Berufstätigkeit und Kleinkinder

Hallo,

es würde mich interessieren, wie Eltern ihre Berufstätigkeit mit Kleinkindern vereinbaren. Wieviel arbeitet ihr, wieiviel Euer Partner? Wie und wie lange werden Eure Kinder betreut? Wie gestaltet Ihr Eure Freizeit? Welche Auswirkung hat Eure Berufstätigkeit auf Eure Kinder und auf Euch selbst bzw. Eure Partnerschaft?

Interessierte Grüße
Anita

Hallo,

zunächst einmal gut! Wir arbeiten beide voll, und ein wenig mehr, haben aber dafür gesorgt, dass wir Jobs haben, die eine recht freie Gestaltung von Arbeitszeit und -ort haben. So arbeite ich aktuell rund 80% vom heimischen Schreibtisch, und meine Frau rund 30%, und das können wir nahezu jederzeit und nahezu beliebig unterbrechen.

Dazu gibt es ein Au-Pair im Haus, der Große geht einen 3/4-Tag in den Kindergarten, und an drei Tagen gibt es noch einen festen Sitter, der notfalls bestimmte Stunden abdeckt, aber auch nicht immer kommen muss, bzw. wo wir dann auch oft über längere Strecken mit dabei sind.

So sind wir auch trotz Arbeit eigentlich überwiegend für die Kinder zumindest mal zwischendurch erreichbar, sie müssen also nicht immer bis zum Abend warten. Und Arbeit kann eben auch mal sein, dass ich nur den BB mit oben in der Wohnung oder im Garten mit den Kindern habe oder „Familienmagangement“ mache, und mal ein paar Stunden alles liegen lasse, was nicht dringend ist, aber eben für die Kollegen erreichbar bin.

So bekommen die Kinder auch trotz unseres Pensums eigentlich recht viel Zeit von uns, und an Wochenenden und im Urlaub machen wir dann auch richtig „in Familie“ und nicht in 1001 Aktivitäten mit Dritten oder unter Fremdbetreuung.

Gruß vom Wiz

Hallo,

es würde mich interessieren, wie Eltern ihre Berufstätigkeit
mit Kleinkindern vereinbaren. Wieviel arbeitet ihr, wieiviel
Euer Partner?

Ich selbst studiere Vollzeit, d.h. ich bin (fast) nur zu Vorlesungszeiten verpflichtend außer Haus, dafür brauche ich aber Ruhe zum Arbeiten daheim. Mein Mann (wir leben allerdings getrennt) arbeitet Vollzeit mit etwa 70-80 h/ Woche Arbeitspensum. Er hat nur einen freien Tag in der Woche, den er allerdings niemals am WE und manchmal auch gar nicht bekommt.

Wie und wie lange werden Eure Kinder betreut?

In der Kita ganztags (8.00 - 17.00 Uhr) von Montag bis Donnerstag, Freitags bis 13.00 Uhr. Dazu Babysitter für Termine außerhalb der Öffnungszeiten.

Wie gestaltet Ihr Eure Freizeit?

Unter der Woche spielen wir daheim oder gehen noch ein bisschen raus (Spielplatz, Züge anschauen, Bobby-Car fahren).
Am Wochenende machen wir Dinge im Haushalt zusammen, soweit es geht, einkaufen, spielen und meist an einem der beiden Tage einen etwas größeren Ausflug. Das schaffe ich aber nicht immer. Dann bleibt das Übliche: Raus gehen, Spielen, Toben, auch DVD gucken in Maßen.

Welche Auswirkung hat Eure
Berufstätigkeit auf Eure Kinder und auf Euch selbst bzw. Eure
Partnerschaft?

Nun ja, mein Kind geht schon lange in die Kita. Das tut ihm wahnsinnig gut. Er hat ja sonst keine Geschwister und nur wenig Nachbarskinder zum Spielen da. Ich glaube, wenn ich daheim geblieben wäre, ginge es ihm heute nur halb so gut. Aber da habe ich natürlich auch Glück mit ihm gehabt. Andere Kinder vertragen diese langen Zeiten weg von zu Haus nicht ganz so gut.
Ich selbst bin heil froh, dass ich studiere, bzw. ein Leben außerhalb habe. Die 5 Monate Elternzeit haben mir vollauf gereicht. Und die Wochenenden ziehen sich häufig ewig in die Länge. Nicht, dass ich mein Kind nicht gern habe, aber ich brauche eben auch das Studium für mich.
Meine Partnerschaft, naja, wir leben seit kurzem getrennt. Vielleicht hat das hohe Arbeitspensum und der Stress etwas damit zu tun. Vielleicht aber auch nicht. Würde ich nicht studieren oder arbeiten, hätte das der Ehe sicher nicht besser getan. Andersherum vielleicht aber schon. Das weiß ich nicht.

Interessierte Grüße
Anita

Liebe Grüße zurück (ich liebe Fragebögen),
larymin

Hallo

Aber da habe ich natürlich auch Glück mit ihm gehabt. Andere Kinder vertragen diese langen Zeiten weg von zu Haus nicht ganz so gut.

Das kann allerdings auch am Kindergarten und am betreffenden Erzieher liegen.

Viele Grüße

Hallo Anita!

Wir haben 3 Kinder (2 KiGa, 1 Schule), arbeiten beide in Vollzeit und haben dazu ein AuPair im Haus. Mein Mann hat zusätzlich durch Überstunden am Wochenende jeden Mittwoch frei.
Wir leben supergut mit unseren Kiddies und dem AuPair, bisher haben wir immer Glück gehabt, was die Jungs angeht :wink:

Klar, es ist anstrengend Vollzeit zu arbeiten und dann auch noch in Vollzeit Kinder und Haushalt zu managen, aber es geht, wenn man gut organisiert ist!

Am Wochenende sind wir meist zu Hause, damit unsere Kinder auch was von Mama und Papa haben. Dann erledigen wir alles was ansteht (Garten, Einkauf, Haushalt) eben immer mit der ganzen Bagage :wink: Allerdings waren wir vor unseren Kindern auch mehr so Couch- bzw. Gartenpotatoes und keine Feierbiester.

Gruß
finnie

Hallo Anita,

sowohl mein Mann als auch ich arbeiten beide ganztags. Unsere Kleine ist in der Kita seit sie 8 Monate alt ist. Da auch sie Einzelkind ist, dazu sehr kommunikativ und nichts lieber um sich hat als andere Kinder, geht das völlig problemlos.

Meine Arbeit erledige ich zu 50 % beim Arbeitgeber vor Ort, nachmittags bin ich zu Hause im Home Office. Ich kann meine Arbeitszeit somit sehr flexibel gestalten und Termine in der Schule oder auch Nachmittagstermine in Sportverein oder Musikschule für meine Kleine problemlos wahrnehmen. Allerdings sitze ich auch gelegentlich abends noch vor dem Rechner. In meinem früheren Job als Vorstandsassistentin eines Großkonzerns war das nicht so ohne Weiteres möglich, da der meine Anwesenheit vor Ort erforderte. Also habe ich mir eine andere Tätigkeit gesucht und arbeite nun rein projektbezogen. Entsprechend gibt es nur noch wenige Zeiten, zu denen ich unbedingt vor Ort sein muss.

Mein Mann ist an 3 von 5 Tagen der Woche im Ausland, daher bin ich für die Abläufe unter der Woche quasi alleinverantwortlich. Das ist manchmal ganz schön stressig. Aber ich bin auch mal gerne allein, daher ist es schon alles prima so wie es ist und ich bin sehr zufrieden. Und diese Zufriedenheit - das behaupte ich jetzt mal - wirkt sich auch auf unsere Tochter aus. Abgesehen von den üblichen Herausforderungen einer heranreifenden kleinen Persönlichkeit ist alles sehr harmonisch und die Beziehung sehr gut und innig.

Seit dem letzten Sommer ist unsere Tochter in der OGATA und ich muss sie spätestens um 17 Uhr abgeholt haben. Oftmals wird es früher, da sie sportlich sehr engagiert ist und ich daher das Mama-Taxi gebe.

Unsere gemeinsame Zeit als Familie genießen wir sehr, sind unterwegs aber auch gerne zu Hause, und ich denke, wir würden es immer wieder so machen.

Wenn mein Mann dann zu Hause ist, unterstützt er uns ohne Wenn und Aber. Auch wir sind keine passionierten Partygänger, lieben eher mal einen guten Rotwein auf der Terrasse an lauen Abenden. Allerdings sind wir auch beide schon jenseits der 40 - damit haben wir die wilde Zeit sozusagen schon hinter uns und haben einfach andere Prioritäten gesetzt. :wink:

Gruß
Kirsten

Hi,

ganz schön viele Fragen, die Antworten würden Bücher füllen, vor allem die auf die Freizeit-Frage. :wink:

Wieviel arbeitet ihr, wieiviel
Euer Partner?

Er voll, ich halb.

Wie und wie lange werden Eure Kinder betreut?

Kita, seit sie ein Jahr alt ist, für die Zeit, in der ich arbeite, das sind vier Vormittage.

Wie gestaltet Ihr Eure Freizeit?

Das ist so unterschiedlich, dass es kaum zu beantworten ist. Die Kurzfassung: Wir sind viel draußen, alleine oder mit Freunden, unterwegs mit Laufrad, auf dem Spielplatz, oder im Garten. Feste Termine sind Eltern-Kind-Schwimmen und bald vielleicht noch Kinderturnen, je einmal in der Woche. Drinnen machen wir, was so anfällt: puzzeln, singen, toben, Bücher anschaun, spielen, … - und sie „hilft“ im Haushalt, wo sie kann. :smile:
Hin und wieder gibts dann „Extras“ wie gemeinsam ins Schwimmbad, den Zoo oder Ähnliches, Besuche bei weiter entfernteren Bekannten und Verwandten etc.
Wenn nötig Arzttermine etc.
Ich würd mal sagen: das Übliche.

Welche Auswirkung hat Eure
Berufstätigkeit auf Eure Kinder und auf Euch selbst bzw. Eure
Partnerschaft?

Mh, Partnerschaft: Ich würde mal sagen, wir bewegen uns damit auf Augenhöhe und können uns über mehr unterhalten als, provokativ gesagt, vollgeschissene Windeln.
Auf mich persönlich: Ich bin ausgeglichener. Im ersten Jahr konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wieder arbeiten zu gehen und nicht bei meiner Tochter zu sein, aber mittlerweile ist es für mich ein schöner Ausgleich. Oft stressig, alles unter einen Hut zu bekommen, aber insgesamt tut es mir sehr gut.
Aufs Kind: Ich glaube, sie profitiert zum einen davon, dass wir zufrieden sind. Zum anderen tut ihr der Kontakt zu den anderen Kindern in der Kita gut.

Länger würde ich sie persönlich aber nicht abgeben wollen, dafür ist mir die Zeit mit ihr gemeinsam zu kostbar.

Liebe Grüße
Cess

Hallo Anita,

interessantes Thema. Bei mir sieht es so aus:

Wieviel arbeitet ihr,

Vollzeit

wieiviel Euer Partner?

Vollzeit

Wie und wie lange werden Eure Kinder betreut?

Angefangen haben sie in Kingerkrippe und Kindergarten. Danach ging es in den Hort. Betreut wurden sie von 7:30 bis 16:30 Uhr. Im Hort dann nur noch von 13 - 17 Uhr.

Wie gestaltet Ihr Eure Freizeit?

Sehr unterschiedlich. Wichtigster Aspekt war bzw. ist es, dass jede freie Minute sinnvoll ausgenutzt wurde. Wir haben Parks, Spielplätze, Museen, Büchereien, Schwimmbäder, etc. abgeklappert. Stundenlang vor dem Fernseher oder PC sitzen gab es nicht. Dafür war die Zeit zu kostbar.

Welche Auswirkung hat Eure Berufstätigkeit auf Eure Kinder

Der Tagesablauf war straff durch organisiert. Das ist meist sehr hilfreich, lässt aber kaum Raum für spontanes. Anderseits sind die Kinder immer sehr stolz auf die arbeitende Mami gewesen und je älter sie wurden um so mehr bemerkten sie auch, dass z. B. die Geburtstagsfeiern und Geschenke doch üppiger ausfielen als bei vielen anderen im Hort.

und auf Euch selbst bzw. Eure Partnerschaft?

Alles hat seine Vor- und Nachteile. Zum einen ist man nach einem anstrengenden Tag so platt, dass man kaum ein Wort mit seinem Partner wechseln möchte (geschweige denn mehr), andererseits ist man aber auch total ausgeglichen. Durch den Job knüpft man Kontakte, hat Erfolgserlebnisse, fährt auf Dienstreisen, wird selbstbewusster und auch direkt positiver eingeschätzt.

Nur als Hausfrau wird man relativ schnell abgewertet und die geleistete Arbeit wird nicht gesehen. Ich habe beides erlebt, war zu erst Hausfrau und bin dann wieder Arbeiten gegangen. Nur Hausfrau möchte ich nie wieder sein. Da ich damals zu Hause war, blieb alles an mir hängen und nach einem anstrengenden Tag hiess es dann: „Du hattest doch soviel Freizeit!“ Nee, danke. Jetzt müssen alle mit anpacken und jeder weiß was der andere geleistet hat. Man trifft sich sozusagen auf Augenhöhe.

LG