Hi,
ein prima Artikel, Du hast Dir echt viel Mühe gegeben! 
Eine kleine Anmerkung habe ich:
Bei diesem Test fallen die allermeisten Bewerber weg
(>90%). Wer übrig bleibt kommt zur FQ (Firmenqualifikation)
dort werden Rollenspiele, Test zu deiner Persönlichkeit etc.
durchgeführt. Sofern du bestehst gibt’s direkt im Anschluss
das Bewerbungsgespräch.
Die FQ ist sozusagen das Vorstellungsgespräch bzw. wer BU und FQ besteht hat’s geschafft.
Dabei ist die FQ im allgemeinen ein größeres Problem als die BU, einfach deswegen weil man sich auf die BU vorbereiten kann. Mann kann lernen und trainieren, sich Dinge zumindest in gewissem Rahmen antrainieren.
In der FQ geht es mehr um Persönlichkeismerkmale, „Decision making“, Teamfähigkeit, … Das kann man im Grunde nicht trainieren und da gilt eher das Motto: „Man paßt oder man paßt nicht“.
Der Streßfaktor wird dort auch so inszeniert daß „Blender“ recht schnell auffallen. Wer also meint eine Rolle spielen zu sollen oder sich anders gibt als er ist fliegt unweigerlich auf. Es ist natürlich klar und menschlich verständlich/normal daß man sich immer versucht bestens zu präsentieren. Aber man sollte nicht versuchen eine Rolle zu spielen, denn die wird man einfach nicht durchhalten - und ist dann sofort „raus“.
Die einschlägigen Foren sind voll von Meinungen und seit Jahren versucht man nachzuvollziehen welche Attribute positiv, welche negativ gewertet werden. Wirklich wissen weiß es bisher keiner, teilweise sind Leute aus komplett gegensätzlichen Argumentationen rausgeflogen. Manche hören absolut alberne Begründungen („Sie haben insgesamt einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, aber haben etwas leise gesprochen.“) und auch wenn es immer wieder weit von sich gewiesen und bestritten wird glauben manche Leute daß den erfolgreichen Lufthanseaten ein auffallendes, gewisses Maß an „besonders ausgeprägtem Selbstbewußtsein“ (manche nennen es gar Arroganz *ooohhhh*) innewohne.
Ein besonders erfolgreiches persönliches Abschneiden in den Teamaufgaben ist hingegen überraschenderweise nicht zwingend. Es kommt mehr darauf an seinen Standpunkt zu vertreten, dann aber auch „schwächere“ Teammitglieder aktiv einzubinden und den Erfolg der Gruppe oder „sinnvoller“ Lösungen vorranzutreiben - auch wenn man dabei die an einen selber gestellte Aufgabe nicht als beste Lösung durchsetzt.
Die Jobsituation sieht momentan sehr schlecht aus. Bei LH
stehen zurzeit noch jede Menge fertig ausgebildete Piloten auf
der Warteliste bzw. jobben als Flugbegleiter oder ganz wo
anders.
Allerdings stellt sich bei einer Ausbildung bei der LH nicht das Problem sich erstmal überlegen zu müssen woher man die Kohle für die Ausbildung nehmen soll. Außerdem hat man ja, auch wenn nach der Schulung erstmal „Wartesemester“ einzulegen sind, grundsätzlich immer die Chance bei LH einzusteigen.
Was ich momentan nicht auf mich nehmen würde wäre eine Ausbildung auf eigene KLosten bei einer „freien“ Schule. Das ist finanzieller Selbstmord, es sei denn man hat einen Papa, der die Schulung aus der Portokasse zahlt.
Alles Gute,
MecFleih