Ich würde sehr gerne von euch wissen welche Möglichkeiten und Wege es für mich gibt das Berufsziel Konstrukteur zu erreichen? Doch Achtung, die Frage klingt auf den ersten Blick leichter als sie in meinem Fall zu beantworten ist! Deshalb kurz zu meiner Person und meinem bisherigen Lebenslauf:
Ich bin nun fast 28 Jahre alt, habe ein hohes technisches Verständnis, bin handwerklich geschickt, habe ein überdurchschnittliches räumliches Vorstellungsvermögen und einen Hang, zeichnerisch, bis ins Detail Pläne anzufertigen. Grundkenntnisse im technischen Zeichnen und AutoCAD sind durch Berufsausbildung und Studium vorhanden.
Vor 7 Jahren habe ich eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker abgeschlossen. Da ich daraufhin allergische Reaktionen an den Händen durch die in diesem Beruf üblichen Betriebsstoffe bekommen habe, hatte ich den Wunsch einen „sauberen Job“ zu bekommen und mich weiterzubilden. Ich absolvierte darauf hin die Fachhochschulreife. Ziel war es ein Maschinenbaustudium abzuschließen. Da ich jedoch noch nie ein guter Schüler war der sich täglich fleißig nach der Schule hinsetzt und seine Nase in die Bücher und Aufschriebe steckt, muss ich mir nun aus heutiger Sicht eingestehen, war dieser Plan schon von Anfang an zum scheitern verurteilt. Nach 3 Jahren Studium war auf Grund zum wiederholten mal nicht bestandener Prüfungsleistungen, Schluss. Danach begann ich aus Verzweiflung noch ein Studium in technischer BWL. Vor 2 Wochen kam der Ausschlussbescheid der Hochschule auf Grund einer zum wiederholten Male nicht bestandener Prüfungsleistung (Informationstechnologie). An dieser Stelle (mir ist klar, leider viel zu spät) zog ich nun einen Schlussstrich und schließe das Thema Studium ein für alle Mal endgültig ab!
Der Jobvermittler meiner Arbeitsagentur möchte mich nun entweder wieder in meinem alten erlernten Beruf, als Kfz-Mechaniker unterbringen. Das meine Haut da nicht mitspielt interessiert Ihn nicht solang ich kein ärztliches Attest vorlegen kann (Bin im Moment in Behandlung, habe in 2 Wochen Termin zu einem Allergietest). Oder ich soll mich als Staplerfahrer bewerben, auch bei Zeitarbeitsfirmen. Habe mir eigentlich nicht vorgestellt meine Leben auf einem Gabelstapler zu verbringen. Übergangsweise, meinetwegen ja.
Nun aber zu meiner Frage: Kann mir einer von euch, ernsthaft gemeinte Tipps geben, wie ich meine Traumberuf doch noch erreichen könnte? Im Moment fällt mir nichts Besseres ein als mich bei allen möglichen Firmen, welche zum Technischen Zeichner ausbilden, zu bewerben. Aber hat man da als 28 Jähriger noch Chancen? Oder gibt es noch andere Wege zum Ziel?
Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Frage! Grüße Micha
da kann ich dir einen Tipp geben. Wie wärs denn mit einer Ausbildung zum Techniker f. Maschinenbautechnik? Das bedeutet 2 Jahre Vollzeit Unterricht.
Ohne den Techniker herabwürdigen zu wollen (bin selber Techniker f. Elektrotechnik), sind die Anforderungen besonders in Theorie sehr viel moderater als bei einem Maschinenbaustudium. Die Techniker Ausbildung ist halt bedeutend praxisorientierter.
Von den Maschinenbautechnikern die ich noch aus der Technikerschule noch kenne, sitzen heute bestimmt 75% in Konstruktionsbüros und „spielen“ mit CAD-Programmen rum.
Den Gedanke hatte ich auch schon. Ist jedoch zum Techniker nicht eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung notwendig? Habe halt nur meine 3,5 Jährige Ausbildung gemacht. Danach ein halbes Jahr als Geselle gearbeitet. Bei der Bundeswehr auch noch mal ein halbes Jahr in einer Werkstatt tätig, mehr nicht.
Mit weiteren 2 Jahren Vollzeitschule hätte ich ansich auch kein Problem (bins ja gewöhnt) aber eine derartige Ausbildung kostet doch bestimmt sehr viel Geld?
Gruß Micha
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Den Gedanke hatte ich auch schon. Ist jedoch zum Techniker
nicht eine mehrjährige einschlägige Berufserfahrung notwendig?
Prinzipiell schon, allerdings lassen die bei der Berufserfahrung auch durchaus mit sich handeln. Da wird alles möglich anerkannt. Mir wurde bspw. ein 7,5 monatiger Weiterbildungskurs, der ausschließlich schulischer Natur war als Berufserfahrung anerkannt.
Die Bundeswehrzeit wird dir bspw. voll anerkannt. So paradox es klingt, selbst Zeiten der Arbeitslosigkeit werden dir bei manchen als Berufserfahrung anerkannt.
Evtl. wird dir ja sogar deine Studienzeit anerkannt.
Habe halt nur meine 3,5 Jährige Ausbildung gemacht. Danach ein
halbes Jahr als Geselle gearbeitet. Bei der Bundeswehr auch
noch mal ein halbes Jahr in einer Werkstatt tätig, mehr nicht.
Mit weiteren 2 Jahren Vollzeitschule hätte ich ansich auch
kein Problem (bins ja gewöhnt) aber eine derartige Ausbildung
kostet doch bestimmt sehr viel Geld?
Naja, halt deinen Lebensunterhalt. Ich habe während der Technikerschule Meisterbafög bezogen. Du musst halt mal schauen ob du ebenfalls Meisterbafög berechtigt bist.
Alles klar. hab mich gerade nebenher auf KURSNET auch etwas zum Thema Techniker schlau gemacht. Schulen gibts ja jede Menge. Und wenn du sagst dass mit der Berufserfahrung ist verhandelbar, dann zählt wohl mal wieder wie immer im Leben: Fragen kostet nix Werd mich auf jedenfall mit ein paar Schulen in Verbindung setzen.
Mir stellt sich nur noch die Frage, da es bei mir nicht zum Abschluß eines Ing.-Studiums gereicht hat, wie denn dann so das Niveau auf solchen Berufsschulen ist? Einen weiteren Fehlversuch kann ich mir nun im besten willen nicht mehr erlauben. Wichtig für mich wäre eben dass die ganze Bildungssache viel mehr von der praktischen Seite angegangen wird. Im Studium war mir alles einfach viel zu viel Theorie ohne großen Bezug zur Praxis.
Vielen Dank soweit für den guten Tipp!
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ich muss jetzt mal ganz blöde nachfragen: Du hast doch 6 Semester Maschinenbau studiert, richtig? Und in dieser Zeit hast Du doch sicherlich so Vorlesungen „Konstruktion“, „CAD“, „Werkstoffkunde“, „Statik“ oder Verwandte davon gehört? Und das ganze ist doch sicherlich auch dokumentiert? Vielleicht hast Du ja auch ein Vordiplom in dem Bereich?
Was genau hält Dich dann ab, einfach mal getreu dem Motto „Versuch macht kluch“ Bewerbungen als Konstrukteur schreiben. Klar, Du kannst nicht mit einem tollen Diplom punkten, aber dafür bist Du bereit zu lernen, motiviert UND Du hast die Grundlagen: sowohl vom Studium als auch von Deiner Ausbildung her. Und solche „kreativen Bastler“ werden eigentlich in vielen Konstruktionsfirmen händeringend gesucht. Theoretiker, die irgendwelche FEM-Simulationen machen hat’s genug, genauso die Produktionsmitarbeiter mit „heilenden Händen“. Es fehlt aber oft ein Zwischenglied. Also jemand, der nicht theoretisch abgehoben ist sondern ohne Unfälle drehen und fräsen kann und das richtige „Gespür“ hat, der aber andererseits durchaus auch in der Lage ist, eine korrekte technische Zeichnung zu machen. Das heisst, Du wirst dann natürlich nicht als Ing. einsteigen und wohl auch zunächst kein Ingenieursgehalt bekommen, aber so wie Du hier schreibst mach ich mir da keine Sorgen, dass Du da zügig hinkommen kannst.
Achja, generell sind Deine Chancen ohne offizielles Diplom unterzukommen in kleineren Firmen eher besser als in den grossen. Aber grad in der Ecke um Esslingen rum gibt’s ja massenweise solche kleinen Firmen, wo ich gute Chancen für Dich sehe. Darum bewirb Dich doch einfach mal, im Moment werden Konstrukteure ohne Ende gesucht (zumindest in der Schweiz, wie das derzeit in D ist weiss ich nicht), vielleicht kannst Du da einfach „reinrutschen“?
klar die Fächer habe ich alle schon gehabt und bestanden. Nur ins Hauptstudium habe ich es nicht geschaft, also kein Vordiplom erhalten. Gescheitert an Physik und Elektrotechnik. Ist auch alles Dokumentiert. Auf solch eine Idee bin ich noch garnicht gekommen. Wäre ein (oder auch viele) Versuch(e) wert Dann wären die vielen Semester nicht ganz umsonst gewesen.
Also Konstrukteure werden hier momentan auch ständig gesucht. In den Zeitungen sind jedenfalls immer viele Anzeigen drin. Zumindest mal initiativbewerben könnt ich mich mal. Jedoch sollte ich meine AutoCAD Kenntnisse dringen wieder auffrischen. Vielleicht muss ich mich doch einfach nur mal nach nem Kurs umschauen. Am besten gleich noch ne Schulung in Catia oder ProEngineer. Meines wissens nach werden diese Programma ja am häufigsten benutzt.
Werde mich auch in dieser Richtung schnellstens mal schlau machen. Vielen Dank für diese Idee! ich will nix unversucht lassen.
Grüße Micha
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naja die Sache mit dem Niveau ist sicherlich schwer zu beantworten. Das ist nunmal sehr subjektiv. Da du die Technikerschule allerding mit einem Reaschul- /Hauptschulabschluss (Quali) (+ restliche Zugangsvoraussetzungen) besuchen kannst, kannst du dir natürlich vorstellen, dass die Anforderungen im Physik und Mathematik natürlich bedeutend einfacher sind als im Studium.
Am besten du schaust dir vielleicht mal die Unterrichtsmaterialien von einem Maschinenbautechniker an.
Alles klar. hab mich gerade nebenher auf KURSNET auch etwas
zum Thema Techniker schlau gemacht. Schulen gibts ja jede
Menge. Und wenn du sagst dass mit der Berufserfahrung ist
verhandelbar, dann zählt wohl mal wieder wie immer im Leben:
Fragen kostet nix Werd mich auf jedenfall mit ein paar
Schulen in Verbindung setzen.
Mir stellt sich nur noch die Frage, da es bei mir nicht zum
Abschluß eines Ing.-Studiums gereicht hat, wie denn dann so
das Niveau auf solchen Berufsschulen ist? Einen weiteren
Fehlversuch kann ich mir nun im besten willen nicht mehr
erlauben. Wichtig für mich wäre eben dass die ganze
Bildungssache viel mehr von der praktischen Seite angegangen
wird. Im Studium war mir alles einfach viel zu viel Theorie
ohne großen Bezug zur Praxis.
Vielen Dank soweit für den guten Tipp!
Hallo!
An Deiner Stelle würde ich es versuchen, erst mal eine Stelle als Technischer Zeichner bzw. Detailkonstrukteur zu ergattern. Entweder bei den entsprechenden Firmen oder sogar bei der Zeitarbeit. Einfach um die Berufserfahrung für die Techniker-Schule zu bekommen. Techniker-Schulen gibt es auch als Abendschule. Du könntest dann risikolos abends die Schule besuchen und tagsüber lernen.
Es kann aber auch sein, dass Du Dich aufgrund Deiner Vorkenntnisse aus dem Studium (je nachdem, wieviel Du mitbekommen hast) so gut schlägst, dass die Firma Dich so schon auf einen Techniker-Job setzt.
Es gibt außerdem noch die Möglichkeit, den Techniker per Fernunterricht zu machen. Das ist zwar relativ teuer, ich hatte aber mal eine Kollegin, die mit dieser Art zu lernen sehr zufrieden war. Sie machte damit ihren Maschinenbau-Techniker. Wenn ich mich richtig erinnere, muss man die Berufserfahrung erst bei der Prüfung nachweisen. Erkundige Dich mal danach.
Erst einmal musst Du es einfach schaffen, irgendwie an einen Job im Konstruktionsbüro zu kommen. Normalerweise bin ich entschieden gegen Zeitarbeits-Jobs, aber in Deinem Fall können sie genau das Sprungbrett sein, das Dir hilft.
Mein Vater hat das vor einer Ewigkeit auch so gemacht: Schlosser, Ingenieurschule abgebrochen, per Zeitarbeit als Technischer Zeichner angefangen und später als Konstrukteur fest angestellt, zwar ohne Technikerschule, aber in gleichwertiger, teilweise besserer Position. Das ging damals sogar relativ leicht, heute wirst Du wohl den Techniker machen müssen. Aber gerade jetzt, wo Ingenieure Mangelware sind, wird es leichter sein als noch vor 10-15 Jahren. Nur Mut!
die anderen Antworten, treffen eigentlich ziemlich genau das, was ich dir auch dazu sagen kann. Du solltest dir aber wirklich sehr gut überlegen, ob eine Ausbildung zum Technischen Zeichner wirklich das ist, was du machen möchtest. Bei deinen Vorkenntnissen, (ein fast fertiges Maschninenbaustudium) wäre das wohl eher langweilig für dich. Maschninenbautechniker wär da wohl eher was. Ich kenn die Anforderungen dafür nicht so genau. Aber es ist mit Sicherheit wesentlich einfacher, als ein Studium. Zur Berufserfahrung haben ja andere schon was gesagt. Die Idee von Petzi find ich übrigens super. Mit etwas Glück, und viel Überzeugungskraft, finde ich könnte das was werden.