Berchnung Stromkosten

Hallo zusammen,

ich habe bei uns im Werk eine Machine stehen die hat einen Amperemeter. Darauf sieht man die im Moment verbrauchten Ampere und zwar etwa 130 Ampere. Es schwankt so zwischen 132 und 128 aber im Schnitt saugt die Maschine 130 Ampere. Wenn diese jetzt eine Stunde läuft kann ich da berechnen wie viel Stromkosten enstehen? Die Stromrechnung zeigt ja kWh an. Wenn ein kW also 20 Cent kostet lässt sich das berechnen?

Danke für die Hilfe

Konrad

Hallo !

Nicht so ohne weiteres.

Und 1 kW kostet auch nicht so 20 cent,eine kWh kostet soviel.

kW ist eine Leistung und kWh ist die Arbeit (da steckt die Zeit mit drin = h).

Man könnte ja denken, nehme ich Strom mal Spannung = Leistung.

das wird beim Drehstrommotor dann in etwa 1,73 x 400 V x 130 A sein.

Also 89,4 kW Leistung.

Wo ist der Haken ?

Es fließt mehr Strom als es für die Leistung nötig wäre,weil wir eben nicht die Faktoren Wirkungsgrad(eta) und Leistungsfaktor(cos phi) berücksichtigt hatten.

Die Formel lautet Leistung § = 1,73 x 400 V x 130 A x cos phi x eta

Diese Faktoren müssen auf der Maschine stehen,nehmen wir mal an cos phi 0,87 und eta 0,7

Dann kommt eine Leistung der Maschine von 54,78 kW heraus.

Ist die Maschine 1 Std. am Netz dann kostet es bei dem Preis von 0,20€/kWh eben ca. 11 € /Std.

Industriebetriebe werden aber anders abgerechnet,sie zahlen auch für die Leistung,die sie beanspruchen.

MfG
duck313

Danke. Woher kommt die 1,73 aus der Formel?

Hallo !

das ist „Wurzel aus 3“, der Verkettungsfaktor bei Drehstrom.

Aber ich sehe gerade,ich habe es falsch berechnet.

Zugeführte Leistung ist P = 1,73 x 400 V x 130 A x cos phi

Also im Beispiel 78,36 kW (die zählt dann auch der Stromzähler)

abgegebene Leistung(an der Antriebswelle) ist der Faktor eta zusätzlich:

P ab = 1,73 x 400 V x 130 A x o,87 x 0,70 = 54,85 kW

Wenn Du nur Spannung und Strom mal 1,73 rechnest,dann bekommt man die „Scheinleistung“ (S).
Das wären hier 90 kVA (Kilo Voltampere).

cos phi = P : S = 78,36 KW : 90 kVA = 0,87 ( der cos phi,denn ich angenommen hatte zur Berechnung.

mfG
duck313

Hi duck,

das ist „Wurzel aus 3“, der Verkettungsfaktor bei Drehstrom.

100 Punkte!

Aber ich sehe gerade,ich habe es falsch berechnet.

Zugeführte Leistung ist P = 1,73 x 400 V x 130 A x cos phi

Stimmt auch.

Also im Beispiel 78,36 kW (die zählt dann auch der
Stromzähler)

Das stimmt nicht, der Zähler erfasst (und zählt) die Wirkleistung.
Deswegen ist (eigentlich) jeder Verbraucher aufgefordert, den cos phi durch Kondensatoren zu kompensieren. Also so 0,95 - 0,98 ist der Wunschtraum des Versorgers, weil er dann dünnere Kabel legen kann!

cu
Zeulino

Hey ,
Aber die Frage der Fragen : WAS zeigt das Amperemeter an ?
Tatsächlich die Gesamtstromaufnahme oder nur einen bestimmten Teil, zur Überwachung EINES BESTIMMTEN Stromes in der Maschine ??

Die Berechnung der Stromkosten wird also ein Ratespiel…

Gruß Jörg

Hallo,

Aber die Frage der Fragen : WAS zeigt das Amperemeter an ?

Hm, ist jetzt 'ne blöde Frage! Ist die Anlage schon vor Ort kompensiert oder nicht?
Wenn vor Ort (eher selten) dann würde nur der eigentliche Wirkstrom angezeigt.
Hängt die Maschine aber an einer großen Anlage (eigentlich üblich), und die ist kompensiert, dann zeigt das Amperemeter natürlich den Scheinstrom dieser Maschine an.

Tatsächlich die Gesamtstromaufnahme oder nur einen bestimmten
Teil, zur Überwachung EINES BESTIMMTEN Stromes in der Maschine
??

Die Berechnung der Stromkosten wird also ein Ratespiel…

Bezahlen musst Du nur den Wirkstrom!
Und heutige Anlagen kompensieren den Strom auf +/- cos phi bei 0,98.

Grüße vo Zeulino,
der elf Jahre lang mit diesem Problem gekämpft hat. Allerdings noch unter ganz anderen (DDR)-Bedingungen.

Ich habe noch einmal im Werk nachgefragt. Der Ampermeter zeigt den Wirkstrom an. Hintergrund meiner Frage ist foglender:

Ich möchte 2 Motoren vergleichen. Bei dem einen pendelt sich der Amperemeter auf 130 Ampere ein (380 V), der andere Motor zeigt 120 Ampere (380V). Jetzt wollte ich wissen wieviel Kosten ich in etwa spare (am Tag bei 24h Betrieb) wenn ich den Motor 2 mit 120 Ampere nehmen. Kann man das abschätzen?

Danke

etwa 1/13 bzgl. des 130 A Motors.
Gruß
Vincenz

Ähm , wei hast du das gerechnet?

Ich habe noch einmal im Werk nachgefragt. Der Ampermeter zeigt
den Wirkstrom an.

Das halte ich für eine falsche Aussage.

Dazu müsste der Motor entweder exakt kompensiert sein (kaum machbar)
oder das Amperemeter hat auch einen Spannungsanschluss und kann so an Hand der Phasenlage den Wirkstrom errechnen.

Oder ist ein Motor an einem Frequenzumrichter???
Der sorgt u.a. dafür, dass nahezu nur Wirkstrom aufgenommen wird.

Ich möchte 2 Motoren vergleichen. Bei dem einen pendelt sich
der Amperemeter auf 130 Ampere ein (380 V), der andere Motor
zeigt 120 Ampere (380V). Jetzt wollte ich wissen wieviel
Kosten ich in etwa spare (am Tag bei 24h Betrieb) wenn ich den
Motor 2 mit 120 Ampere nehmen. Kann man das abschätzen?

Falls es wirklich eine Wirkstromangabe sein sollte,
falls der Motor symmetrisch aufr allen drei Außenleitern den selben Strom bezieht,
falls die Motoren beide unter identischen Bedingungen gemessen wurden (also bei der selben Belastung, Drehzahl, Produktionsmenge,…),

dann sind 10A bei 400V (380V sind lange her…) rund 7kW.
Wenn die 24h laufen, sind das 7kW * 24h = 168kWh.

Falls du wirklich 20ct/kWh zahlst, sei dir zuerst ein anderer Anbieter empfohlen. Keiner meiner Kunden, die so große Anlagen laufen haben, zahlt so viel.
Aber wenn das tatsächlich der Fall ist, dann wären das halt 0,20€/kWh * 168kWh = 33,60€

Hallo !

Wo ist der Widerspruch ?

Der Zähler zählt die Wirkleistung über die Zeit.

Das mehr Strom fließt,als zu der Wirkleistung gehört (Blindleistung) ist eine andere Sache,der Strom belastet Leitungen und Kraftwerke,ja.

Aber es zu kompensieren ist eine extra Auflage ab bestimmten Blindleistungen in größeren Anlagen(Industrie,Gewerbe allemal),weil die selbst daran interessiert sind,denn die Blindleistung wird extra berechnet (nicht im Privathaushalt).

MfG
duck313

dann sind 10A bei 400V (380V sind lange her…) rund 7kW.
Wenn die 24h laufen, sind das 7kW * 24h = 168kWh.

Wie kommst du auf 7kW?

Falls du wirklich 20ct/kWh zahlst, sei dir zuerst ein anderer
Anbieter empfohlen. Keiner meiner Kunden, die so große Anlagen
laufen haben, zahlt so viel.
Aber wenn das tatsächlich der Fall ist, dann wären das halt
0,20€/kWh * 168kWh = 33,60€

Nein, die 20 Cent waren als Beispiel gedacht, natürlich zahlen wir weniger. Viel interessanter wäre wie die rund 7kW zustande kommen.

Danke

Steht alles eigentlich in den Antworten von Duck!
Kurzform:
P=UxI
Gesamtkosten=P x t x Kosten/Zeiteinheit
Somit spart man (130-120)/130 der Kosten bezogen auf den höheren Stromverbrauch. Kürzen ergibt 1/13.

Gruß
Vincenz

dann sind 10A bei 400V (380V sind lange her…) rund 7kW.
Wenn die 24h laufen, sind das 7kW * 24h = 168kWh.

Wie kommst du auf 7kW?

Vielleicht hilft dir meine Vermutung:
130A-120A=10A
(Wurzel aus 3) * 10A * 400V könnten ca. 7kW sein :wink:.

Gruß
Pontius

Hallo auch,

ich habe bei uns im Werk eine Machine stehen die hat einen
Amperemeter. Darauf sieht man die im Moment verbrauchten
Ampere und zwar etwa 130 Ampere. Es schwankt so zwischen 132
und 128 aber im Schnitt saugt die Maschine 130 Ampere. Wenn
diese jetzt eine Stunde läuft kann ich da berechnen wie viel
Stromkosten enstehen? Die Stromrechnung zeigt ja kWh an. Wenn
ein kW also 20 Cent kostet lässt sich das berechnen?

ich machs mal einfach…
Diskussion um Wirkleistung hin oder her…es geht um eine einfache, verständliche Erlärung für den Fragesteller.

130A sind pimaldaumen 80kW mal eine Stunde sind 80kWh
in der Industrie kostet die MWh so 60-80€uronen…also sagen wir mal 0,08€ macht in 24h ca.155,-€uronen…soweit so gut

Ich möchte 2 Motoren vergleichen. Bei dem einen pendelt sich der :Amperemeter auf 130 Ampere ein (380 V), der andere Motor zeigt 120 :Ampere (380V). Jetzt wollte ich wissen wieviel Kosten ich in etwa :spare (am Tag bei 24h Betrieb) wenn ich den Motor 2 mit 120 Ampere :nehmen. Kann man das abschätzen?

ok rechnen wir jetzt mal mit 120A…macht 75kW…also ca.145,-€uronen
demzufolge würdest du 10,-€ am Tag sparen.
Aber:
Du kannst nicht einfach einen Motor mit „10A weniger“ nehmen.
Mit ziemlicher Sicherheit sind deine beiden Motoren Leistungsgleich.
bei 130A würd ich sagen es handelt sich um einen 75kW Motor (Nennstrom 142A)
75kW Leistung bedeutet, dass 75kW mechanischer Leistung an der Motorwelle abgegeben werden können.
also wird Motor 1 (130A) mit 91,5% belastet und Motor 2 (120A) mit 84,5% belastet bzw. Motor 1 erbringt 68,6kW mechanische Leistung und Motor 2 erbringt 63,4kW mechanische Leistung.
Der nächst kleinere Normmotor wäre ein 55kW Motor…
also wäre er ungeeignet…! und du musst dein Energieeinsparungsverbesserungsvorschlag verwerfen.

Gruß Angus
…der sich mindestens einmal pro Monat mit Verbesserungsvorschlägen befassen muss…

dann sind 10A bei 400V (380V sind lange her…) rund 7kW.
Wenn die 24h laufen, sind das 7kW * 24h = 168kWh.

Wie kommst du auf 7kW?

10A, drei Phasen, 400V, Verkettungsfaktor Wurzel(3).

Fast perfekte Näherung:
Strom in einem Außenleiter mal 700V.

Die anderen „falls“ Bedingungen sind erfüllt?
Es gibt schon Motoren, die eine bessere Effizienz bei selben Leistungsdaten haben.
Meine Erfahrung sagt mir, dass oft auch Motoren überdimensioniert sind, teilweise sogar massiv. Das nagt natürlich extrem an der Effizienz!