Berufsbezeichnungen für Buttermacher, Käsemacher?

Hallo,

gibt es eine alte Berufsbezichnungen für die Herstellung von Milchprodukten im Allgemeinen und Synonyme für Buttermacher, Käsemacher, Quarkmacher und Joghurtmacher im Speziellen?

Gibt es Familiennamen, die sich von diesen Tätigkeiten ableiten (außer Bauer/Schäfer)?

Und wie lauten die passenden Verben dazu?

Ich habe bisher nur „Senn“ und „Käser“ sowie „versennen“ und „Buttermeier“ gefunden, wobei die beiden letzteren noch nichtmal im Duden stehen. Das kann bei so einem uralten und zentralen Handwerk nicht alles sein!

Vielen Dank!

Hallo,

gibt es eine alte Berufsbezichnungen für die Herstellung von
Milchprodukten im Allgemeinen und Synonyme für Buttermacher,
Käsemacher, Quarkmacher und Joghurtmacher im Speziellen?

Das ist der Meier, der in der Meierei (heute Molkerei) arbeitete.

Gibt es Familiennamen, die sich von diesen Tätigkeiten
ableiten (außer Bauer/Schäfer)?

Meier, Maier, Meyer, Mayer usw.

Und wie lauten die passenden Verben dazu?

meiern

http://de.wikipedia.org/wiki/Molkerei

JJ

Das dachte ich ja bisher auch, aber der Nachname „Meier“ und Abwandlungen kommen wahrscheinlich eher von „major domus“ in der Bedeutung von „Pächter“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Meier

Selbst das alte Grimmsche Wörterbuch erklärt das Verb „meiern“ nur mit „bewirtschaften, pachten“, liefert aber keinerlei Verbindung zur Milchverarbeitung.

http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Gliede…

Daher ja die ganze Verwirrung.

Hallo Fagwurm,

Ich habe bisher nur „Senn“ und „Käser“ sowie „versennen“ und
„Buttermeier“ gefunden, wobei die beiden letzteren noch
nichtmal im Duden stehen. Das kann bei so einem uralten und
zentralen Handwerk nicht alles sein!

Senn, oder Älpler, und Käser sind aber unteschiedliche Berufe.

Der Senn betreut das Vieh auf den Sommerweiden. Da diese typisch in den Bergen liegen, war es nicht möglich die Milch zeitnah ins Tal zu schaffen. Also musste man die Milch, in Form von Käse, halbar machen. Der Senn betreut das Vieh, melkt es und stellt Käse her. Ende Sommer, meist mit dem Alpabtrieb kommt dann der rohe Käse ins Tal.
Senn ist ein typischer Saisonjob, im Wintrhalbjahr muss er sich ine andere Arbeit suchen.

Der Käser hat typischerweise mit dem Vieh gar nichts zu tun.
Er nimmt die gemolkene Milch entgegen und vearbeitet sie. Er stellt auch Frischprodukte wie Milch, Rahm usw. her. Daneben aber auch noch Käse. Manche Käsesorten müssen bis zu einigen Jahren gelagert werden, die Betreung dieser Sorten ist typischerweise auch Aufgabe des Käsers. Dabei wird dann auch der auf der Alp erzeugte Käse beim Käser eingelagert.

MfG Peter(TOO)

Das ist richtig, denn der Meier - in allen Schreibweisen - war ursprünglich seit den Zeiten Karls des Großen ein Glied in der landwirtschaftlihen Wertschöpfungskette: Bei ihm wurden die Abgaben abgeliefert, er sammelte die und leitete sie entweder weiter, verkaufte sie und leitete den Erlös weiter oder veredelte sie: Was sollte ein Lehnsherr mit so viel Milch? Also wurde sie auf dem Meierhof zu Butter, Käse, Sahne verarbeitet und dann verkauft oder weitergegeben.

Daher hat dann auch die Meierei ihren Namen.

Im Lippischen gab es eine ganz bestimmte Bauform für die Meierhöfe,
Das nur mal als Beispiel.

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Servus,

noch in den 1950er Jahren war (nördlich der Schweizer Grenze) der „Schweizer“ Melker und Käser in einer Person, auch im Rest der Milchviehhaltung und Kälberaufzucht kannte er sich aus.

Wie alt diese Bezeichnung ist, kann ich nicht sagen; die spezialisierte Milchviehhaltung im Voralpenland, die heute wie eine uralte Tradition aussieht, ist selber in dieser Form noch nicht sehr alt; sie wurde etwa Mitte des 18. Jahrhunderts begonnen, aber hat sich erst mit den Absatzmöglichkeiten per Eisenbahn ab ca. 1850 stark entwickelt. Erst etwa um diese Zeit kamen der Limburger, der Romadur und der Emmentaler ins Allgäu.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Der „Schweizer“ als Beruf war auch am linken Niederrhein bekannt.
Und es gab gute und schlechte „Schweizer“; ich erinnere mich, dass Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre Bauer Müller dem Bauern Löpelmann einen Schweizer abspenstig gemacht hatte. Das war Skandal im Dorf.

Danke für dieses Bindeglied zwischen Meier im Sinne von Gutsverwalter und Meierei, das also aus diesem hier beschriebenen Grund auch für die späteren losgelösten Molkereien übernommen wurde. Bisher dachte auch ich immer, dass es ‚Arbeiter in einer Molkerei‘ bedeutet. Na ja, hat ja nur 49 Jahre gedauert, bis ich auch das jetzt erfahren durfte.