Hallo Sebastian,
Ihre Anfrage ist schwierig zu beantworten und stellt sich für mich als jemand, der Sie nicht kennt, mit unterschiedlichen Aspekten dar.
Zum Einen habe ich den Anschein, dass Sie vielleicht Ihre berufliche Bestimmung noch nicht wirklich gefunden haben, was die verschiedenen Tätigkeiten und Ausbildungen, die Sie beschrieben haben, und die nur kleinen Erfolge zeigen.
Zum Anderen klingt Ihre Situation für mich nach einer Art „Krise“ und ich kann mir vorstellen, dass sie div. Themen und Dinge in Ihrem Leben evtl. komplett in Frage stellen und nach einem tieferen Sinn suchen. Dann hilft allerdings nur eines: Entweder Sie aktzeptieren, dass nicht alle Menschen ihre persönliche Berufung finden und einfach einen Job annehmen, um in dieser Gesellschaft zu überleben oder aber Sie stellen sich dem schwierigen Prozess der Selbstfindung, der Infragestellung all dessen, was Sie auf dem Markt so finden, mit der Erkenntniss, dass man sich seinen Traumjob wohl nur in einer Form der Selbstständigkeit selbst schaffen muss. Herausforderung!!!
Sie sollten noch einmal in sich gehen, und für sich herausarbeiten, was Ihnen an Ihren bisherigen Jobs/Ausbildungen gefallen hat und für Sie eine persönlich Wert hatte und das darstellen, worin Sie bzw. andere denken, dass Sie dafür geeignet sind.
Ihre bisherige Vielseitigkeit, die sich bei einer „Festlegung auf einen einzigen Beruf“ eher hinderlich zeigt, wird dann zu einem großen Potenziel, aus dem man schöpfen kann, aber man muss es richtig verkaufen.
Die Ergebnisse sollten idealer Weise die emotionale und kognitive Basis ergeben, auf der Sie persönlich agieren (bei Stellensuche und Vorstellungsgesprächen, Selbständigkeit) und von der aus Sie sich weiterentwickeln.
Bezüglich Ihrer Berufswahl kann ich nur soviel sagen, dass es sicherlich im Pflege/Betreuungsbereich perspektivische viele Arbeitsstellen geben wird, die allerdings wohl nicht gerade eine super tolle Bezahlung versprechen. Als Dozent sollten Sie sich vielleicht auf die Bereiche Altenbetreuung spezialisieren - sofern das möglich ist - oder wenn möglich noch ihren Studienabschluss nachholen, um dann evtl. die Leitung eines Heimes oder eine Pflegeeinrichtung zu übernehmen. Alternativ könnten Sie sicher auch in einer Kanzlei für Sozialrecht, im Verbraucherschutz arbeiten oder bei einem Pflegedienst mitarbeiten. Vielleicht stellen auch öffentlich rechtliche Versicherungen oder Berufsgenossenschaften eine Möglichkeit dar, dass sie Ihr Fachwissen dort einbringen und ausbauen bzw. auch wieder im Schulungsbereich agieren könnten.
Viel Glück!
Karhaa