Bepreisen / einpreisen

Hallo!

um herauszufinden, ob „bepreisen“ und „einpreisen“ die gleiche Bedeutung haben, habe ich mich auf die Suche von Belegen gemacht.

Darf ich in dem folgenden Satz statt „einpreisen“ , „bepreisen“ verwenden?

  • Die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Eigentümer auf Anhieb ihr Haus oder ihre Wohnung richtig einpreisen.

BEPREISEN

  • Wenn jemand das bepreisen möchte, finde ich das gut. (www.heise.de, gecrawlt am 25.03.2018 )
  • Risiken lassen sich berechnen, bepreisen und versichern, Unsicherheit aber nicht. (www.fuw.ch, gecrawlt am 27.03.2018 )
  • Damit wird es die EU einholen und voraussichtlich die weltweiten Bemühungen, Kohlenstoff zu bepreisen, voranbringen. (german.beijingreview.com.cn, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Wohl keine andere Branche besitzt mehr Erfahrung im bepreisen von digitalen Angeboten als die Software-Industrie. (industriemagazin.at, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Welchen Verkehr will man bepreisen? (bazonline.ch, gecrawlt am 27.03.2018 )
  • Mone und Barrowman sichern sich insofern ab, als dass sie ihre Apartments grundsätzlich in Dollar bepreisen und am Tag der Wertstellung in Bitcoin umrechnen. (www.wiwo.de, gecrawlt am 29.03.2018 )
  • Wie wollen denn Computerprogramme die wirtschaftlichen Folgen von nuancierten Verschärfungen weltpolitischer Spannungen bepreisen? (www.wiwo.de, gecrawlt am 27.03.2018 )
  • All das ist, wie das gesamte Projekt, aber noch unausgegorene Zukunftsmusik, wie auch Furrer betont: «Das Ziel ist, die Mobilität anders zu bepreisen und dadurch eine lenkende Wirkung zu erzielen.» (www.zsz.ch, gecrawlt am 27.03.2018 )
  • Ökonomisch betrachtet sind Lenkungsabgaben die vernünftigere Massnahme als Subventionen, weil diese den CO2-Ausstoss bepreisen. (www.handelszeitung.ch, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Tickets, die über das Reservierungssystem GDS gebucht werden, wird der Luftverkehrskonzern ab sofort mit zusätzlichen 16 Euro bepreisen. (www.sat1.de, gecrawlt am 26.03.2018 )

EINPREISEN

  • Die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Eigentümer auf Anhieb ihr Haus oder ihre Wohnung richtig einpreisen. (www.focus.de, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Vermieter, die die Karte im Programm haben, müssten die Kosten einpreisen, so dass der Gast indirekt zahlt. (www.frankenpost.de, gecrawlt am 27.03.2018 )
  • Es bleibt also bei der Warnung von Sonntag, wonach die Märkte eine frühe Zinsanhebung im April, so sie denn kommt, über fallende Notierungen einpreisen könnten. (www.finanznachrichten.de, gecrawlt am 29.03.2018 )
  • Und die Tendenz dürfte sich noch fortsetzen, wenn sich die Hinweise auf eine Zinsanhebung im Juni weiter verdichten und die Märkte diese entsprechend noch stärker einpreisen müssen. (www.finanznachrichten.de, gecrawlt am 29.03.2018 )
  • Manchmal soll man ja auf die Börsen blicken, wie sie politische Entwicklungen einpreisen. (www.ln-online.de, gecrawlt am 27.03.2018 )
  • Und wenn wir die Umweltbelastung durch den Transport einpreisen würden, wohl erst recht. (www.taz.de, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Und auf keinen Fall sollte man den Mann als das neue Normal einpreisen. (www.moz.de, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Die Bahn steht in Konkurrenz, wenn sie eine Leistung anbietet, muss sie die einpreisen und auch vergüten. (www.taz.de, gecrawlt am 29.03.2018 )
  • All das muss man einpreisen, wenn man Städte bewertet - genauso wie man wichtige Faktoren für eine Reise berücksichtigen muss, also etwa: Wie viel kostet ein Ticket im Öffentlichen Nahverkehr? (www.welt.de, gecrawlt am 26.03.2018 )
  • Sollten sich die Märkte tatsächlich irren und die Fed bereits im April den nächsten Zinsschritt vollziehen, dann müssten die Märkte dies einpreisen – tendenziell über fallende Kurse. (www.finanznachrichten.de, gecrawlt am 29.03.2018 )

Hi,

Deine gehalten Zitate verwenden die Verben bepreisen und einpreisen richtig.
Beide Verben sind Fachbegriffe und werden verstanden, in der Umgangssprache aber kaum verwendet.
„Bepreisen“ bedeutet, dass man etwas einen Preis gibt oder für etwas einen Preis nennt oder weiss.
„Einpreisen“ verwendet man, wenn etwas bereits einen Preis hat, aber zusätzliche Kosten entstehen, die in den Preis hinein müssen.
Daher musst du in deinem Beispiel vermutlich bepreisen verwenden, denn es scheint darum zu gehen, dass Eigentümer oft den falschen Preis verlangen.

Die Franzi

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Nein, du musst „bepreisen“ verwenden.

Bei diesem Zitat hat der Journalist einen Fehler gemacht:

Richtig wäre zum Beispiel:
„Die Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Eigentümer auf Anhieb beim Wert ihres Hauses Einflüsse des Immobilienmarktes richtig einpreisen.“

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ich bin anscheinend nicht die Einzige, die mit den Verben Probleme hat. Das ist sehr beruhigend: :sweat_smile:

In meiner Branche (quantitatives Handeln) gibt es auch noch fehlpreisen (genauer überpreisen oder unterpreisen), auspreisen (analog zu einpreisen) und aufpreisen/abpreisen/zwischenpreisen.

Wie schon erwähnt, alles Fachbegriffe. Muß man nicht kennen und schon gar nicht verwenden können.

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Hallo,

Die Floskel „quantitatives Handeln“ finde ich ja mal toll! Wie würde der Volksmund dazu sagen? Großhandel?

Jetzt wo ich das Wort lese, fällt mir ein, dass ich es auch von meiner ehemaligen Arbeit kenne. Die lag im Bereich des qualitativen Handels :wink: , sprich Facheinzelhandel von qualitativ hochwertigen elektronischen Gütern, und wir haben die Waren nach dem Eintreffen regelmäßig ausgepreist. Wir haben also kleine Schildchen mit dem Preis aufgeklebt. (So wie es vor 30 Jahren noch üblich war, bevor die elektronischen Kassen mit Code-Scanner massenhaft Einzug hielten.

Der Unterschied zum Einpreisen: eingepreist war die Ware bereits. Der Verkaufspreis stand entweder in einer unverbindlichen Preisliste oder in unserem Computer. Wir haben lediglich einen Aufkleber mit bekannter Artikelnummer und Preis auf der Ware angebracht.

Grüße
Pierre

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Hehe, daneben, oder vielleicht auch nicht. Ich habe quantitative trading frech ins Deutsche übersetzt.

Aber stimmt, auspreisen im Einzelhandelssinne ist auch noch eine Erwähnung wert.
Da fällt mir dann auch noch umpreisen ein, um Artikel in der Werbung oder fälligem MHD billiger auszupreisen.

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