Bernsteinrezept?

Hallo liebe Experten,

Ich denke, dass mein artikel hier am besten reinpasst…

Ich komme grade vom Urlaub von Sylt zurück, und in dem Mietshaus dort hatten sie in einer Schale Sand, Muscheln und zwei „Bernsteine“.
Die unterschieden sich von unseren selbstgefundenen dadurch, dass sie erst bei noch höherer Salzkonzentration im Wasser zu schweben begannen, und dass sie nach einem mehrstündigen Wasserbad weich auf der oberfläche waren, dann (trocken) spröde und Schuppig(weiß)(kein Salz).

Waren die aus einem anderen Harz oder kann mann bernsteine irgendwie faken?

mfg guseman

Hallo guseman

Bernstein ist einfach zu fälschen. Es gibt genügend Kunstharze, die man entsprechend einfärben kann; mit dem spez. Gewicht wird das schon schwieriger, da nicht alle Bernsteine die gleiche Dichte haben. Salzwasser ist zwar meist, aber nicht immer der Weiheit letzter Schluß.
Was auch gemacht wird: Man nimmt Bernsteinschrott und Schleifreste und schmilzt die bei erhöhtem Druck unter Luftabschluß. Hat den Vorteil, dass es bei der Brennprobe echt riecht.
Auch das Polieren ist einfach. Geht schon mit einem Waschlappen und Zahnpasta.

Merke: je größer das Stück desto wahrscheinlicher die Fälschung oder ein Komposit.

Gruß vom KS
Gruß vom Klugscheisser

Hallo guseman

Bernstein ist einfach zu fälschen. Es gibt genügend
Kunstharze, die man entsprechend einfärben kann; mit dem spez.
Gewicht wird das schon schwieriger, da nicht alle Bernsteine
die gleiche Dichte haben.

Weißt Du, ob das im zusammenhang mit dem Holz steht? Ist Kiefernharz leichter als Obstbaumharz?

Salzwasser ist zwar meist, aber
nicht immer der Weiheit letzter Schluß.

Sie standen eine Nacht in Leitungswasser, und das kommt da dierekt aus einer Quelle…

Was auch gemacht wird: Man nimmt Bernsteinschrott und
Schleifreste und schmilzt die bei erhöhtem Druck unter
Luftabschluß. Hat den Vorteil, dass es bei der Brennprobe echt
riecht.

Ja, die Methode kenn ich, die mit den Pressrändern^^

Merke: je größer das Stück desto wahrscheinlicher die
Fälschung oder ein Komposit.

Aber die, die am Strand liegen, sind nicht aus irgendeiner Fabrik?

Vielen Dank für Deine Antwort Klugscheißer.

mfg guseman

Hallo guseman
Echter Bernstein ist eigentlich immer aus Nadelholzharz (Pinus succinifera heute ausgestorben), sieht man an den eingeschlossenen Rindenteilen. Rezente Laubholzharze (Kirsche) sind auch zäher als Nadelholzharze, die leicht abtropfen.
Was man am Strand findet ist meist echter Bernstein.
Auch bei gegossenen Kunstprodukten ist es kein Problem Gießformenreste wegzuschleifen und anschließend nachzupolieren.
Gockel mal nach Bernstein. Palmnicken und Kraxtepellen waren und sind die Orte an der Samlandküste, wo früher nach Ostseestürmen Bernstein gefischt wurde und auch mit Baggern und Hochdruckwasser ausgeschwemmt wurde.
Bernstein hat ein weites Farbenspektrum:
Milchig weißgelb
Honiggelbbraun mit Insekten-, Spinnen- und Holzeinschlüssen und Internen Spannungsrissen
Dunkelbraun, fast schwarz, dunkelgrün, fast feuerrot und ein blauer wird auch beschrieben.
Fluoreszenz lwUV bläulich weiß kwUV gelbgrün Birmabernstein blau
Quellen auf Sylt sind eher unwahrscheinlich.
Es gibt Kunststoffe, die an der Oberfläche Wasser aufnehmen und dabei trübe werden, dabei verändern sich auch die mechanischen und physikalischen Eigenschaften.
Bernstein macht das nicht.
Eppler (S440 Praktische Gemmologie) schreibt über das spez. Gewicht: 1,050 bis 1,096 meist 1,08.

M. f. G.

KS