Beschneidung am 8. Tag im Judentum

Hallo
am 8. Tag wird ja bei einem Kind ein Stoff ausgestoßen
darum wird am 8. Tag beschnitten
wie heißt der SToff?

Servus,

am

erkennt man bei solchen Formulierungen, dass der dann folgende Satz annähernd sicher falsch ist.

Wer soll da denn was ausstoßen?

Das hier:

ist beiläufig völlig aus der Luft gegriffen.

Schöne Grüße

MM

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Prothrombin

Und woher wußte Mose das?

Der 8. Tag ist in 3. Mose 12:3 für Brit Mila festgelegt, nicht von Endokrinologen des 20. oder 21. Jahrhunderts. Die Thora ist weder ein medizinisches noch ein naturwissenschaftliches Werk.

Schöne Grüße

MM

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Sogar schon 600 Jahre früher in 1. Mose 17.12. Ist ja Ritual des Bundes mit Abraham, nicht mit Moses.

Schönen Gruß
Metapher

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Hallo,
schön, das Du noch da bist - aber was soll das ? - einfach nur einen Begriff hinschreiben - https://de.wikipedia.org/wiki/Thrombin
oder
https://flexikon.doccheck.com/de/Prothrombin
Und das wird ausgestoßen ?
Gruss
Czauderna

Hallo,

so ein Kind stößt vom 1. Tag an diverse Substanzen aus. Wie unterscheidet man als Normalmensch (ohne Labor etc.) einen speziellen „Stoff“, der nur am 8. Tag vorkommt, vom Rest?

Gruß,
Paran

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Prothrombin ist wichtig für die Blutgerinnung. Bei Neugeborenen fällt der Prothrombinspiegel in den ersten Tagen anscheinend stark ab und erreicht erst nach ca. einer Woche wieder ein normales Niveau.
Neugeborene verlieren ja z.B. in den ersten Tagen auch an Gewicht, das gehört alles zur Umstellung des Körpers von „Innen- auf Außenbetrieb“.

Möglicherweise geht die „8. Tag-Regel“ auf die empirische Erfahrung zurück, dass sich die Stärke der Blutung verringert und die Überlebenschance erhöht, wenn man die Beschneidung erst mach ein paar Tagen durchführt.

Von Prothrombin wird man damals eher noch nichts gewusst haben.

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Die Thrombozytopenie bei Neugeboenen führt aber, wenn nicht andere Störungen der zahlreichen für die Blutgerinnung verantwortlichen Proteine vorliegen, nicht notwendig zu Blutstillungsproblemen.

Eine Begründung der 8-Tage-Frist ist auch unter jüdischen Historikern nicht geklärt. Die Erklärungrm im Talmut Bavli sind nicht erhellend. Die Beschneidung war im vorderen Orient, speziell in Ägypten, schon lange vor dem Auftritt israelitischer Völker bekannt. Soweit Kenntnisse vorliegen aber ausnahmlos als Initiationsritus („rite de passage“), also bei Beginn der Pubertät. Die bei Säuglingen ist wohl eine Spezialität der Israeliten gewesen.

Die 8-Tage sind in der Thora in zwei exponierten Passagen erwähnt (wie bereits zitiert): Die religionshistorisch entscheidende in 1. Mo 17.12 der abrahamitische Bundesschluss. Und dann in 3. Mo 12.3 - aber nur nebenbei erwähnt in einem ebendort viel wichtigeren Kontext: Bei den Israeliten galt die Frau u.a. postpartal bei männlichen Geburten 7 Tage als rituell „unrein“. Das hängt zwar ritualtheoretisch mit der Beschneidung als solcher nicht zusammen, ist aber - wie auch aus dieser Passage erhellt - der Grund dafür, daß die Beschneidung erst danach erfolgen darf.

Der ritualisch assoziierende Kontext beider Vorgänge. Gebären und Beschneiden, ist „Blut“: Nicht nur in der israelitischen (→ 3 Mo 17.11 !), auch in anderen vorderasiatischen religiösen Praktiken (am ausgeprägtesten im persischen Zarathustrismus, lange Zeit vor der Niederschrift der Thora-Texte) ist der Umgang mit Blut (nicht nur weibliche Physiologie betreffend, auch bei Wunden jeder Art und beim Schlachten von Tieren) mit ganz extremen rituellen Vorschriften verbunden, wo bei die räumliche und zeitliche Abtrennung („Seclusion“) des Blutes bzw des blutenden Lebewesens von anderen rituell sakralen Räumen, Zeiten, Personen und Gegenständen im Vordergrund steht.

So dürfte auch bei den Israeliten die zeitliche Trennung von Geburt und berit mila letzlich veranlasst sein. Beschneidung erst, wenn die Gebärende wieder „rituell rein“ ist. (Näheres u.a. in 3. Mo 12.2-4).

Gruß
Metapher

, .

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Servus,

Das ist möglich. Es ist ebenfalls möglich, dass die 2 * 2 * 2 im Judentum eine besondere symbolische oder metaphysische Bedeutung hat, etwa wie die 3 und die 12 im Christentum. Das führt dann zu solchen Gedanken - wenn ich mal Juden zu diesem Thema zu Wort kommen lassen darf:

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Zahl+8+Bedeutung+judentum

Schade, dass Eli Melech schon lange nicht mehr hier schreibt. Der könnte sicher noch mehr zur Bedeutung der 8 erklären. (Inzwischen hat das @Metapher getan…).

Mich stört an der Geschichte hier die schon fast gewaltsame Rationalisierung einer Sache, die religiös. wenn nicht mythisch oder mystisch gebildet und begründet ist. Das strikte Verbot des Verzehrs von Blut als das einzige Speisegesetz aus dem Tanach, das auch für Heidenchristen gilt, und an das sich höchst wenige von diesen halten, kann man auch irgendwie mit den klimatischen Bedingungen des südöstlichen Mittelmeerraums in Zusammenhang bringen, aber das ändert nichts daran, dass dieses (ganz ohne Begründung aus der Lebensmittelhygiene) auf dem Apostelkonzil eben so beschlossen und verabschiedet worden ist.

Dito übrigens das Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch im Islam und das Verbot, ein Zicklein in der Milch seiner Mutter zu garen, im Judentum (so heißt wörtlich die ziemlich kryptische Vorschrift, die in der koscheren Küche zu so sehr vielen Klimmzügen geführt hat bis zum heute praktizierten Bestehen von zwei Küchen parallel, einer Milch- und einer Fleischküche). Dafür gibt es keine Rationalisierung, die Vorschrift ist aus sich selbst heraus wie sie ist, und man hält sie ein oder eben nicht.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

gibt es nicht, und da wird auch nichts „ausgestoßen“. Es wäre genauso verkehrt, wenn man behauptete, von den Knochen würden Erythrozyten ausgestoßen.

Schöne Grüße

MM

Mit Verlinkungen habe ich hier keine guten Erfahrungen gemacht. Anstatt die Aussage zu diskutieren wird die Quelle madig gemacht.

Recherchiere bitte selbst, von welchem Organ.

Hallo,
das mache ich bestimmt nicht - ich sehe dann deinen Beitrag als nicht geschrieben an :sunglasses:
Gruss
Czauderna

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Gut so. Was sollte auch der Streit um Vokabeln wie ausgestoßen, abgesondert, … bringen und die Spekulation, ob der Fragesteller das falsche Wort gewählt hat.

ich hätte mich eher an dem Wort ‚am‘ gestört.

das witzige an der Sprache ist, dass man es ihm erklären könnte. Bei einem einzigem Wort natürlich schwer.

Servus,

Prothrombin wird im „Zentrallabor“ Leber (fast möchte man sagen: Wo denn sonst?) gebildet, und das durchaus nicht nur am 8. Tag nach der Geburt, sondern ein Leben lang. Einfach immer, solange der Körper in Betrieb ist.

Dafür, irgendwelche dort gebildeten Stoffe auszustoßen, fehlt der Leber die nötige Muskulatur.

Schöne Grüße

MM

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Also dann zurück zur Anfangsfrage:

Hallo,

womöglich ist das zusammen mit der Kindersterblichkeit, die in den ersten Tagen besonders hoch gewesen sein dürfte, des Pudels Kern.
In der ersten Woche nimmt das Kind eben noch ab, wird also eher schwächer. Da mit Blutverlust und möglichen Infektionen noch eins drauf zu setzten ist sicher gefährlicher, als etwas zu warten.

Gruß,
Paran
Allerdings sind 8 Tage da schon knapp gewählt.

Daß weder

noch überhaupt etwas

„ausgestoßen“

wird, ist längst geklärt. Und die auf dieser Präsupposition aufbauende Behauptung

wurde längst als Unsinn erwiesen.

Wer also lesen kann und das dann auch noch tut …

Gruß
Metapher

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Servus,

und allerdings sind sie nicht gewählt, sondern sie wurden Abraham und seinen Abkömmlingen anbefohlen, ohne dass er dabei eine Wahlmöglichkeit gehabt hätte:

Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und deine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht. Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinen Nachkommen: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden; eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch. Jeden Knaben, wenn er acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen. Desgleichen auch alles, was an Gesinde im Hause geboren oder was gekauft ist von irgendwelchen Fremden, die nicht aus eurem Geschlecht sind.

Schöne Grüße

MM