Hallo Namenloser
… Gesucht ist also die Kraft, mit der man die Reibung bzw. Trägheit des „Elektromotors“ überwindet um ihn anzudrehen.
Was Du suchst, ist das „Losbrechmoment“ des Motors. Wie mein Vorredner schon bemerkte, ein Drehmoment und keine Kraft. Das Drehmoment wird in Nm (Newton * Meter) gemessen.
Dein Problem ist kaum mit einer einfachen Formel zu lösen, zumindestens nicht exakt. In erster Linie geht bei einem Motor mit Gleitlagern die Lagerreibung, bei einem Motor mit Wälzlagern der Rollwiderstand der Lager in die Berechnung ein.
Für Gleitlager sieht das im Prinzip wie folgt aus:
Du benötigst die Angabe des Werkstoffs von Lagerschale und Welle, z.B.
Weißmetall und Stahl.
Dann suchst Du in einem Tabellenbuch nach dem Reibungskoeffizienten µ für diese Kombination und findest
bei guter Schmierung µ = 0,03 bis 0,05
bei schlechter Schmierung µ = 0,08 bis 0,1
Jetzt benötigst Du für jedes Lager die Kraft Fn, mit der die Welle auf das Lager drückt.
Damit kannst Du die Kraft F errechnen, die bremsend am Umfang der Welle wirksam wird:
F = Fn * µ
Mit der Kraft F und dem halben Durchmesser der Welle im Lager errechnest Du das Mindest-Drehmoment M pro Lager:
M = F * d/2
Und da Du am Motor 2 Lager hast, musst Du für das Gesamt-(Mindest-)Drehmoment die beiden einzeln errechneten Drehmomente addieren.
Für eine Lagerung mit Wälzlagern kannst Du das Drehmoment analog zu dem oben Gesagten aus dem Rollwiderstand (laut Tabelle des Lagerherstellers) berechnen.
Wenn Du Dir die Variationsbreite des Reibungskoeffizienten µ (0,05 bis 0,1) betrachtest, erkennst Du, dass Du für den Eizelfall gar keinen exakten Wert errechnen kannst, sondern Du kannst nur errechnen, welches Losbrechmoment Du im ungünstigsten Fall benötigst.
Und jetzt würde mich doch mal interessieren, wofür Du diese Berechnung überhaupt benötigst.
Gruß merimies