Berlin Festnetztelefon Wendezeit

hallo,
in welchem Zustand war das Telekommunikationsnetz also das für die Abwicklung von Telefongesprächen in Ost-Berlin kurz nach der Wende so um 1990 auch im Vergleich mit dem Telekommunikationsnetz West-Berlin?
danke
Friedrich
PS:war Berlin nach der Wende telefonmäßig monatelang offline?

Hallo
Man benutzte als Vermitlungstechnik entweder Ämter mit Hebdrehwählern
sogenanntes System 50 oder Ämter mit Koordinatenschaltern genannt System
65.Das System 50 wurde direkt angesteuert,d.h. wenn du mit deiner Wählscheibe zuhause gewählt hast,dann hob der Wähler in der VSt genau diese Zahl,schaltete dann zum nächsten Wähler für die nächste Zahl usw.Beim System 65 weiss ich es nicht so genau aber es gab auf keinen Fall die sogenannte MFV Wahl oder sogar Blockwahl wie heute.Das Leitungsnetz im Ostteil war veraltet und nicht vernünftig ausgebaut,wurde aber auch ständig instant gesetzt .Es gab sogenannte 2erAnschlüsse also 2 Tln teilten sich eine Anschlussleitung damit man die wenigen Leitungen optimal ausnutzen konnte.Im Westeil setzte man zur Wendezeit zum grössten Teil noch Motorwählerämter ein und ein paar Digitale Vst wird es wohl auch schon gegeben haben.Das Leitungsnetz wurde im Westteil seit eh und jeh ausgebaut und modernisiert.
Berlin war nach der Wende keinesfalls monatelang offline.Es wurde zuerst daran gearbeitet die Querverbindungen nach Westberlin und zurück zu erhöhen und am Anfang funktionierte das alles noch wie 2Ortsnetze mit Vorwahl und so.Teilweise mussten Rufnummern geändert werden da diese doppelt in Ost und West vergeben waren.Nach der Einigung Deutschlands wurde dann auch das Berliner Ortznetz zu einem einzigen zusammengefasst.
Gruss Thomas

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