Berufliche Veränderung - Was ist möglich?

Hallo liebe Community,

ich möchte mich mich auf diesem Wege informieren und euch um einen Rat bitten. Es geht um Folgendes:

Eine gute Freundin (45 Jahre alt) ist Kindergärtnerin in Ostdeutschland. Sie hat ca. 20 Kinder in der Gruppe. Aktuell hortet sie Kinder, die zwischen 4 - 6 Jahre alt sind. Es sind zu viele Kinder, um sich um jedes Kind individuell kümmern zu können. Neben spielerischen Aktivitäten müssen die Kinder beobachtet und ihr Verhalten, etc. dokumentiert werden (Bürokratie -.-).

Auf jeden Fall wächst ihr so langsam alles über den Kopf. Das laute Arbeitsumfeld macht ihr zu schaffen. Die Arbeit befriedigt sie einfach nicht mehr. Daher hat sie sich überlegt, etwas anderes zu arbeiten. Habt ihr irgendwelche Ideen, was man tun könnte? Ich habe an eine Umschulung gedacht. Aber an sowas kommt man ja nicht ran, wenn man gerade Arbeit hat, oder? Erschwerend hinzu kommt, dass es im Osten (Sachsen-Anhalt) nicht leicht ist die Arbeit zu wechseln bzw. überhaupt erst Arbeit zu finden.

Ich freue mich über eure Hilfe!

Hallo :smile:

Es ist schwer zu sagen. Was interessiert sie denn noch? Man könnte studieren gehen oder sich spezialisieren auf z.B. Logopädie, Motopädie etc. Mehr weiß ich dazu auch nicht zu sagen.

Viel Erfolg
Lg Beccisch

Hallo, um direkt zu sein: Deine Freundin ist offenbar weniger belastbar, als es für den Erz. beruf gut tut.
(übrigens: Was Du/sie als „Bürokratie“ ansieht, ist heute notwendiger Standard, um jedem Kind sein Recht auf individuele Bildungs- und Lernentwicklung zu gewährleistern- das geht nur it schriftlicher Rechenschaftslegung für sich und die Eltern).
ASlternativ wäre für die Freundin eine kleinere Kinder-Anzaghl in der Gruppe vielleicht verkraftbar ?#Da hätte sie im Westen (ob auch noch im Osten???) jede Menge Möglchkeiten, in einer KRIPPE (1-3Jährige) zu arbeiten oder eine Krippe selbst zu gründen . Dafür bekäme sie jede Unterstzüng vom Jugendamt, weil im Westen(!) so sehr viele Plätze fehlen und ab 2013 ein Rechtsansprc h darauf beginnt. Ich wünsche viel Erfolg.

Hallo pfff,

jeder Kindergarten muss einen Anstellungsschlüssel einhalten sonst wird die staatliche Förderung nicht gezahlt. Ihre Freundin sollte prüfen ob ihr Kindergarten die Regelung einhält.
Ansonsten gibt es immer noch die Möglichkeit zu kündigen.
Erzieherinnen sind zu Zeit in der BRD Mangelware.
Mit freundlichem Gruß
KITA

Hallo ihr drei,

danke erstmal für die Antworten. Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass meine Freundin gern etwas in Richtung Betreuung machen möchte. Sie möchte einfach dem Stress etc. entgehen.

Ich weiß, dass es an Erziehern - gerade im Westen - sehr mangelt. Im Osten ist das (noch ?) nicht so…

Das mit dem Anstellungsschlüssel bringe ich noch heute in Erfahrung. Aber ingesamt wird das an ihrem Wunsch, etwas anderes zu arbeiten, nicht viel ändern.

Wie wäre es denn mit einem Studium? Lehrer für die Berufsschule werden händeringend gesucht. Das machen viele Erzieherinnen noch im hohen Alter.
Man verdient besser und hat auch gute Arbeitszeiten.
Da gibt es Studiengänge an einigen Unis. Dann unterrichtet man Erzieherinnen in der Ausbildung.

Hallo, kann ich nicht gerade nachvollziehen, daß man mit 45 Jahren so demotiviert ist. Was anderes ist es natürlich, wenn man krank ist (psychisch etc.) und dann sollt aus med. Sicht auch nichts gegen eine Umschulung sprechen.
Aber nur so aus, mich piept alles an und ich hab kein Bock mehr, wird es schwer sein, eine aus Steuergeldern finanz. Umschulung zu bekommen.

Hey,

also nur so aus Jux ist das natürlich nicht. Ich denke, dass mit der Zeit auch schon die Psyche gelitten hat. Das Ganze ist von daher schon begründet.

LG

Hallo,
zu diesem Problem habe ich leider keinen konkreten Vorschlag. Informationen zu einer Umschulung kann man sich bestimmt beim Arbeitsamt einholen, ohne dass man als Arbeitssuchend gemeldet ist.
Ansonsten würde ich einfach versuchen die Arbeit besser zu strukturieren.
Ich kenne die personelle Besetzung in diesem Kindergarten nicht, bei uns ist es eigentlich normal, dass pro Gruppe 25 Kinder zwischen 2 1/2 und 6 Jahren von 1 Erzieherin und 1 Kinderpflegerin betreut werden. Die Erzieherin, sprich Gruppenleitung, übernimmt hauptsächlich die bürokratischen Dinge wie Kinderbeobachtungen, Elterngespräche, Dokumentationen u.s.w. und die Kinderpflegerin konzentriert sich auf die Kinder während der Freispielzeit, übernimmt die Bastelangebote u.s.w. Planung und Angebote werden miteinander ausgearbeitet - Arbeitsteilung!

Wenn es ihr zu viel wird sollte sie vielleicht einmal mit dem Träger, d.h. Arbeitgeber sprechen, ob es nicht möglich wäre weniger Stunden zu arbeiten. Nachdem die Personalstunden von den Buchungsstunden abhängig sind, sind die „Jobsharing“ - Modelle inzwischen viel einfacher umzusetzen. Bei uns z.B. ist es sogar möglich 12 Stunden als sog. „Springer“ zu arbeiten, dadurch ist man gruppenfrei und die Bürokratie entfällt beinahe komplett.
Ansonsten einfach versuchen im Team zu arbeiten, gemeinsam planen, Aufgaben verteilen und nicht als Einzelkämpfer jeder für sich den gleichen Aufwand betreiben, sondern auf mehrere Schultern verteilen.

Ich hatte zwischendrin auch einmal keine Lust mehr auf Kindergarten und hab´ eine zeitlang verschiedene andere Sachen gemacht. Vor 12 Jahren bin wieder zurückgekehrt und das war eine gute Entscheidung.
Also, rate ihr durchzuhalten und positiv zu denken, wir haben einen schönen Beruf!

Hi pfff,
ich glaube nicht das ich dir dabei helfen kann.
Meine letzte Schule hab ich vor ~30 Jahren besucht, was heute Weiterbildung, Umschulung usw. angeht weiss ich leider nicht.
Ich wünsch deiner Freundin viel Erfolg.
Gruß
Uwe

Hallo,

tja Sie verlangen was. Wie soll ich Ihnen helfen, ich nehme ja an, dass Sie diese Bekannte sind.

einem fremden menschen einen Rat zu geben, kann ich nciht. Ich kann doch nur mir selber raten. Ich bin doch nciht diese andre Person. Weder kenne ich Herkunft noch Potential, noch Vorleiben, noch Talente. Ich kenne weder emotionale noch Intelektuelle Intelligenz.

Sowas geht nur in der persönlichen und auführlichen Beratung. Und außerdem: "Soll der Kopf oder der Bauch entscheiden?

Tja leider sehe ich hier keine Möglichjkeit einer Antwort. Hier zu antworten heißt eigentlich Scharlatanerie.

Viel Erfolg bei der Suche nach der wahren Berufung. Vielleicht ist es ja die augenblickliche Tätigkeit, die Ihnen am meisten Spassmacht, aber vielleicht zur Zeit nicht so sehr. Was sind denn die wahren Gründe? Diese Frage sind vordergründig zu klären.

Beste Grüße

Hallo,

folgendes kann ich mir vorstellen, dass sie als Integrationskraft in einer Schule mitarbeitet. Dabei betreut sie ein einzelnes Kind, dem sie im Unterricht hilft.
Vorstellbar wäre auch eine Sondereinrichtung, in der sie weniger Kinder zu betreuen hätte und der Stellenschlüssel auch höher ist.

Viele Grüße M

Hi,
ist sie denn alleine in der Gruppe mit 20 Kindern??
Nun zur eigentlichen Antwort.
Sie könnte - im Hort(Kindergarten und Schulkinder)

  • in der Kernzeit(Schulk.)
  • manche Firmen bieten Kindergärten
    (kleinere Gruppe)
  • im Erholungsheim
  • als Pflegemutter/Tagesmutter
  • in der Krippe (1-3Jahre ca.10 Kinder)
    arbeiten.
    Wenn sie gar nicht mehr im Kiga.arbeiten möchte.Was liegt ihr??
    Vielleicht kann sie ja auch Kurse geben?
    Das Arbeitsamt bietet auch Beratungsgespräche an oder??
    Die wissen auch ob man umschulen kann.
    Hoffe etwas geholfen zu haben!?
    Gruss Claudia

Hallo liebe Community,
ich möchte mich mich auf diesem Wege informieren und euch um
einen Rat bitten. Es geht um Folgendes:Eine gute Freundin (45 Jahre alt) ist Kindergärtnerin in
Ostdeutschland. Sie hat ca. 20 Kinder in der Gruppe. Aktuellhortet sie Kinder, die zwischen 4 - 6 Jahre alt sind. Es sindzu viele Kinder, um sich um jedes Kind individuell kümmern zukönnen. Neben spielerischen Aktivitäten müssen die Kinder:beobachtet und ihr Verhalten, etc. dokumentiert werden(Bürokratie -.-).

Auf jeden Fall wächst ihr so langsam alles über den Kopf. Daslaute Arbeitsumfeld macht ihr zu schaffen. Die Arbeitbefriedigt sie einfach nicht mehr. Daher hat sie sichüberlegt, etwas anderes zu arbeiten. Habt ihr irgendwelcheIdeen, was man tun könnte? Ich habe an eine Umschulunggedacht. Aber an sowas kommt man ja nicht ran, wenn man gerade Arbeit hat, oder? Erschwerend hinzu kommt, dass es im Osten
(Sachsen-Anhalt) nicht leicht ist die Arbeit zu wechseln bzw.überhaupt erst Arbeit zu finden.
Ich freue mich über eure Hilfe!

hallo,

es ist schwierig als Erzieherin etwas Anderes zu finden, weil es doch ein sehr spezieller Beruf mit einer klaren Orientierung ist.

„Eigentlich“ bleibt bei dieser Ausbildung in der Regel nur der Wechsel zwischen Kinderkrippe, Kindergarten, Hort. Der Jugendbereich (sofern es den noch gibt), ist zumindest in meinem Bundesland, den Sozialarbeitern vorbehalten.

Hier in Bremen gibt es folgende Möglichkeiten: man kann Fortbildungen machen und sich spezialisieren (Integrationspädagogin, Heilpädagogin) um gezielt mit einzelnen Kindern Einzel- oder Gruppenarbeit zu machen. Diese sind aber meistens zumindest teilweise selbst zu bezahlen.
(Aber, dann wäre sie zumindest nicht für eine ganze Gruppe zuständig sondern in der Gruppe für einzelne Kinder).
Man kann -sofern es das bei euch gibt- in die Schule zur Ganztagsbetreuung wechseln.

Man kann über Weiterbildung sich den Status erarbeiten, Kindergärten zu leiten (Ausbildung geht über ich glaube zwei Jahre, ist berufsbegleitend und muss selbst bezahlt werden).

Ein Umschulung bekommt sie möglicherweise, wenn sie sich ärztlich bescheinigen lässt, dass sie in ihrem Bereich nicht mehr arbeiten kann (Überlastung, Psyche, psychosomatische Beschwerden). Ob es bei deiner Freundin so aussieht weiß ich nicht - für einen ‚schlichten Berufswechsel‘ ist das aber kein adäquates Mittel.
Tagesmutter wäre auch eine Option. Wenn sie in dem Bereich arbeiten möchte, dann sollte sie sich an das zuständige Jugendamt wenden um sich zu informieren.

Was wäre mit systemischer Familienberatung?
(Die Ausbildung muss man auch finanzieren, ist aber sicher ein interessantes Feld und vielleicht findet man ja einen Arbeitgeber in dem Bereich, der einen auch als Erzieherin einstellt und bei dem man sich dann intern weiter bilden kann?) - Man kann es nur versuchen.

In welche Richtung denkt denn deine Freundin, was sie machen möchte? In der sozialen Arbeit bleiben oder ganz was Anderes?
Wenn es finanziell passt, kann man auch in dem Alter noch studieren und sich komplett neu orientieren - wie gesagt, der finanzielle Rahmen muss gesichert sein.

Im Übrigen, wir sind bei 25 Kindern pro Gruppe mit einer Sozialassistentin. Ich bin (aus anderen Gründen) vor ca. 5 Jahren aus dem Beruf ausgestiegen, es ist aber nach wie vor mein Herzensberuf, weil es einfach auch ein sehr dankbarer Beruf in Bezug auf die Basis (Kinder) ist.
Ich bin damals in unser Sozialamt gewechselt in der Hoffnung, dort mich irgendwie mit meinem sozialen Engagement wieder finden zu können.
Allein die Bürokratie und die starren Formen hindern mich an echter Sozialarbeit und ich bin genau an dem Punkt wie deine Freundin und suche neu nach Wegen.
Das Leben bleibt spannend, weil offen!

Ich wünsche deiner Freundin viel Erfolg bei ihrer Suche nach der neuen Perspektive,

Bettina

Hi Bettina und alle anderen,

@Bettina: Danke für deine positiven Gedanken und deine ausführliche Antwort. Die finde ich sehr interessant und leite sie direkt so weiter. Ich wünsche dir ebenfalls viel Erfolg bei der Suche nach was Neuem!

@Alle anderen: Auch vielen Dank an euch.

Ja, sie möchte schon Richtung Betreuung gehen. Sie selbst hatte die Idee eventuell Senioren zu betreuen. Oder so in der Richtung auf jeden Fall. Ich habe ihr jetzt auch geraten, sich einfach mal unverbindlich beim Arbeitsamt zu informieren, was es denn überhaupt für Möglichkeiten gibt.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Betreuung in einem Hort auch schon eine große Entlastung für sie sein könnte.

Aktuell betreut sie allein 18-20 Kinder. Ihr habt wirklich Glück, wenn ihr das zu zweit machen könnt. Aber ich finde es trotzdem extrem, wenn man allein auf rund 10 Kinder kommt.

Ich danke euch für die vielen Ideen. Ich denke, was insgesamt am interessantesten für sie sein könnte, ist vor allem das Unterrichten sowie die Spezialisierung auf ein bestimmtes Fachgebiet.

Hallo Pfff…

Ich muss nochmal nachhaken - inwieweit ‚Seniorenbetreuung‘?
Mir fällt da nur ehrenamtliche Betreuung ein und davon kann man sicher nicht leben (Pauschale 323 Euro pro JAHR pro Betreuung und ab 3 Betreuungen muss man es beim Finanzamt melden).

Berufliche Betreuung von Senioren ist abhängig von der Bestellung des jeweiligen Amtsgerichtes, welches frei entscheidet, wen und wieviele Betreuer einigesetzt werden und unter 40 Betreuungen (von Senioren, psychisch oder geistig kranken Menschen - oder wer auch immer betreuungswürdig ist), kann man auch als Berufsbetreuer nicht „von“ leben!

Ich bin in der Betreuungsbehörde im Sozialamt gelandet und kriege die finanziellen Dilemma in dem Bereich immer wieder mit.

Auf jeden Fall erst gewaltig schlau machen, bevor man seine Lebensänderungen aufnimmt!

Ganz liebe Grüße,

Bettina