Berechnung des Ladedrucks bei aufgeladenen Motor

Hallo
Ich brauch mal einen Rat
Ich habe einen Motor mit einem Verdichtungsverhältnis von 9:1 und lade in mit 1bar dann mit 2bar  auf.
Welchem Verdichtungsverhältnis entspricht das?

2.Frage: Warum gehe ich mit dem Verdichtungsverhälnis nicht auf 11:1 und reduziere den Ladedruck auf 0,5:1?

Danke im Voraus

Jörg

Hallo Jörg,

Ich brauch mal einen Rat

Ja, den gebe ich Dir: Informiere Dich mal (z.B. bei Wikipedia), was Verdichtungsverhältnis und Ladedruck bedeutet. Ich glaube, da fehlen Dir wichtige Grundlagen. Denn:

und lade in mit 1bar dann mit 2bar  auf.

Also maximal 2 Bar Ladedruck? (was schon recht ordentlich ist)

Welchem Verdichtungsverhältnis entspricht das?

Immer noch 9:1, denn am Verhältnis ändert der Ladedruck nichts. Es ändert sich nur die Menge des Gas-Luft-Gemisches.

2.Frage: Warum gehe ich mit dem Verdichtungsverhälnis nicht
auf 11:1 und reduziere den Ladedruck auf 0,5:1?

0,5:1 ist keine Angabe für den Ladedruck. oder meinst Du 0,5 bis 1?

Keine Ahnung, ob man das Verhältnis Verdichtung zu Ladedruck irgendwie berechnen kann. Vermutlich nicht, weil da viel zu viele Faktoren eine Rolle spielen.
Auch weiß ich nicht, wie hoch man heutzutage bei einem Ladedruck von 1 Bar mit der Verdichtung geht. 11:1 kommt mir zumindest für Serienmotoren recht hoch vor. Denn durch den Ladedruck steigt auch die Temperatur des Gas-Luft-Gemisches (oder ist ein Ladeluftkühler verbaut?), wodurch die Zündung kritischer wird (Selbstentzündung, klopfen). Wobei da auch die Qualität (sprich Oktanzahl) des Benzins sowie die Zündeinstellung eine Rolle spielt.

Ich hoffe, dass das erst mal weiter hilft bzw. noch bessere Erklärungen kommen.

Beste Grüße
Guido

Hi,

das Verdichtungsverhältnis ändert sich nicht auch wenn Du 100 bar Ladedruck hast. Dieser bestimmt sich alleine aus dem Anfangs- und Endvolumen im dementsprechenden Takt. Das ist daher ein definierter Kennwert.

Was sich aber ändert ist der Füllgrad. Damit wird Leistungssteigerung möglich.

Lies mal Ludwig Apfelbeck mit „Wege zum schnellen Viertakter“. Das war damals der Motorenpabst und dieses Buch ist immer noch aktuell.

Gruß vom Raben

Logisch, dasw Verdichtungsverhälnis ändert sich nicht. Ich meinte auch den Enddruck

Ich formuliere es mal anders:

Hubraum des Motors ist 1000ccm
Verdichtung 1:10
Füllungsgrad 100%
Atmosphärischer Luftdruck 1bar

Bei dem Verdichtungshub wird die Luft auf 10 bar verdichtet.

Ich komprimiere un die Luft durch einen Lader auf 1 bar Überdruck, bzw 2 bar Überdruck

Wie hoch ist der Druck der verdichteten Luft?

Logisch wären im ersten Fall 20 bar und im 2. 30 bar.

Keine Ahnung, ob man das Verhältnis Verdichtung zu Ladedruck
irgendwie berechnen kann. Vermutlich nicht, weil da viel zu
viele Faktoren eine Rolle spielen.

Es geht. Die Frage ist nur wie der Überdruck dazu gerechnet wird. Addiert oder + Atmosphärischer Druck +Überdruck mal Verdichtungsverhältnis

Auch weiß ich nicht, wie hoch man heutzutage bei einem
Ladedruck von 1 Bar mit der Verdichtung geht. 11:1 kommt mir
zumindest für Serienmotoren recht hoch vor. Denn durch den
Ladedruck steigt auch die Temperatur des Gas-Luft-Gemisches
(oder ist ein Ladeluftkühler verbaut?), wodurch die Zündung
kritischer wird (Selbstentzündung, klopfen). Wobei da auch die
Qualität (sprich Oktanzahl) des Benzins sowie die
Zündeinstellung eine Rolle spielt.

1 bar Laderdruck bei vorhandenen 11:1 geht. Es kommt auf die Konstruktion des Motors an. 100 Oktan sollten es schon sein oder E85 oder eine zusätzliche Wasser-Methanol-Einspritzung. Es geht sogar noch bei 12,5:1. In der Serie natürlich nicht.

Gruß Jörg

Hi,

Du darfst nicht übersehen, daß die Zustandsänderung des Gases nicht adiabatisch erfolgt. Daher ist der Ansatz p*v=const. hier nicht angebracht.

Du kannst die Kolbenmittel- und Maximaldrücke aus den Motordaten (nicht aufgeladen) errechnen.

Wenn Du das hast, wirst Du auf diese Drücke mit Lader rechnen können.

Gruß vom Raben