Hallo,
letzten Endes wird diese und ähnliche Fragen das Jugendamt klären.
Ich persönlich halte dein Kind für zu jung. Der Verstand eines 3-Jährigen ist noch nicht weit genug entwickeln, um das, was da passiert, rational fassen und verarbeiten zu können.
Auch wenn du jetzt mit ihm sprichst und damit quasi sein „Einverständnis“ erwirkst, heißt das noch lange nicht, dass er das Ganze auch emotional packt. In seinem Alter kann er nicht ausreichend abstrahieren, um die Tragweite und die Umstände solcher Prozesse zu beurteilen.
Für ihn bedeutet die Aufnahme eines Kindes Ähnliches, wie ein Geschwisterkind zu kriegen - mit allen positiven und negativen Emotionen, die damit einhergehen können. Er kann nicht wirklich begreifen, dass das nur ein „Kind auf Zeit“ ist. Und wenn es geht, muss er sich trennen.
Unter Umständen passiert es in der Bereitschaftspflege, dass du ein Kind für 3-4 Tage bei dir hast, es dann abgibst und wenig später ein neues Kind bekommst, das wiederum nur für einige Tage oder Wochen bleibt.
Ein 3-Jähriger ist diesem Prozedere vergleichsweise schutzlos ausgeliefert, weil sein Verstand ihm nicht ausreichend helfen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass er beginnt, keine Beziehung mehr einzugehen und keine Nähe zuzulassen, um sich selbst zu schützen, ist hoch. Seiner persönlichen Entwicklung tut das nicht gut, und bis du die Auswirkungen zu spüren kriegst, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Ein Kind, das mindestens 7/8 Jahre alt ist, hat hier deutlich bessere Verarbeitungsmechanismen zur Verfügung.
Schöne Grüße,
Jule