Berechnung Wasserverlust bei Rohrbruch Wasseruhr

Gibt es für die Berechnung von Wasserverlust durch Rohrbruch eine Formel?

Folgendes: Mir ist in Abwesenheit die Wasseruhr im Keller zerfroren, es kam zum Bruch und zu enormen Wasserverlust (Keller stand komplett bis Unterkante Kellerfenster voll). Der Wasserbruch wurde erst nach ca. 7 Stunden bemerkt und gestoppt.

Nun ist ja der Zähler der Wasseruhr nicht mehr aussagekräftig, da kaputt und ich frage mich, wie die Wasserwirtschaft das verloren gegangene Wasser berechnen oder schätzen könnte.

Kann mir jemand weiterhelfen?

P.S. Das Haus ist an eine öffentliche Trinkwasserfernleitung angeschlossen, so dass ich von einem Druck von ca 4 bar ausgehe, das zerbrochene Zuleitungsrohr hat einen Durchmesser von 1,5 Zoll.

Hallo !

Ich stelle mich mal dumm und sage,sie wird es überhaupt nicht „berechnen“ können und auch nicht nachfordern.
Oder hat das Wasserwerk schon eine solche Forderung angemeldet oder gestellt ?

Die Wassermenge kann man doch nach der Wasserhöhe im Keller ausrechnen,als Volumen,Grundfläche Keller mal Höhe bis UK Kellerfenster.
Ich gehe davon aus,es ist nicht viel über die Fugen in der Sohle weggelaufen.
Aber ob man es überhaupt braucht,diese Abschätzung ?

MfG
duck313

Na wie ich das Volumen des Kellers bis zur Unterkante Kellerfenster ausrechne ist mir klar, aber wie rechne ich das Volumen der 2 überfluteten Grundstücke und des benachbarten Ackers? Ich glaub mit Volumenberechnung kommt man da nicht weit. Da muss eine Durchflussmengenformel her- und genau die suche ich. Ich weiß, dass da die Viskosität der Durchströmflüssigkeit (also Wasser) 'ne Rolle spielt und der Druck (4 bar) und der Rohrdurchmesser (1,5 Zoll) und die Zeit (7 Stunden) und dann weiß ich nimmer weiter.

Ich will ja nur in etwa wissen, worauf ich mich einstellen kann. Oder könnte die Wassermenge aufgrund der Aussage der abpumpenden Feuerwehr geschätzt werden und wäre das dann rechtens?

Moin, Feffi,

Gibt es für die Berechnung von Wasserverlust durch Rohrbruch
eine Formel?

bestimmt, ich kenne sie allerdings nicht :wink:

Mach Dir nicht allzu viel Kummer, der Versorger kann eh nicht genau sagen, was bei diesem Rohrbruch weggelaufen ist. Auf dem Weg von seinem letzten Zähler (bei Dörfern oft am Ortseingang) bis hin zu den Verbrauchern geht eh schon einiges verloren, deshalb schätzt der Versorger meist zu Gunsten des Kunden.

Für eine Näherung über den Daumen: Stell einen Eimer unter einen Hahn, den Du voll öffnest, wird im Haus meist ein 1/2" sein, und miss die Zeit, bis er voll ist. Durch das 1,5"-Rohr läuft ganz grob das Zehnfache durch.

Gruß Ralf

Hallo,

Ich weiß, dass da die Viskosität der
Durchströmflüssigkeit (also Wasser) 'ne Rolle spielt und der
Druck (4 bar) und der Rohrdurchmesser (1,5 Zoll) und die Zeit
(7 Stunden) und dann weiß ich nimmer weiter.

Das alleine hilft noch nicht viel:
Die 4 Bar stehen an, wenn KEIN Wasser fliesst.
Wenn das Ende offen ist, ist der Druck 0 Bar.
Der Rest faellt am mechanischen Innenwiderstand des Rohres ab.
Wenn Du also den Stroemungswiderstand, im einfachsten Fall die Laenge des 1.5" Rohrs VOR der Bruchstelle, nicht kennst, kannst Du aus den gegebenen Daten nichts errechnen.
Wie sieht denn ausserdem die Bruchstelle aus: Total offen? Oder Schlitz/Riss? Auch dann sind die Verhaeltnisse wieder anders.

Am besten: Rohr auftrennen und abmessen, wieviel in einer Minute rauslaeuft…ist immer noch besser als raten!

Gruss

Michael

Schon wieder aufgefroren?
Hallo Feffi

Vor einem Monat war das gleiche doch schon mal:

/t/berechnung-wasserverlust-bei-rohrbruch/6379832/2

Aber ein paar hundert Kubikmeter hin oder her - ist das nicht sowieso Sache der Versicherung?

Berechnen können müßte das ein geeigneter Gutachter, der die aufgefrorene Wasseruhr hat. Ich glaube allerdings, daß das dann ein Installateur auch kann, indem er das Stück an eine ähnlich leistungsfähige Leitung, z.B. mit Hilfe der Feuerwehr an einen Hydranten, anschließt und einen Zähler dazwischenschaltet.

Hans

hallo erstmal,

Gibt es für die Berechnung von Wasserverlust durch Rohrbruch
eine Formel?

joo,
http://de.wikipedia.org/wiki/Ausflussgeschwindigkeit

Folgendes: Mir ist in Abwesenheit die Wasseruhr im Keller
zerfroren, es kam zum Bruch und zu enormen Wasserverlust
(Keller stand komplett bis Unterkante Kellerfenster voll). Der
Wasserbruch wurde erst nach ca. 7 Stunden bemerkt und
gestoppt.

auweia…

Nun ist ja der Zähler der Wasseruhr nicht mehr aussagekräftig,
da kaputt und ich frage mich, wie die Wasserwirtschaft das
verloren gegangene Wasser berechnen oder schätzen könnte.

Kann mir jemand weiterhelfen?

P.S. Das Haus ist an eine öffentliche Trinkwasserfernleitung
angeschlossen, so dass ich von einem Druck von ca 4 bar
ausgehe, das zerbrochene Zuleitungsrohr hat einen Durchmesser
von 1,5 Zoll.

ich versuchs mal…
Formel…sie link oben…anstelle von „Wurzel aus 2*g*h“
nehme ich „Wurzel aus 2*P“
also
Fliessgeschwindigkeit=Wurzel aus 2*Rohrleitungsdruck
Fliessgeschwindigkeit = 2,8m/s²
ergibt bei einem Rohr von 1,5"…
so ca.14m³/h…
macht in 7h…98m³

naja…ich geb es zu…etwas idealisiert…aber die Grössenordnung sollte passen

gruss Angus

Sorry…verrechnet
sorry…hab mich etwas verrechnet…
die Fliessgeschwindigkeit beträgt 28,3m/s²…
ergo ergibt sich ein Durchfluss von 140m³/h! also 980m³ in 7Stunden…

Gruß Angus

die Fliessgeschwindigkeit beträgt 28,3m/s²…

Fällt dir was auf? Bei so extrem hohen Fließgeschwindigkeiten kannst du die Druckverluste nicht unberücksichtigt lassen. Ich hab mal 10 Meter Rohrleitung dazugerechnet und dazu ein paar angenommene Verluste am Ein- und Austritt und komme dann auf etwa 200 m³ in 7 Stunden. Wenn man so gar keine Angaben hat wie das Rohr am Ende ausschaut und wie die Leitung verlegt ist, wirds halt schwierig.
Nachdem sogar der Druck in der Hauptleitung nur angenommen ist, und der beim Rohrbruch auch noch sinkt, braucht man sich auch um die Ermittlung der Wandrauheit der Leitung keine Gedanken machen…

Gruß Jack

Guten Morjen,

du hast recht…ich bin vom gesamten Rohrquerschnitt ausgegangen.
Ergibt bei 1m Rohr einen Druckverlust von 4bar. Mit 10m gerechnet liegt die Fliessgeschwindigkeit nur noch bei 9m/s und ergibt 45m³/h…und so weiter…
Ich hab die „Berechnung der Ausströmgeschwindigkeit“
zu Hilfe genommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausflussgeschwindigkeit

Aber alles reine Theorie…Es wird sicherlich nicht der ganze Rohrquerschnitt zur Verfügung gestanden haben.

Der Versorger misst sicherlich in dem Versorgungsstrang den Durchfluß und kann mittels Vergleichsdaten den Verlust berechnen.

Gruß Angus

Der Versorger misst sicherlich in dem Versorgungsstrang den
Durchfluß und kann mittels Vergleichsdaten den Verlust
berechnen.

Wenn ich so drüber nachdenke hast du vollkommen recht.
Wie sollte sonst bekannt sein, dass der Rohrbruch erst nach 7 Stunden bemerkt wurde? Ohne Aufzeichnungen wäre ja nur der Zeitpunkt der Entdeckung bekannt.

Aber der Ursprungsposter gibt ja leider keine weiteren Infos an.

Gruß Jack

Zu der Angabe von ca. 7 Stunden komme ich, weil die Wasserwirtschaft wohl ab 11 Uhr einen enormen Wasserverlust bemerkt hat. Nachdem ich ja nicht im Haus war und das Gebäude einzeln steht, konnte es niemand sehen, dass es daher kam. Bemerkt hats erst die Nachbarin, die zum Feierabend nachhause kam und ihr Grundstück überflutet vorgefunden hat, den Ursprung entdeckt hat und sofort Feuerwehr und Wasserwirtschaft alamiert hat. Ca. 18 Uhr war der Spuk vorbei und das Wasser abgestellt.

Die Bruchstelle ist übrigens das Glas der Wasseruhr, welches komplett rausgesprengt wurde.

Zu der Angabe von ca. 7 Stunden komme ich, weil die
Wasserwirtschaft wohl ab 11 Uhr einen enormen Wasserverlust
bemerkt hat.

Ja eben, normalerweise werden beispielsweise 2 l/s Wasser ins Netz eingespeist, plötzlich waren es derer 12. Logischerweise würden bei diesem Beispiel die überzähligen 10 l/s oder 36 m²/h in deinem Keller gelandet sein. Sollten aber keine Aufzeichnungen über die Wassermenge vorhanden sein, sondern nur ein Druckverlust bemerkt worden sein, wirds schwieriger.

Bemerkt hats erst die Nachbarin, die zum Feierabend nachhause
kam und ihr Grundstück überflutet vorgefunden hat

Also wird es knapp mit meinen 200 m³

Die Bruchstelle ist übrigens das Glas der Wasseruhr, welches
komplett rausgesprengt wurde.

Tja, das ist eines der Probleme. Der Druckverlust an der Austrittsstelle ist für definierte Öffnungen halbwegs genau bekannt. Dabei macht es schon einen Unterschied, ob das Rohr rund oder rechteckig ist und ob die Bruchstelle scharfkantig oder abgerundet ist… Der Widerstand an einer zerstörten Wasseruhr kann nicht geschätzt werden. Dazu musst du wissen, dass der Druckverlust mit steigender Fließgeschwindigkeit quadratisch ansteigt.

Wenn also ALLE Druckverluste genau bekannt wären, könnte man wohl eine Berechnung durchführen, dies wird aber nicht möglich sein, so dass du mit der Einschätzung von 200 m³ bis maximal 1000 m³ zufrieden sein musst…

Wenn ich für viel Geld den Auftrag erhielte die Wassermenge möglichst genau zu ermitteln, würde ich an einen Hydrant in der Nähe deines Hauses eine Hausanschlussleitung, die deiner entspricht dranhängen und am Ende deine zerstörte Wasseruhr montieren. Das austretende Wasser würde ich in einem landwirtschaftlichen Güllefass auffangen und das Volumen nachher bestimmen. Ein schweineteures MID-Gerät zur Durchflussmessung bräuchte ich dann nicht.

Solltest du eine Rechnung von der „Wasserwirtschaft“ erhalten, der eine komplizierte Berechnung beigelegt ist, jedoch nicht auf einem Feldversuch oder einer Wassermengenmessung während der 7 Stunden beruht, kannst du getrost alle möglichen Werte anzweifeln. Einer Überprüfung würden sie nicht standhalten.

Gruß Jack