Berufsberatung

Liebe/-r Experte/-in,
mein Sohn ist 15 Jahre alt, hat noch zwei Jahre bis zum Abitur vor sich und macht sich große Sorgen, weil er überhaupt nicht weiß, welchen beruflichen Weg er einschlagen will. Den üblichen Test bei der Arbeitsagentur hat er hinter sich mit einem äußerst wenig aussagekräftigen Ergebnis, was den Verdacht nahelegt, daß es dort eher um die zu besetzenden Stellen als um die Begabungen des Kandidaten geht. Es fehlt ihm nicht an Interessen, er hat durchaus vielerlei kreative Begabungen, aber nichts davon weist auf ein klares Berufsbild oder Ausbildungsziel hin. Und er selbst weiß auch nicht, was er außer den verschiedenen Online-Tests noch machen könnte, um seine eigenen vagen Vorstellungen und die dazu passenden Studiengänge oder Ausbildungsmöglichkeiten ein bißchen zu konkretisieren. Es fehlt ihm auch schlicht an Informationen.
Ich weiß nicht, ob Sie als Schweizerin sich mit den Angeboten und Möglichkeiten hierzulande auskennen, aber vielleicht haben Sie einen Tip, wie mein Sohn die Sache anpacken könnte? Er ist sicher für jeden Rat dankbar!

Vielen Dank und freundliche Grüße!
Judith S.

Hallo Judith,
tut mir leid, dass Du erst heute eine Antwort auf Deine Anfrage bekommst, ich habe diese erst jetzt gesehen.
Dass Du Dir Sorgen machst wegen der Berufswahl Deines 15-jährigen Sohnes, verstehe ich gut!
Soviel ich bisher mitbekommen habe, funktioniert die Berufsberatung in der Schweiz ziemlich anders als in Deutschland, hier wird ein Jugendlicher von einer Person betreut und zwar von A-Z, es handelt sich dabei immer um ausgebildete Psychologen/BerufsberaterInnen.

Aus Erfahrung lässt sich (vielleicht nicht unbedingt ein Trost für Dich) sagen, dass es weniger darauf ankommt, DEN EINEN Beruf zu finden, sondern vielmehr für die nächsten 2-3 Jahre einen Platz in der (Berufs-)Welt, in welcher sich ein Jugendlicher wohl fühlt. Die spsäteren Möglichkeiten sind heute so vielseitig, auch ist die Arbeitswelt so unberechenbar, dass kaum mehr jemand einen Berufsweg ohne Umstellung durchläuft.

Gibt es in Eurer Umgebung Berufsleute, mit denen sich Dein Sohn einmal unterhalten kann? Fragen stellen bzw. in einem Berufsfeld «schnuppern» kann?

Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft!
Arnica

Hallo Arnica,

vielen Dank für Deine Antwort! Leider ist es mit den „Schnupper“-Möglichkeiten hier nicht so einfach, da läuft viel über Beziehungen, und sowohl mein Beruf als auch der meines Mannes kommen für unseren Sohn nicht in Frage. Ansonsten sind die Vorgaben so extrem leistungsorientiert, dass ein unverbindliches Kennenlernen kaum möglich ist.

Trotzdem nochmal vielen Dank! Die Schweiz scheint da vorbildlich zu sein…

Liebe Grüße,
Judith