: Bis zu welchem KM-Stand möchtest Du
das Auto fahren?

Mittlerweile hat er ja ergänzt, dass er ca. 20.000 Km p.a. fährt. Da würde ich noch beim Benziner bleiben.

Bei der heutigen empfindlichen Technik eines
Diesels möchte ich den nicht mit weit über 100.000km mehr
fahren, weil die Gefahr von richtig teuren Reparaturen
(Einspritzanlage, -Düsen, Turbo) recht hoch ist.

Das sehe ich auch so. Allerdings relativiert sich dieser Punkt, wenn der Wagen neu gekauft wird. Denn dann hat man es vonAnfang an selbst in der Hand, den Wagen vernünftig zu warten, an vernünftigen Tankstellen zu tanken und pfleglich zu fahren.
Mein VW Turbodiesel hat gut 180.000 Km gelaufen und hatte noch kein problem an Turbo und Injektoren. Er ist allerdings erst knapp 2,5 Jahre alt.

Bei hohem Kurzstreckenanteil leidet ein Turbodiesel natürlich deutlich mehr. V.a. der Turbo selbst.

Wobei das
Turbo- bzw. Motorproblem bei modernen, aufgeladenen
Benzinmotoren mit relativ kleinem Hubraum auch nicht zu
verachten ist. Zumal Du Bergfahrten erwähnst, wo ein kleiner
Motor doch recht stark belastet wird.

Es ist abzutaten von diesen komischen 1.2 L 140 PS Motoren in 2 Tonnen Autos.
Für einen Basis-Golf geht das. Für einen beladenen Touran m.E. nicht auf Dauer.

Es gibt allerdings von einigen Herstellern wie z.B. Ford 1.6 und 2.0 Turbo Benziner. Das kann man sich dann ruhig mal ansehen.

Daher ist es nicht unerheblich, um welches Auto und um welchen
Motor (relativ schwach oder eher stark motorisiert) es sich
überhaupt handelt.

c) Wie sieht die Zukunft (ca. 4-5 Jahre) beim Diesel aus?

Tja, wenn man das heute schon wüsste…
Derzeit - und ich wüsste nicht, ob eine Änderung geplant ist -
wird hier in Deutschland Dieselkraftstoff im Vergleich zu
Benzin steuerlich bevorzugt. In der Herstellung ist das Zeug
nämlich meines Wissens heute schon teurer als Benzin. Und je
höher die beiden Preise gehen (wer mag das bezweifeln?), desto
geringer spielt die Kraftstoffsteuer, die pro Liter auf einem
festen Betrag bleibt, eine Rolle.

Das ist falsch, denn die Steuer wächst munter mit.

Mich würde es deswegen nicht
wundern, wenn Dieselkraftstoff in absehbarer Zeit pro Liter
teurer als Benzin wird. Wie schnell und wie viel teurer ist
halt die Frage.

Davon kann man ausgehen.
Der Dieselpreis ist bereits jetzt recht nahe an dem für Benzin. Diesel lohnt sich daher auch aufgrund der höheren Unterhaltskosten eigentlich schon heute nur noch für Vielfahrer.
Privat würde ich mir nie wieder einen Diesel kaufen. Mein Lehrgeld diesbzgl. habe ich ausreichend bezahlt.

Ich würde allerdings Turbo-Benziner nicht generell ausschließen. Sie sind sehr viel weniger komplex als Turbo-Diesel und bei vernünftiger Behandlung fast genauso haltbar wie Saug-Benziner. Ein freund von mir hat gerade einen Peugeot 5008 mit 160 PS Turbo-Benziner gekauft. Scheint ein feines Auto zu sein.
Auch den Ford S-Max würde ich mir mal ansehen.

Mit solchen Autos kommt man üblicherweise auch einen Berg hoch…

Gruß,
M.

1 Like

Hallo Mathias,

Mittlerweile hat er ja ergänzt, dass er ca. 20.000 Km p.a.
fährt. Da würde ich noch beim Benziner bleiben.

Das sehe ich auch so. Allerdings relativiert sich dieser
Punkt, wenn der Wagen neu gekauft wird.

Richtig, und auch das hat der TE ja inzwischen geschrieben. Und vor allem, dass er den Wagen nicht bis ins hohe Alter fahren möchte.
Je nach Streckenprofil kann sich durchaus schon ein Dieselmotor lohnen. Das lässt sich aber für uns derzeit schlecht beurteilen.

Es ist abzutaten von diesen komischen 1.2 L 140 PS Motoren in
2 Tonnen Autos.
Für einen Basis-Golf geht das. Für einen beladenen Touran m.E.
nicht auf Dauer.

Eben, das Thema hatten wir hier doch erst.

Das ist falsch, denn die Steuer wächst munter mit.

Die Mehrwertsteuer wächst natürlich mit höheren Preisen mit. Die Mineralölsteuer bleibt aber auf einen festen Betrag pro Liter. Egal, ob man an der Zapfsäule 1,20 Euro oder über 2 Euro pro Liter für die selbe Kraftstoffart zahlen muss. Prozentual wird sie also geringer, daher meinte ich, dass sie eine geringere Rolle spielt.

Ich würde allerdings Turbo-Benziner nicht generell
ausschließen. Sie sind sehr viel weniger komplex als
Turbo-Diesel und bei vernünftiger Behandlung fast genauso
haltbar wie Saug-Benziner.

Das ist zwar richtig, aber die Anzahl von „Hubraumkrüppeln“ nimmt nur leider zu.
Und ich möchte nicht wissen, wie viele der Turbofahrer (egal ob Diesel oder Benziner) nicht beachten oder sogar nicht wissen, wie man einen Turbomotor richtig warm und kalt fährt. Wenn ich sehe, wie nicht nur einzelne Leute ihren TDI nach der Ampel am Ende der 30er Zone unseres Wohngebietes los scheuchen…

Beste Grüße
Guido

Hi,

Es ist abzutaten von diesen komischen 1.2 L 140 PS Motoren in
2 Tonnen Autos.
Für einen Basis-Golf geht das. Für einen beladenen Touran m.E.
nicht auf Dauer.

Eben, das Thema hatten wir hier doch erst.

Und was haltet Ihr z. B. von einem 1,4-l-Diesel mit 90 PS in einem Yaris?

Gruß S

Hi,
der sollte ewig halten.

Gruß!

Hi!

der sollte ewig halten.

Diese Aussage kann man auf keinen Fall unterschreiben.

Vielmehr ist es möglich, dass ein solcher Motor i.V.m. einem solchen Auto bei guter Pflege um die 200.000 Km wirtschaftlich zu bewegen ist.

Insgesamt also kein schlechtes Paket für einen Kleinwagen. Mehr aber auch nicht.

Allerdings sollte es doch ein Touran sein, dachte ich. Da passt der Yaris in den Kofferraum…

Gruß,
M.

Danke …
… nochmals für alle Eure Antworten.

Ich werde mich wahrscheinlich für einen Benziner entscheiden, einfach wegen der Unsicherheit die Zukunft von Diesel betreffend.

Gruß
Hans

der sollte ewig halten.

Diese Aussage kann man auf keinen Fall unterschreiben.

Vielmehr ist es möglich, dass ein solcher Motor i.V.m. einem
solchen Auto bei guter Pflege um die 200.000 Km wirtschaftlich
zu bewegen ist.

Na, das ist ja schon mal was.

Allerdings sollte es doch ein Touran sein, dachte ich.

Für den UP, aber der bin ich ja nich, nich?

Gruß S