Beschattet?

Hallo zusammen,
ein Freund von mir ist anscheinend in ernste Schwierigkeiten geraten: Er wird von einer Gruppe von Leuten beobachtet, die fast täglich an zentralen Punkten seiner üblichen Wege auftauchen (Arbeitsplatz, Uni, Bushaltestellen, etc.)- habe ich selbst auch schon mitverfolgen können. Er vermutet, dass das Ganze mit seinem Wohnungsnachbarn zusammenhängen könnte, der ganz nett zu sein schien, aber wohl einiges auf dem Kerbholz hat, wie andere Nachbarn erfahren haben wollen. Er selbst führt kein Leben, das Anlass zu solchen Aktionen geben könnte. Zumindest soweit ich das sagen kann (und ich kenne ihn ziemlich gut)- für einen Studi lebt er ziemlich ruhig, würde ich sagen.
Die eine Frage wäre nun, wie man sich in so einem Fall vernünftiger Weise verhält- „einfach“ den Wohnort wechseln? Und die andere: Kann man zur Polizei gehen und fragen, ob „zufällig“ gegen einen ermittelt wird?
Das wären erstmal die zentralen Fragen, denke ich.

Beste Grüße
ARt

Hallo Artur,

ein Freund von mir ist anscheinend in ernste Schwierigkeiten
geraten: Er wird von einer Gruppe von Leuten beobachtet, die
fast täglich an zentralen Punkten seiner üblichen Wege
auftauchen

Einen solchen Eindruck zu haben, kann viele Gründe haben.

Und die andere: Kann man zur Polizei gehen und fragen, ob
„zufällig“ gegen einen ermittelt wird?

Vor einiger Zeit gab es hier im Brett eine ähnliche Frage. Auch um andere Gründe auszuschließen, kann man, wenn immer dieselben Personen an bestimmten Punkten herumlungern, bei der Polizei anrufen und mal bitten die zu überprüfen (die sehen so aus, als hätten sie was vor, lungern schon seit tagen hier rum). Aus dem was dann passiert, kann man dann schon seine Schlüsse ziehen. Natürlich ist es so, daß einem in den meisten Fällen keine Auskunft gegeben werden muß, ob man überwacht wird, in manchen Fällen muß man nach Abschluß der Überwachung informiert werden.
Gruß,
Markus

Hallo Markus,

Einen solchen Eindruck zu haben, kann viele Gründe haben.

Hübsch neutrale Formulierung- aber da ich nicht der einzige bin, der dies ebenso beobachten konnte, schließe ich Paranoia/Dachschaden bis weiteres aus (das müsste dann auch nicht weiter diskutiert werden… :wink:

dieselben Personen an bestimmten Punkten herumlungern, bei der
Polizei anrufen und mal bitten die zu überprüfen (die sehen so
aus, als hätten sie was vor, lungern schon seit tagen hier
rum).

Dann kommen die tatsächlich und stellen die Personalien fest?
Das haben die noch nicht einmal gemacht, als bei einem meiner Nachbarn mal Randale war- will sagen: Ohne weitere Übergriffe habe ich meine Zweifel.

Aus dem was dann passiert, kann man dann schon seine
Schlüsse ziehen.

Ja- nur falls es sich tatsächlich um „die bösen Jungs“ handeln sollte, könnte das auch als Kriegserklärung aufgefasst werden…

Natürlich ist es so, daß einem in den meisten
Fällen keine Auskunft gegeben werden muß,

Und was wären Fälle, in denen zutreffende Auskunft gegeben werden muss? Und vor allem: Wem? Geht sowas evtl. nur per Anwalt?

Grüße
ARt

Guten Abend!

Er wird von einer Gruppe von Leuten beobachtet, die
fast täglich an zentralen Punkten seiner üblichen Wege
auftauchen (Arbeitsplatz, Uni, Bushaltestellen, etc.)- habe
ich selbst auch schon mitverfolgen können.

Es gibt viele Personen in Notunterkünften und Arbeitslose, somit bleibt einer größeren Anzahl Leuten nichts anderes übrig, als den Tag auf der Straße zu verbringen. Selbstverständlich wird so auch ein Stück sozialer Kontrolle auf der Straße ausgeübt. Observationen gibt es sicherlich, doch bei gutem Gewissen werden die sicherlich jemand anderes meinen.

Er vermutet, dass
das Ganze mit seinem Wohnungsnachbarn zusammenhängen könnte,
der ganz nett zu sein schien, aber wohl einiges auf dem
Kerbholz hat, wie andere Nachbarn erfahren haben wollen. Er
selbst führt kein Leben, das Anlass zu solchen Aktionen geben
könnte. Zumindest soweit ich das sagen kann (und ich kenne ihn
ziemlich gut)- für einen Studi lebt er ziemlich ruhig, würde
ich sagen.

Na, zuvor beklagtest du dich über Beschattung und jetzt redest du vom Wohnungsnachbarn, was der alles nicht verbrochen hat.

Die eine Frage wäre nun, wie man sich in so einem Fall
vernünftiger Weise verhält- „einfach“ den Wohnort wechseln?

Der ganze Fall gehört bei der geschilderten Sachlage eigentlich auf das Brett der Psychologie oder Paranormales/Esoterik. Da wir uns nun mal hier befinden, will ich trotzdem versuchen meine Erfahrung hierzu mitzuteilen: Wir leben in einer Seinsumgebung, in der vermutlich das eigene Verhalten reflektiert wird - kümmert sich jemand viel um andere, dann kümmern sich andere viel um ihn. Das Gefühl von Einkreisung ergibt sich oftmals, wenn über einen zu langen Zeitraum zu eng gelebt wurde. Hier wäre ein Wohnungstausch auf Zeit angebracht - was meinst du wie die gucken, wenn die/der Gewohnte nicht mehr aus dem Haus kommt. Insgesamt sollten Dinge wie eigene Belastung und Profilierung mehr beachtet werden, d.h. mal keck gekleidet vorbeiflanieren oder melodisch flöten oder nur mit Pullöverchen im Regen. Aber vielleicht kommst du auf eigene Verhaltensweisen, wie man die Atmosphäre der Straßenszene positiv ändern kann. Wenn du mit der Straßenbahn fährst und an jeder Haltestelle ein Bekannter steht, dann spätesten befindest du dich auf einem „Psycho-Tripp“ und solltest größere Bewegungskreise ziehen.

Und die andere: Kann man zur Polizei gehen und fragen, ob
„zufällig“ gegen einen ermittelt wird?

Womit du dich selber meinst und nicht die „Beschatter“? Bezüglich der eigenen Person, kann man auf dem Revier fragen, ob es ein Aktenzeichen gibt, das auf eine neue Ermittlungsakte bei der Staatsanwaltschaft hinweist. Eventuell mit einem verbalen Anhängsel: „Sie beschatten mich doch nicht etwa?“

So hat jeder seine Erfahrung und Verhaltensweisen, wie er Geschehnissen Rechnung trägt.

MfG Gerhard Kemme

Er wird von einer Gruppe von Leuten beobachtet, die
fast täglich an zentralen Punkten seiner üblichen Wege
auftauchen (Arbeitsplatz, Uni, Bushaltestellen, etc

Na das klingt mir wohl eher nach einem Inkassounternehmen die auf diese Weise Leute einschüchtern wollen damit diese zahlen.
Frag doch mal nach ob Dein Kumpel irgendwo Schulden hat.

Und welchen Grund sollte bitte ein Nachbar haben so etwas zu veranstalten? Also wenn da was dran ist, dass er „beschattet“ wird, dann wird das schon einen Hintergrund haben. Umsonst macht sich definitiv keiner diese Mühe.

Hallo Artur,

Einen solchen Eindruck zu haben, kann viele Gründe haben.

Hübsch neutrale Formulierung- aber da ich nicht der einzige
bin, der dies ebenso beobachten konnte, schließe ich
Paranoia/Dachschaden bis weiteres aus (das müsste dann auch
nicht weiter diskutiert werden… :wink:

Ich formulierte _auch_ deswegen vorsichtig, weil es zahlreiche weitere Gründe geben kann, die nicht mit Polizei, aber auch nichts mit Paranoia zu tun haben. [abgesehen davon: ich habe selbst auch schon pathologische Fälle als Dritter live erlebt und weiß, daß man nicht selbst einen „Dachschaden“ braucht, um Dinge unnötigerweise in falsche Richtungen zu deuten.]

Woraus schließt Du, daß _er_ _überwacht_ wird? Aus einer Antwort daraus ließen sich bestimmt Schlüsse auf die vorliegende Situation ziehen.

Dann kommen die tatsächlich und stellen die Personalien fest?

Probier es einfach mal aus - wenn fremde Gestalten seit Tagen auf der Straße rumlungern um diese Jahreszeit - vielleicht eine Diebesbande? Da können dann auch mehrere Anrufe eingehen. Wenn Du angerufen hast und sie nicht kommen oder gar wenn die Leute am nächsten Tag nicht mehr zu entdecken sind, ist das dann auch schon ein Hinweis.

Aus dem was dann passiert, kann man dann schon seine
Schlüsse ziehen.

Ja- nur falls es sich tatsächlich um „die bösen Jungs“ handeln
sollte, könnte das auch als Kriegserklärung aufgefasst
werden…

Von wem? Offenbar verhalten sie sich so auffällig, daß sie auch anderen aufgefallen sein dürften. Wenn man schon nicht mehr der Polizei vertrauen möchte…

Natürlich ist es so, daß einem in den meisten
Fällen keine Auskunft gegeben werden muß,

Und was wären Fälle, in denen zutreffende Auskunft gegeben
werden muss? Und vor allem: Wem? Geht sowas evtl. nur per
Anwalt?

Da bin ich im Moment überfragt, weil ich mir diese Dinge nicht im Detail merke (außerdem haben sich in den letzten 2-3 Jahren einige Änderungen ergeben). Google könnte sicherlich erste Gesetzestexte zu Tage fördern. Soweit ich mich erinnere müssen bestimmte Überwachungsmaßnahmen nach negativem Ausgang dem Überwachten schriftlich mitgeteilt werden.

Gruß,
Markus

Hallo,

ich wollte auf den weiter oben erwähnten Fall von Steven Smyrek hinweisen. Auch so etwas ist möglich und ich würde das nicht unter _polizeiliche_ Überwachung rechnen.

Gruß,
Markus

Hallo Markus et al,
ganz so groß wie im Fall Smyrek ist der Aufwand, der dort betrieben wird nicht, aber er ist auch nicht mehr unerheblich zu nennen. In dem Zusammenhang wollte ich noch ergänzen, dass bislang mehrere Leute aus dem Freundeskreis beobachten konnten, wie sich ein paar auffällig unauffällige Personen bemühen, genau zu beobachten, was mein Kumpel so treibt (Details lassen sich hier nicht bei vertretbarem Zeitaufwand schildern). Auf der Suche nach einem Motiv bleibt immer wieder nur ein Missverständnis stehen, dessen einzig naheliegender Anlass der „Broterwerb“ des Nachbarn sein könnte (alles andere geht dann wirklich in Richtung Räuberpistole). Es scheint so zu sein, dass ihn entweder Polizei oder die „Geschäftsfreunde“ des Nachbarn für einen Komplizen halten. Ersteres wäre eine gute Nachricht für meinen Freund, leider sehen diese Leute für staatliche Ermittler etwas zu schräg aus, was ja allerdings auch nichts heißen muss. Im ersten Fall ließe sich nach euren Einschätzungen zumindest mal bei der zuständigen Behörde nachfragen. Besorgnis erregender wäre Fall 2 und damit zusammenhängend die Frage, ob man versuchen sollte/könnte ein eventuelles Missverständnis aus dieser Richtung auszuräumen.

Beste Grüße
ARt

aber er ist auch nicht mehr unerheblich
zu nennen.

aha…

Auf der Suche nach einem Motiv bleibt immer wieder
nur ein Missverständnis stehen, dessen einzig naheliegender
Anlass der „Broterwerb“ des Nachbarn sein könnte (alles andere
geht dann wirklich in Richtung Räuberpistole). Es scheint so
zu sein, dass ihn entweder Polizei oder die „Geschäftsfreunde“
des Nachbarn für einen Komplizen halten. Ersteres wäre eine
gute Nachricht für meinen Freund,

im Vergleich zur alternativen Hypothese, eindeutig ja.

leider sehen diese Leute für
staatliche Ermittler etwas zu schräg aus, was ja allerdings
auch nichts heißen muss.

naja, kommt drauf an… haben sie knöpfe im ohr? *g* naja, als polizist kommt man halt schnell auf die idee, daß man unrasiert sein muß, um einen „typ“ auf der straße darzustellen. offenbar machen sie aber keine anstalten nicht entdeckt zu werden, was zumindest gegen eine polizeiliche ermittlung spricht - sie aber nich ganz ausschließt.

Im ersten Fall ließe sich nach euren
Einschätzungen zumindest mal bei der zuständigen Behörde
nachfragen.

dies wäre vor allem im zweiten fall sehr sehr sinnvoll

Besorgnis erregender wäre Fall 2 und damit
zusammenhängend die Frage, ob man versuchen sollte/könnte ein
eventuelles Missverständnis aus dieser Richtung auszuräumen.

das ist sicher eine weitere möglichkeit. nur wäre dann die frage, ob ein solcher versuch sinnvoll ist (ein versuch kann scheitern oder gar nach hinten losgehen). es gibt auch einige inkassounternehmungen, die auf solche art des sozialen drucks spezialisiert sind.
ich fände es interessant einige details zu erfahren - das ist aber zunächst meine persönliche neugier.
mit bestem gruß
markus

Hallo wieder,

dies wäre vor allem im zweiten fall sehr sehr sinnvoll

Hmm- grundsätzlich vielleicht nicht verkehrt, ich weiß aber auch, dass die ohne weitere Übergriffe (es gibt weder Drohbriefe, noch -anrufe) nicht viel machen können.

frage, ob ein solcher versuch sinnvoll ist (ein versuch kann
scheitern oder gar nach hinten losgehen).

Würde ich auch eher befürchten, denn zumindest würde man dann deutlich machen, wie weit man die Sache durchschaut hat, was schon eine Provokation sein könnte.

es gibt auch einige
inkassounternehmungen, die auf solche art des sozialen drucks
spezialisiert sind.

Wäre vielleicht der einzige Punkt, den ich ihn nochmal unter 4 Augen fragen würde (obwohl ich mir das nicht ganz vorstellen kann, aber man weiß ja nie…)

ich fände es interessant einige details zu erfahren - das ist
aber zunächst meine persönliche neugier.

Puh- die sind hier schon alle gründlichst durchgekaut und ich habe momentan nicht die Zeit, alles in Schriftform unmissverständlich rüberzubringen. Außerdem würde ich das hier auch nicht mehr öffentlich tun.

THX anyway
ARt

Hallo Artur,

Hmm- grundsätzlich vielleicht nicht verkehrt, ich weiß aber
auch, dass die ohne weitere Übergriffe (es gibt weder
Drohbriefe, noch -anrufe) nicht viel machen können.

Doch, die können einen Platzverweis aussprechen.

Gruß,
Markus