berühmte Gedichte zu Liebeskummer

Hallo!
Ich bin grad dabei ein Referat zum Thema „Die psychosomatischen FOlgen von Liebeskummer“ vorzubereiten. Ich hätte dazu gern zum Einstieg (oder als Abschluss) ein Gedicht zum Thema. Hätte aber gern eins von einem bekannten Dichter (Goethe, Schiller o.Ä.) gehabt, nicht einfach eins aus dem Internet. Da ich aber keine Ahnung von den Dichtern hab und auch nicht wirklich weiß wo ich nachschauen sollte, wollte ich fragen, ob jemand vielleicht eine Idee hätte.
danke für die Hilfe!
Liebe Grüße,
cg

Mein Vorschlag: schau Dich bei Henrich Heine um. Ich weiß noch, dass er etwas über ein Herz geschrieben hat, das „entzwei bricht“. Zu psychosomatischen Folgen von Liebeskummer passt es genau. Du kannst seine Gedichte im Projekt Gutenberg finden - leider auch im Internet :wink: .

Gruß
TK

Hallo,
es gibt da ein tolles Projekt vom Spiegel, wo grosse Mengen an Literatur und Gedichte ins Internet h
gestellt werden. Der Link ist: http://gutenberg.spiegel.de/
Dort mal im Suchfenster Liebeskuzmmer eingeben und Dir wird jede Menge an Gedichten, Novellen, Romanen angegeben, wo (im Text dann gelb markiert)das Wort Liebeskummer vorkommt. Viel Spass!
Gruß
Werner Kastens

–.-´
Chamissso

Hallo cg,

zum Thema Liebeskummer würde ich auf jeden Fall
Rilke wählen, der hat sehr viele Gedichte zum Thema
Einsamkeit und Liebeskummer geschrieben.
Wenn Du noch ein wenig Zeit hast, dann melde dich nochmal
und ich versuche den passenden Gedicht-Band ausfindig zu machen.
sonst such in dem Rilke- Buch „auf einmal steht es neben dir“

Schöne Grüße
Almut

Hallo,

folgende Gedichte kenne ich die von Liebeskummer handeln:

Goethe 1749 - 1832

Dieselbe

Freudvoll
Und Leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und Bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt -
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.

Annette von Droste-Hülshoff 1797 - 1848

Erinnerung

Ich denke dein im trauten Kreis der Freunde,
Ich denke dein in dem Gewühl der Schlacht,
Ich denke dein beim Neidgezisch der Feinde,
Und wenn die Felsenkluft vom Donner kracht.

Ich denke dein im finstern Stadtgewühle
Und in dem Tal, wo nur der Hirte pfeift,
Ich denke dein in sehnsuchtsvoller Stille
Und auf dem Feld, wo schon die Ähre reift.

Ich denke dein, ich sitze oder stehe,
Du schwebst, oTraute, überall um mich
Und, wenn in stiller Schwermut leis ich gehe,
Vergeß ich alles, alles; nur nicht dich.

Christian Morgenstern 1871- 1914

Leere

Mein Herz ist leer,
ich liebe dich
nicht mehr.

Erfülle mich!
Ich rufe bitterlich
nach dir.

Im Traume zeig
dich mir
und neig
dich zu mir her!

Erfülle mich
mit dir
auf ewiglich!

Ich trag’s nicht mehr, -
ich liebe dich
zu sehr.

Joseph von Eichendorff 1788 - 1857

An A. S.

Weine nicht, zwar trennen uns Berge und Fluren,
doch ferne über Tal und Wälder denk ich dein.
Wenn das Morgenrot emporsteigt, denk’ ich dein,
bei der Abendröte denk ich dein, und wenn das
Heer der Sterne aufzieht, da blicke ich herauf zum
Mond, der auch damals uns so anlächelte, als
ich deinem Purpurmunde zum ersten Mal das lispelnde
Geständnis der Liebe in der Laube, von Sternen
umblinkt, entküsste. Blickst du dann etwa auch
zum Monde, begegnen sich in Himmelssphären
unsre Blicke, o so flüstre dir das Abendlüftchen, dass
der Mond eine Sehnsuchtsträne beglänzt, die dein
Jüngling um dich weint.

Joachim Ringelnatz 1883 - 1934

Ich habe dich so lieb

Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Ein Kachel aus meinem Ofen
Schenken.

Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.

Vorbei - verjährt -
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt
Ist leise.

Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.

Ich habe dich so lieb.

Sophie Albrecht 1757 - 1840

Sehnsucht

Entfernter Freund!
Um den auf immer
Im stillen Zimmer
Mein Auge weint;
Dann, wenn die Sterne
Am Himmel blinken,
Und Liebe winken,
Denk ich der Ferne
In der du, ach!
Jetzt um mich leidest,
Und Freuden meidest,
Mit Tränen nach.
Und wenn mein Freund
Im Strahlenkleide,
Zu meinem Leide
Mitleidig scheint;

Da werf ich mich,
Mit stummen Sehnen
Und tausend Tränen -
Oh! sähst du mich!
An jene Flüsse
Zur Erde nieder,
Die unsre Lieder
Und unsere Küsse
Beim Sternenschein
So oft belauschten,
und sanfter rauschten
Durch diesen Hain -
Ach! keine Lieder
Und keine Küsse,
Ihr - Hain - und Flüsse!
Belauscht ihr wieder -
Und denk an dich,
An jene Zeiten,
So voller Freuden
Für mich und dich;

Dann ruf ich dich
Durch alle Wälder,
Durch Tal und Felder
Als hört’st du mich.
Und wüst und schaurig
Ist Hain - und Trifte,
Wie Totengrüfte,
So bang und traurig.
O! Mond und Sterne,
Blickt tausend Küsse
Und tausend Grüsse
Dem in der Ferne,
Ihr könnt’ ihn finden!
So ruf und weine
Ich oft alleine
In öden Gründen.
So lächelt dir
Der Mond oft Küsse
So traurig süße
Mein Freund von mir.

Solltest du noch mehr Gedichte benötigen, dann schreib mir.

Liebe Grüsse und viel Erfolg

Ein wunderschönes Liebesgedicht ist für mein Empfinden „Liebelied“ von Rainer Maria Rilke

Liebeslied

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt,wenn deineTiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/831/80

Ich weiß natürlich nicht ob das für Deine Zwecke zu gebrauchen ist.

Hallo, liebe ® cg,
ich möchte dir gern, weil du mich als Expertin ausgewählt hast, antworten.
Ich selbst habe ein Buch geschrieben „Warum sind die Sterne manchmal blind“, das Fälle ähnlicher Art, wie z. B. Liebeskummer behandelt. Ein Gedicht fügt sich auf der letzten Seite meines Buches an die Erzählungen an, vielleicht kann dir das Gedicht weiterhelfen:
Warum sind die Sterne manchmal blind?
Weil Tränen unseren Blick verschleiern…
doch Tränen versiegen, und auch das Leid.
Geh zurück in das flutende Leben,
denn morgen entdecken deine müden Augen
in der Dunkelheit
einen neuen, strahlenden Stern,
der nur für dich leuchtet.

Es ist zwar kein Schiller und auch kein Goethe, aber vielleicht kannst du dieses kleine Gedicht doch verwenden.
Ganz liebe Grüße sendet Dir Uschi