Berechnung eines Druckbehälters mit Unterdruck

Hallo liebe Leute,

kaum hat das Berufsleben angefangen und schon tauchen die ersten Probleme auf. Ich bin bei einem Tank die vorhandenen Wandstärken überprüfen. Hier sind ein paar Daten:

Materiel: 1.4301 (Austenit), K (85°C)= 155 N/mm2
Mantel des Behälters: ohne Ausschnit (nur kleine Störungen wie Ventile), l= 3000 mm, Da= 800 mm.
Boden: Flach und einseitig geschweisst (skizze folgt)

Also nach AD2000 Abschnitt B6 (Zylinderschalen unter äusserem Überdruck) habe ich Berechnungen gegen Ausbeulen und plastisches Verformen durchgeführt. Vorhandene Wandstärke des Zylinders ist ausreichend.

Bei der Berechnung der Bodenplatten habe ich ein Problem. Was nehme ich als Betriebsdruck wenn im Behälter -1 bar (Unterdruck)und die Umgebungsdruck 1 bar beträgt?

Vielleicht die Differenzdruck mit 2 bar?
Muss ich bei der Berechnung der Wanddicke des Bodens was beachten wegen Unterdruck im Behälter? Oder habe ich hier einen Denkfehler? unterdruck = äussere Belastung des Behälters?

Ich wäre echt sehr froh wenn ihr mir einpaar Tipps geben könntet. Nachrechnungen und Berechnungsbeispiele wären auch sehr Hilfreich. Berechnungsprogramm ist bestellt, kommt leider erst ende nächster Woche.

Leute ich lebe seit 10 Jahren in Deutschland, nicht vergessen deutsche Sprache = schwere Sprache.

Differenzdruck=1 bar
Hallo Johnny,
bei der eigentlichen Berechnung kann ich Dir leider nicht helfen - da musst Du Alles beachten, was dazu passend in den AD-Merkblättern steht.
Weitere Hinweise zur Berechnung kommen vielleicht noch von anderen Antwortern.
Teilweise kannst Du den Unterdruck wie Überdruck behandeln, aber das weißt Du ja schon.
Die Höhe des Differenzdruckes hast Du allerdings nicht richtig ermittelt.
Nach Belieben kannst Du den athmosphärischen Druck als „0“ definieren oder eben das absolute Vakuum. In beiden Fällen ergibt sich als Differenz an Deinem Behälter +/- 1 bar.
Vielleicht hilft Dir das ein wenig.

Leute ich lebe seit 10 Jahren in Deutschland, nicht vergessen
deutsche Sprache = schwere Sprache.

Dein Deutsch ist dafür jedenfalls sehr gut. Viele Fragen von Einheimischen sind da wesentlich schwerer zu verstehen :smile:

Viel Erfolg wünscht Dir
Thomas

Hallo

Bei der Berechnung der Bodenplatten habe ich ein Problem. Was
nehme ich als Betriebsdruck wenn im Behälter -1 bar
(Unterdruck)und die Umgebungsdruck 1 bar beträgt?

Vielleicht die Differenzdruck mit 2 bar?

da die Konstruktion nicht vorliegt, ist dazu kaum eine brauchbare
Auskunft möglich, aber zu vorstehendem:
Es gibt keinen Unterdruck, sondern nur Druckdifferenzen.
Wenn der Umgebungsdruck 1 bar betragt kann hier nie mehr als 1 bar wirken.

Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Genau, man sollte den Begriff „Unterdruck“ meiden.Er kann in die
Irre führen - wie bei Dir.
Gruß VIKTOR

Ich danke euch für eure Antworten, gut dass ich meine Rechnungen meinem Chef nicht vorgelegt habe =). Das wäre ja peinlich mit der Differenzdruck, und das auch noch in der Probezeit…

Freundliche Grüße

Johny

Hallo Johnny,
danke für Deine Rückmeldung.


Das wäre ja
peinlich mit der Differenzdruck, …

Da gibt es auch sogenannte „Alte Hasen“, die ihren Auszubildenden ´was von -3 bar Unterdruck erzählen…
Hauptsache, dass Dir das jetzt so einleuchtet.
Viel Erfolg bei der neuen Arbeit
Thomas