Hallo Ronin,
die ganze Geschichte ist bei mir schon länger her, daher ohne Gewähr.
Ein Massenträgheitsmoment bezieht sich immer auf eine Drehachse. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass sich diese in deinem Fall in der Mitte des Quaders befindet. Also dort wo der Schwerpunkt wäre, wenn die Durchgangsbohrung nicht die Masseverteilung stören würde. Die Rotationsachse senkrecht zur Oberfläche des Quaders. Wenn es anders ist, sag bitte Bescheid.
Was du nun machen musst: du nimmst das Massenträgheitsmoent des Quaders und ziehst das um den Steiner-Anteil erweiterte Massenträgheitsmoment der Durchgangsbohrung ab.
Durch Steiner-Anteil erweitertes Massenträgheitsmoment der Durchgangsbohrung:
J* = m-Loch/2 * r² + m-Loch * s²
s ist dabei der Abstand der Achse der Durchgangsbohrung zur Rotationsachse und zwar auf direktem Weg. m-Loch ist die Masse, die die Bohrung hätte, wenn sie aus dem gleichen Material wie der Quader wäre, also das „fehlende“ Gewicht.
folglich ergibt sich insgesamt:
J-gesamt = (m-Quader/12) * (a² + b²) - (m-Loch/2 * r² + m-Loch * s²)
Wichtig: m-Quader ist die Masse, die der Quader hätte, wenn die Bohrung nicht (!) darin wäre. Also quasi a * b * c * Dichte.
Dass das Trägheitsmoment der Bohrung abgezogen werden muss, sollte einleuchten, wenn du an eine Fahrradfelge denkst. Die Speichen sorgen dafür, dass ganz viele „Löcher“ in der drehenden Scheibe sind --> geringerers Massenträgheitsmoment. Wäre die Felge vollmassiv, wäre es deutlich schwieriger, diese anzutreiben oder zu bremsen.
Ich hoffe das hilft dir ein wenig…