Berufsunfähigkeitsversicherung bei der Aspecta

Hallo zusammen,

ich möchte gerne eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rückzahlung nach 20 Jahren bei Leistungsfreiheit abschließen.
Die Aspecta bietet einen sehr attraktiven Tarif an. Allerdings habe ich gehört (von einem Versicherungsmakler), dass die Aspecta eine sehr hohe Prozessquote hat und man deshalb die Finger von dieser Versicherungsgesellschaft lassen soll.
Von anderer Seite (ein anderer Versicherungsmakler) habe ich widerum gehört, dass es sich bei diesen Prozessen um Berufsverweisungen handelt. In meinem Fall kommt eine Verweisung wahrscheinlich nicht in Frage, da ich im Büro arbeite.
Wenn ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann, dann wahrscheinlich erst recht keinen anderen mehr. Für meine Berufsgruppe wird ein Verzicht auf Verweisung (oder wie sich das nennt) erst gar nicht angeboten.
Kann mir hier jemand zu einer Versicherung bei der Aspecta ab- und zu raten?

Vielen Dank für Eure Tipps,
Birgit

Hallo Birgit!

Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten BU-Versicher versuchen sich irgendwie von der Zahlung zu drücken. Da ist die Aspecta sicherlich keine Ausnahme.

Wenn man sich mal vorstellt, dass jeder 4. vor den 60. LJ berufsunfähig wird und die Versicherungen immer zahlen müssten, würde eine BU-Versicherung monatlich mehrere hundert EUR kosten.

Da dies aber kein Kunde zahlen würde, versuchen die Versicherer eben abzuwimmeln wenns geht.

Ein guter Weg ist immer, das Ganze in die Länge zu ziehen, bis dem Kunden die Lusst, oder das Geld für den Streit ausgeht.

Erich

Hallo,

Hallo Birgit!

Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten BU-Versicher
versuchen sich irgendwie von der Zahlung zu drücken. Da ist
die Aspecta sicherlich keine Ausnahme.

Ich hoffe angesichts der Tatsache, dass ich NICHT für ein Versicherungsunternehmen tätig bin, komme ich auch nicht in den Verdacht hier etwas beschönigen zu wollen, aber: die obige Aussage kann ich nicht nachvollziehen.

Sowohl die Beschwerdestatistiken beim BAFIN (siehe: http://www.bafin.de/statistik/va_2005_l.pdf) als auch die Prozessquoten der Versicherer (Bsp.: 1998-2003: Hamburg-Mannheimer 0,3 %, Victoria 0,7%, Allianz 0,9%, jeweils bezogen auf Prozesse je 100 Schäden) bieten keine Grundlage für einen solchen Schluss.

Aller Erfahrung nach reguliert die große Masse der Versicherer bedingungsgemäß!! (Es läßt sich aber gerne trefflich darüber streiten, ob „bedingungsgemäß“ auch „wunschgemäß“ (aus der Sicht der Kunden) bedeutet.)

Dass nicht zuletzt aufgrund falscher Erwartungshaltungen (durch Verkäuferversprechungen, Medienberichte, Thekengespräche, etc.) Kunden mit dem Regulierungsbescheid nicht „glücklich“ sind, steht ausser Frage, hat aber nichts damit zu tun, dass sich Versicherer um eine vertraglich vereinbarte Leistung „drücken“ wollen.

Wenn man sich mal vorstellt, dass jeder 4. vor den 60. LJ
berufsunfähig wird

… was aber nicht bedeutet, dass auch jeder 4. eine BU-Versicherung hat und somit auch nicht jeder 4. - wie hier unterstellt - Ärger mit seinem „zahlungsunwilligen“ Versicherer bekommt (abgesehen davon, dass diese Quote je nach Beruf ganz anders aussieht).

und die Versicherungen immer zahlen
müssten, würde eine BU-Versicherung monatlich mehrere hundert
EUR kosten.

Eine BU-Versicherung kostet je nachdem heute schon mehrere hundert €: wenn ich nämlich eine entsprechend hohe Rente versichere. Je höher der Schutz und je größer das individuelle Risiko, desto höher auch der Beitrag!!

Da dies aber kein Kunde zahlen würde, versuchen die
Versicherer eben abzuwimmeln wenns geht.

Ein guter Weg ist immer, das Ganze in die Länge zu ziehen, bis
dem Kunden die Lusst, oder das Geld für den Streit ausgeht.

Gibt es für diese beiden Behauptungen Belege (z.B. in Form von Statistiken, etc.)?

Erich

Grüße
Frank Hackenbruch

Hallo Birgit

Allerdings
habe ich gehört (von einem Versicherungsmakler), dass die
Aspecta eine sehr hohe Prozessquote hat …

Stimmt. Gemäß der Tabelle, die Frank erwähnte, hat die Aspekta im Zeitraum von 1998 - 2003 bei 35 gezahlten Renten 5,3 Prozesse im Jahr geführt, d.h. eine Quote von 15,1 %. Sie liegt damit auf dem Vorletzen Platz. Der Branchendurchschnitt liegt bei 2,3 %

Von anderer Seite (ein anderer Versicherungsmakler) habe ich
widerum gehört, dass es sich bei diesen Prozessen um
Berufsverweisungen handelt.

Die Berufsverweisung oder die Abstrakte Verweisung spielt bei heutigen Versicherungsverträge eine immer geringere Rolle.

Meine Empfehlung, versteife dich nicht auf einen Anbieter, sondern informiere dich unabhängig in Magazinen oder Broschüren.
Bei kaum einer Versicherung kann man soviel falsch machen, wie bei der BU, auf der anderen Seite ist kaum eine Versicherung so wichtig.

Gruß
Carlos

Hallo Frank!

Ich spreche hier von meiner langjährigen Erfahrung und nicht von irgendwelchen Statistiken, die man womöglich nicht nachprüfen kann (der gute alte Spruch „glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“)

Sicherlich kann mann alles von zwei Seiten sehen und auch in ausführlicher Form darüber diskutieren.

Da jedoch (und zum Glück) nicht jeder die selbe Meinung hat, vertrete ich mein und du deine, das ist doch völlig legitim.

Dafür gibt es doch auch eine Forum, oder machen wir dies nur aus Langeweile :wink:

Gruss
Erich

Hallo Erich,

vorab: ich wollte und will hier niemandem zunahe treten und ihm sein Recht auf eine eigene Meinung absprechen. Gott bewahre.

Dennoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass man sich - gerade bei diesem Thema - an (durchaus nachprüfbare) Fakten halten sollte, da ansonsten schnell der Eindruck entstehen kann, es sei besser GAR KEINE Absicherung im Bereich der BU zu betreiben.

Zu dem Thema Statistiken:
1.) Bei Statistiken des BAFIN sehe ich keine Parteilichkeit in irgendeine Richtung drohen.
2.) Hast du selber eine Statistik bemüht („jeder 4. wird BU“)
3.) Gebe ich dir insofern Recht, wenn es sich um eine der berühmt-berüchtigten Rankings und Ratings aus diversen Publikationen handelt. Diese dienen häufig - je nachdem wie sie ausfallen - dazu, die Pressespiegel der einzelnen Gesellschaften zu füllen und die eigene Vertriebsmannschaft und die Kunden zu beeindrucken.

Viele Grüße
Frank Hackenbruch