Beruflich auf die Beine kommen

Hallo,

suche eine Gelegenheit ein paar Gedanken loszuwerden. Ich lebe finanziell auf die kosten meiner Eltern. insbesondere meines Vaters. Der beruflich ziemlich erfolgreich war . Was man von mir nicht behaupten kann. Ich hab zwar einen Job. Der mir auch liegt. Der aber am Existenzminimums liegt . Die Sache ist fast schon skurril. Ich bin der Chef im Büro laufen alle Fäden laufen bei mir zusammen und ich entscheide wie es läuft. Insofern ist der Job schon befriedigend . Ich kann halt bloß nicht davon leben. Ich werd wohl nie aus dem Schatten meines Vaters kommen. Er bodenständig konstant und beharrlich. Ich verträumt sensible mit psychischen Problemen zu kämpfen Hatte auch schon einen Psychatrieaufenhalt. Die frage ist soll ich von dem Job abspringen damit ich nicht mehr ganz so abhängig bin von dem Geld meines Vaters. ? Sry ist vielleicht schwer aus der Ferne zu beurteilen. Aber ich hab dringend das Bedürfnis mit jmd darüber zu reden.

Vg

Hi Kiriil,

warum ist der Job so schlecht bezahlt? Ist es ein Start-up, das momentan einfach nicht mehr zahlen kann, Oder wirst du dort ausgenutzt? Wirst du mit Mindestlohn bezahlt? Gibt es eine Aussicht auf eine Lohnsteigerung?
Was hast du denn gelernt (Ausbildung, Studium?), wie alt bist du? Was für Fähigkeiten hast du?

Liebe Grüße
Karin

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Hallo @anon37085987.

Wie meinst du das? Wenn du den Job aufgibst, verlierst du doch die Einnahmen und vergrößerst die Abhängigkeit. Oder verstehe ich das falsch?

Liebe Grüße
vom Namenlosen

Du bist schlicht und ergreifend nicht für das Verantwortung tragen bzw. für eine Tätigkeit mit Entscheidungsbefugnissen geschaffen. Der Tatsache solltest du du dich stellen.

Du brauchst eine Anstellung irgendwo in der Industrie, wo man dir von 8-18 Uhr sagt, was du zu tun hast.

Bitte Deinen Vater um Hilfe.

Hi,

ich kenne Dich nicht, deshalb kann ich Dir nur Meine Meinung und meine Gedanken auf Grundlage der hier mitgeteilten Infos schreiben. Es ist nicht böse gemeint - sondern einfach nur mein Vorschlag:

Wäre es eventuell eine Idee, Deine Lebenshaltungskosten so weit zu reduzieren, dass Du von Deinem Job leben kannst? Zum Beispiel „Wohnen in einer WG“, bzw. ein Zimmer in Deiner Wohnung untervermieten? Oder könntest Du Dir vorstellen in einem Campingwagen auf dem Campingplatz zu wohnen - jetzt wird es ja wieder wärmer … Die Stellplatzgebühr für ein Jahr beträgt einen Bruchteil im Vergleich zu einer Wohnungsmiete und man kann sich wirklich viel Geld sparen so.

Wenn Du wirklich so wenig verdienst: Ist es niedrig genug, dass Du Deine Lebensmittel bei einer Tafel holen kannst? Oder hast Du Foodsharing-Stellen in Deiner Nähe?

Falls Du ein Auto hast: Könntest Du Dir vorstellen, stattdessen aufs Rad umzusteigen oder ein Mofa zu fahren?

Wäre es möglich, noch einen Nebenjob (Nachhilfe, Zeitung austragen, Putzen, o.ä.) anzunehmen oder vielleicht regelmäßig Sachen auf dem Flohmarkt zu verkaufen?
Oder hast Du mal versucht, finanzielle Unterstützung (Wohngeld, Ausfstockung o.ä.) bei den Behörden zu beantragen?

Ich kenne Deinen Vater nicht, aber ich persönlich schätze, das wäre etwas, was Deinen Vater beeindrucken könnte: Dass Du nicht den Kopf hängen und Dich aushalten lässt, sondern aktiv an der Verbesserung Deiner Situation arbeitest. Und wenn Dein Job Dir liegt und es Deine Überzeugung ist, ihn behalten zu wollen, dann tu einfach etwas dafür, damit Du damit über die Runden kommst.

Falls das alles nicht passen sollte für Deine Situation, wären weitere Infos von Dir hilfreich für einen Gedankenaustausch. Was sagt denn Dein Vater zu der Sotuation? Wie ist Deine Lebenssituation aktuell etc.

Schöne Grüße
Stefanie

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Mein Vater versucht mir das Gefühl zu geben, das alles in Ordnung ist. Wenn wir allerdings aneinander geraten. Ist im schonmal rausgerutscht … das ich doch erstmal das machen soll was er auf die Beine gestellt hat … dann können wir weiterreden… Das schlimme ist das er damit auch fast schon recht hat ,da ich in meinem Leben durch eine psychose nicht viel auf die Beine gestellt habe. Das einzige was ich dagegen setzen konnte . Das es auch armselig ist sich mit einem psychisch Kranken zu vergleichen… Ich würd gerne in eine Gesunde Konkurenz zu meinem Vater treten… Was schwierig ist wenn man gehandicapt ist. Ich denke wenn ich es in einen halbwegs vernünftigen Job schaffen würde mit 6 Stunden Arbeit täglich wäre die Situation schon wesentlich besser. Ich hab Industriekaufmann gelernt und in Buchhaltung ganz gute Ergebnisse erzielt. Mein Werdegang der letzten 4 Jahre ist im „Office Management“ Sekretariat, Büro allgemein. vg

Hi @anon37085987,

wenn ich das so lese, ist das einzige, was mir dazu in den Sinn kommt:
Warum denkst Du, dass Du mit ihm konkurrieren musst?
Stell Dir ein Eichhörnchen und einen Igel vor:

Das Eichhörnchen sammelt im Herbst Nüsse, vergräbt sie, saust bei Gefahr den nächstbesten Baum hinauf, und im Winter sucht es seine Vorräte und ist immer auf Achse.

Der Igel sucht auch sein Futter im Herbst und legt körpereigene Vorräte an, aber bei Gefahr rollt er sich zusammen und zeigt seine Stacheln. Und im Winter hält er seinen Winterschlaf. Er nimmt sich eben seine Auszeiten, igelt sich ein …

Aber keiner würde auf die Idee kommen, dass der Igel irgendwie unfähig wäre, nur weil er keinen Baum hinaufklettert bei Gefahr. Oder dass er faul wäre, nur weil er im Winter schläft. Oder dass er nicht sozial kompatibel wäre, weil er sich einigelt.

Niemand würde auf die Idee kommen, dass der Igel mit dem Eichhörnchen in irgendeiner Art und Weise konkurrieren müsste! Beide sind absolut unterschiedlich, habe beide ihre ganz eigenen Fähigkeiten und Eigenheiten. Und beide haben ihre Daseinsberechtigung und dürfen genau so leben, wie sie es tun.
Genau wie Du!

Du bist einfach nicht wie Dein Vater. Und das brauchst Du auch gar nicht. Du hast Deine eigenen Fähigkeiten und Eigenarten - und das ist perfekt so! Sie machen Dich aus, und machen Dich liebenswert, genau so wie Du bist. Versuch nicht, Dich mit jemandem zu messen, der ganz andere Voraussetzungen hat und eine andere Art, über Dinge zu denken und mit ihnen umzugehen.
Wichtig ist, dass Du etwas tust, dass DICH glücklich macht, dass Dir Bestätigung gibt, mit dem Du Dich wohl fühlst. (So hat es Dein Vater sicher auch gemacht, als er in seinem Job Karriere gemacht hat. Denn mit Leidenschaft und Freude an der Arbeit kommt man am besten weiter und erreicht seine Ziele.)
Und wenn Du das gefunden hast (und Dein aktueller Job klingt danach), dann schau, wie Du damit über die Runden kommen kannst. Oder ob Du noch etwas extra Anstrengung unternehmen musst (Nebenjob, Lebenshaltungskosten senken o.ä.), um Dir die Arbeit, die Dich Dich glücklich macht/Dir Bestätigung gibt, als Job, leisten zu können. :slight_smile:

Schwierig wird es erst, denke ich, wenn Dein Vater das Gefühl hat, er wird ausgenutzt, weil Du Dich überhaupt null anstrengst, um selbst so gut es geht, über die Runden zu kommen. Aber so wie Du das schilderst, sieht er das wohl eigentlich nicht. Wenn ihm das mal rausgerutscht ist, dann vermutlich, weil er Dir gegenüber sagen wollte „Ich weiß ja wohl, wie das Leben läuft! Schließlich hab ich all das geschafft - und Du noch nicht.“

Deshalb: Bitte, bitte laß den Kopf nicht hängen. Du bist sicher auf einem guten Weg. Und wenn Du noch etwas weiter suchst, dann findest Du sicher zusätzliche Möglichkeiten, um besser allein über die Runden zu kommen.

Schöne Grüße
Stefanie

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Hi Kiriil,

vermutlich kann man mit Ausbildung und Office Management nicht reich werden, aber es sollte doch deutlich über dem Existenzminimum liegen. Ist ja anonym hier - wie hoch ist denn dein Bruttoeinkommen und wie hoch deine fixen Ausgaben. Hast du in den 4 Jahren schon mal eine Gehaltserhöhung gefordert? Ansonsten hat Stefanie auch tolle Tipps gegeben. Aber mir ist bewusst, dass bei eines psychischen Erkrankung der normale Arbeitstag schon 100 oder mehr % der Ressourcen auffrisst und man einfach nicht mehr die Energie hat, sich mit weiteren Sachen zu beschäftigen.

Und Eltern helfen in der Regel gern, vor allem bei einem kranken Kind - und wenn sie es sich leisten können. Ein blödes Wort kann trotzdem mal rausrutschen. Vielleicht kann (dein hoffentlich vorhandener Therapeut) mal mit deinem Vater sprechen und ihm manches erklären.

Alles Gute!
Karin

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danke vielleicht sollte ich meine Sichtweise ändern. …

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