Hallo Nanniii,
so einfach lässt sich das nicht beantworten. Alles hängt davon ab, was du möchtest und was
du (Notenschnitt, Interesse, Engagement) bekommen kannst.
Normalerweise fängt die Suche nach einer Ausbildung ca. 1 Jahr vor dem Schulabschluss an.
Erstmal finde ich gut, dass du auch ein soziales Jahr erwogen hast. Ich weiß nicht, wo du
wohnst: du solltest eine Stelle oder jemanden in deiner Heimatstadt oder in der nächst
größeren Stadt finden, der/die dich über diese Möglichkeiten aufklärt. Es gibt auch ein
freiwilligs ökologisches Jahr. Hast du mal gegoogelt? Z. B. „soziales Jahr Heimatstadt“? Oder
(wie ich eben) „soziales jahr in deutschland“ - man kann z. B. auch - Möglichkeit, mal aus der
Heimat rauszukommen! - in einem SOS-Kinderdorf so ein Jahr machen. Vielleicht rufst du da
einfach mal an, sagst ganz einfach, ich überlege, so ein soz. Jahr zu machen, wer kann mir
denn da bei Ihnen weiterhelfen? Also, so könnte ein Ansatz aussehen. Ansonsten kannst du
auch z. B. bei den Johannitern (wieder über Google oder über euer örtliches Telefonbuch)
oder den Malthesern - das sind beides große Organisationen im Rettungs- und
Krankenwesen - anrufen und ganz „doof“ fragen. Mit doofen, einfachen Fragen kommt man
meistens auch ziemlich weit.
So ein soz./ökologisches Jahr hilft oft, sich besser für oder gegen was entscheiden zu
können.
In Sachen Ausbildung oder Schule weitermachen: die Arbeitsagentur in deiner Stadt ist
verpflichtet, dich beruflich zu beraten. Das geht so: du gehst da morgens - jetzt in den
Ferien am besten gleich morgen/übermorgen - hin in die so genannte
Eingangszone/Empfang. Stellst in die Schlange und sagst, wenn du dran bist: ich brauche so
bald wie möglich einen Termin in der Berufsberatung. Dann werden sie dir entweder einen
schicken oder gleich terminieren, das dauert oft bis zu 6 Wochen, bis man einen Termin
bekommt, deswegen: Beeilung! - Wenn du dann einen Termin per Post/gleich am Schalter
erhälst, musst du den auch einhalten. Sonst musst du wieder hin, einen neuen machen. Das
ist doof. Also, lieber gleich hin. Die können dich eventuell auch über das soz. Jahr
informieren, aber wie gesagt: oft dauert es ziemlich lange, bis du einen Termin bekommst.
Die Berufsberatung ist das, wie sie heißt: sie berät und hilft, sich Gedanken darüber zu
machen, was man beruflich machen will. Auch in Sachen Schule, denn: Schule muss oft
bezahlt werden. Die Berufsberatung kann dir helfen, zu erfahren, welche Schulen in deiner
Stadt wofür ausbilden und wie du das finanzieren kannst. Und manchmal erfährt man leider
auch, dass das alles zu teuer ist. ABER: dafür muss man erstmal hin und sich beraten lassen.
Dann gibt es Info-Börsen/Plattformen im Internet, wo du selbsttätig werden kannst, durch
rumklicken, lesen, schauen dich informieren kannst. Es gibt Tests, um herauszufinden, was
man kann/mag/weniger will. Zum Beispiel die hier:
www.planet-beruf.de
Links auf der Seite findest du ein Menü. Klick „Berufswahl & ich“ an. Klick dann rechts „check
deine Talente“ und spiel das ruhig mal durch. Du kannst dein Teil auch speichern und später
weiter machen.
Zur Frage: Praktika ein Jahr lang? -Da möchte ich von abraten, außer, du würdest es im
Rahmen einer „berufsvorbereitenden Maßnahme“ (= BvB, vermittelt die Berufsberatung der
Arbeitsagentur) begleitet durch Sozialarbeiter/Berater machen. Sonst nutzen dich Arbeitgeber
bloß aus, du hast keinen zum Quatschen und bist hinter eventuell immer noch nicht so
richtig schlau. Aber ansonsten ist die Idee gut, nur: besser nicht irgendwas, sondern - z. B.
durch Beratung - vorher schon mal Felder einkreisen aus den vielen Berufen, die Realschüler
machen können.
Praktika ersetzen keine Ausbildung. Ganz klar. Automatisch kommt man auch nicht durch
viele Praktika hintereinander in eine Ausbildung, außer, man hat den Glücksgriff u. landet
durch Praktikum im Betrieb, der eine dann auch ausbildet.
Lies das hier mal durch, mach einen Termin bei der Berufsberatung, check mal in Internet,
ruf mal wg. des sozialen Jahrs an und lass die Informationen sacken. Dieses Jahr ist das mit
der Ausbildung schon mal gegessen, denn das ist normalerweise schon zu spät.
In dem Sinne.
Frag wieder an, du noch Informationen brauchst.
Viel Glück wünscht
Christina (45, Arbeitsberaterin)
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]