Berufsfeuerwehr

Hallo Leute,

ich mache momentan eine Ausbildung zum Speditionskaufmann und denke darüber nach mich bei der Berufsfeuerwehr zu bewerben. Ich habe mich da bereits erkundigt und überall steht, das man dazu vorher einen Handwerklichen Beruf erlernt haben müsste. Jetzt ist die Frage ob man da auch genommen wird, wenn man eine Kaufmännische Berufsausbildung absolviert hat.

Ein Freund von mir hat erzählt das es ja auch Disponenten gibt die die Einsatzkoordinierung machen. Für so was hätte ich Interesse.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen

lg Sebastian

Hallo Sebastian,

bei der Berufsfeuerwehr werden vorwiegend vielseitig verwendbare Kolleginnen oder Kollegen eingestellt. Eine Begrenzung nur auf Leitstelle oder Feuerwehr oder Rettungsdienst oder … ist schon aus dienstorganisatorischen Gründen nicht machbar.

Die Festlegung auf handwerkliche Berufe hat den Grund, dass möglichst keine Feuerwehrleute mit „zwei linken Händen“ eingestellt werden. Bewirb Dich einfach, meist werden bei den Einstellungstests auch die handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten überprüft und vielleicht hast Du Glück.

Schönen Tag noch

Hartmut

Hallo Sebastian,
ich mache jedes Jahr die Einstellungsgespräche für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst, wie die Laufbahn ganz genau heißt. Früher musste man tatsächlich eine handwerkliche Ausbildung haben und dann noch 3 Jahre Gesellenzeit. Die Berufspraxis wurde als erstes gekippt und dann noch in vielen Bundesländern die handwerkliche Ausbildung. Für uns in Kiel kann ich sagen, dass auch der Speditionskaufmann als Voraussetzung reicht. Am besten bei der gewünschten Berufsfeuerwehr nachfragen, denn die Anforderungen weichen ab. Übrigens suchen fast alle Feuerwehren auch fertig ausgebildete Leute, so dass man „irgendwo“ seine Ausbildung machen kann und später wechselt. Auf jeden Fall würde ich mich parallel bei mehreren FW bewerben, da auch die Tests zur Einstellung sehr verschieden sind. Von einer Ausbildung bei einer Werk- oder Flughafenfeuerwehr würde ich abraten.
Viele Grüße aus Kiel von
Thomas Börner

Moin Sebastian,

in Hamburg gilt nach wie vor die handwerkliche Ausbildung als Einstellungsvorraussetzung. Mitlererweile werden auch ausgebildetet Rettungsassisstenten eingestellt.Bei uns ist jeder Leitstellendisponent auch ausgebildeter Feuerwehrmann und vor seiner Leitstellenzeit im Einsatzdienst gewesen.
Vielleicht sieht es ja bei der BF in deiner nähe anders aus. Frag doch einfach mal bei der Personalstelle nach. Ansonsten kann ich dir zu dem Beruf nur raten. Ich mach es seit 11 Jahren und würde es immer wieder tun.
Gruß Ole

Hallo Sebastian,
das kommt auf die BF an. Bei den meisten brauchst du eine technische oder medizinische Ausbildung als Grundlage. Es gibt in Deutschland auch Modellversuche, wo junge Leute direkt von der Schule weg eingestellt werden und dann eine (ich glaube) dreijährige Feuerwehrausbildung absolvieren, die Elemente aus verschiedenen Handwerken beinhaltet.
Leider kann ich dir nicht sagen, welche Feuerwehr das so macht, mußt du mal googeln.
Die Leitstellen-Disponenten sind meines Wissens nach (zumindest bei uns) ganz normale Feuerwehrleute, da wird nicht unterschieden.
Viel Glück.
Marion

Hallo Sebastian,

bist Du schon Mitglied in einer Fr. Fw? Wenn nein, warum nicht?

Die gleiche Frage wird man Dir auch beim Einstellungsgespräch stellen (falls Du nach den diversen Tests soweit kommst, die Durchfallrate ist hoch!) Die Frage ist, warum ist die Durchfallrate so hoch? Weil die Bewerber sich nicht richtig vorbereiten und garnicht wissen, was auf sie zukommt? Was meinst Du?

Bist Du noch interessiert? Hast Du Dich schon über das Berufsbild eines BF-Manns erkundigt?

Gruß

OnkelAtze

Hallo Sebastian, die handwerkliche Berufsausbildung ist schon wichtig, jedoch mangelt es immer mehr an sportlich geeigneten Handwerkern und daher greift manch eine Berufsfeuerwehr auf kaufmännisch Ausgebildete zurück. Direkt in die Leitstelle zur Einsatzplannung geht nicht. Feuerwehr ist kein Wunschkonzert. Musst von unten anfangen, also Feuer löschen, Bahnleichen einsammeln, Kotze im Rettungswagen aufwischen, Leute aus Autos rausschneiden, usw. Versuche trotzdem dein Glück.
Alles gute

Hallo Sebastian,

im Grunde hast Du Recht, dass ein technischer Beruf vorausgesetzt wird. In den letzten Jahren wurde aber vielerorts auch der Rettungsassistent oder der Krankenpfleger akzeptiert, weil diese Ausbildungen für die Feuerwehr nützlich sind, besonders bei den Feuerwehren, die auch den Rettungsdienst durchführen.
Es gibt auch Feuerwehren, die Kaufleute einstellen.

Man sollte aber bedenken, dass die Arbeit bei der Feuerwehr „Handwerk“ ist und sehr viele praktische Fähigkeiten erfordert, daher auch die geforderte Vorbildung.

Man kann Dir nur raten, Dich bei den für Dich in frage kommenden Feuerwehren direkt zu erkundigen, weil es keine pauschale Antwort gibt. Jede Feuerwehr hat da andere Schwerpunkte.
Ganz wichtig ist bei den Feuerwehren der Einstellungstest, der die theoretischen und körperlichen Fähigkeiten prüft.
Viele unterschätzen den Sporttest.

Das mit der Leitstelle kannst Du getrost vergessen, weil die Disponenten ganz normale Feuerwehrleute sind, die nach ein paar Jahren im Einsatzdienst die Ausbildung für die Leitstelle machen. Man kann da nicht einfach jemanden hinsetzen, der nur den Rechner bedienen kann. Es ist sehr viel Einsatzerfahrung erforderlich.

Gruß

Dietmar

Hallo OnkelAtze,

erstmal vielen Dank für deine Antwort :smile:

Also ich bin schon Mitglied in einer Freiw. Feuerwehr und ich hab auch schon in der Jugendfeuerwehr mitgemacht. Es macht mir einfach spaß und es ist abwechslungsreich. Ich weiß aber auch, das der Beruf des Feuerwehrmannes kein Zuckerschlecken ist (Stichwort Verkehrsunfälle)!!!

Und ich kann mir schon einiges Denken was da auf mich zukommt. Ich werde mich auch nochmal in der Feuerwehr in meiner Nähe erkundigen.

lg aus Kehl a. Rhein

Sebastian

Hallo Sebastian,

also kann ich schon „Kamerad oder Kollege“ sagen. Ich mache nämlich zwischen den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen keinen Unterschied.

Ob Du nach Deiner Grundausbildung zur Leitstelle kommst, steht in den Sternen. Die Plätze sind rar und bei uns in der Kreisleitstelle nur von Führungspersonal besetzt.

Verkehrunfälle machen nur einen geringen Teil der RTW- Einsätze aus. Du wirst überwiegend mit Alkohol oder sonstige Drogen, Herzkreislauf oder internistischen Notfällen zu tun haben. Viele meiner Kollegen und auch Rettungsärzte, sind aber bei Kindernotfällen sehr schnell an die Grenzen der Belastung gekommen. Nach einem „Kindstot“ wirst Du nicht mehr der „Gleiche“ sein, der Du heute noch bist.

Ich will Dir keine Angst machen, sondern Dir schon ein wenig die Augen öffnen. Wenn Du erst einmal im Schulungsraum sitzt und für das Staatsexamen als Rettass. „büffelst“, hast Du bestimmt schon grobere Einsätze abgearbeitet, als ich sie Dir je beschreiben kann.

Da ich gelehrter Pferdewirt und Hufschmied bin, ist also die Ausbildung bei uns nebenrangig. Ein gelernter Fleischer kloppt das Feuer auch nicht mit Gehacktem aus.

Wie Du bestimmt schon von anderen Kollegen erfahren hast, ist im Einstellungstest eine gute schriftliche Leistung in Deutsch, Mathe und Physik wichtig. Im sportlichen Bereich sollte der 2000 m- Lauf, Liegestütz und Schwimmen bzw. Streckentauchen kein Problem sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und einen guten Einstieg.

Gruß

OnkelAtze

Hallo!

Na, am besten fragst Du direkt bei der Berufsfeuerwehr nach. Wie und nach welchen Kriterien ein Unternehmen / eine Institution / etc. Bewerber auswählt, ist so individuell, das können Außenstehende nicht beantworten.

LG und viel Erfolg