Beschreibung von Musikstücken

Hallo,

ich habe ein grundsätzliches Problem bei der Beschreibun von Musikstücken, sei es im Musikunterricht oder privat. Ich bin nicht wirklich fähig irgendetwas zu einem Stück zu sagen oder zwei Stücke unter verschiedenen Gesichtspunkten zu vergleichen. Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass ich meine Gedanken nicht in Worte fassen kann sondern eher, dass mir richtige Gedanken fehlen. Ein weiterer Grund für meine fehlende Gedanken, könnte sein, dass ich zu viele Aspekte als zu selbstverständlich ansehe (ich spiele Klavier). Ich hoffe ihr habt einige Tips oder kennt irgendwelche Literatur zum Verbessern meiner Fähigkeiten.

Gruß

Carina

P.S. Falls ein Student der Schulmusik oder jemand, der sich in diesem Bereich auskennt, diesen Artikel liest, wäre ich dankbar, wenn man mir sagt, wieviel man im Bereich „Analysieren von Musikstücken“ in diesem Studiengang bereits können muss und ob während des Studiums überhaupt ein großer Schwerpunkt darauf gesetzt wird, da ich plane, diesen Studiengang selbst anzustreben.

Hallo,

sehr leicht verständlich sind diese drei Werke:

  • Clemens Kühn, Analyse lernen, Kassel et al. 2. Aufl. 1994
  • Diether de la Motte, Musikalische Analyse, Kassel 1968
  • Karl-Heinz Blomann und Franck Sielecki (Hrsg.), Hören - eine vernachlässigte Kunst?, Hofheim/Ts. 1997

Voraussetzung ist aber im Studium eigentlich immer mindestens je eine Veranstaltung

Hier noch ein Ausschnitt eines Studienführers für Musikwissenschaft in Münster ( http://www.dvsm.de/studienfuehrer/muenster.html ):
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Grundstudium:

  • Harmonielehre I + II
  • Kontrapunkt I
  • Einführung in die musikalische Formenlehre
  • Notationskunde
  • Einführung in das Musikwissenschaftliche Schrifttum
  • Musikgeschichte vor 1600 im Überblick
  • fakultativ: Kontrapunkt II, Partiturkunde, Einführung in das Musikwissenschaftliche Arbeiten, Einführung in die musikalische Analyse etc.
  • Proseminare aus den Teilbereichen Musikgeschichte vor 1800, Musikalische Analyse und Systematische Musikwissenschaft (mit Instrumentenkunde und Musikethnologie), insg. 10 SWS (Hauptfach) 4 SWS (Nebenfach)
    Hauptstudium: Hauptseminare (unterschiedliche Bereiche)

Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach vier Semestern statt. Sie besteht im Hauptfach und im Nebenfach aus einer etwa 30minütigen mündlichen Prüfung zu den Studieninhalten des Grundstudiums.

Das Hauptstudium wird in der Regel nach acht Semestern abgeschlossen. Die Magisterprüfung besteht aus der Magisterarbeit.

Das Promotionsstudium wird in der Regel nach zehn Semestern abgeschlossen. Bei der Anmeldung zur Promotion muß die druckfertige Doktorarbeit vorgelegt werden.
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Das ist fast überall so oder so ähnlich geregelt.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

als Kind hab ich mich musikalisch betätigt, aber nach Schulende kaum noch aktiv Musik betrieben.
Nun hab ich zu meinem Erstaunen/Entsetzen festgestellt, daß mein damals durchaus vorhandenes relatives Gehör völlig weg ist.
Sind die unten aufgeführten Werke auch zum Auffrischen einer Hörschule geeignet, oder gibt es da was besseres (CD etc.)?

sehr leicht verständlich sind diese drei Werke:

  • Clemens Kühn, Analyse lernen, Kassel et al. 2. Aufl. 1994
  • Diether de la Motte, Musikalische Analyse, Kassel 1968
  • Karl-Heinz Blomann und Franck Sielecki (Hrsg.), Hören - eine
    vernachlässigte Kunst?, Hofheim/Ts. 1997

Gandalf

Hallo Gandalf,

Sind die unten aufgeführten Werke auch zum Auffrischen einer
Hörschule geeignet, oder gibt es da was besseres (CD etc.)?

ich denke eher nicht. Gehörbildung ist im Selbststudium nicht einfach, aber ich habe folgende Hilfsmittel gefunden:

Du wohnst ein bisschen weit vom Schuss, sonst würde ich dir empfehlen, einen entsprechenden Kurs an der Uni oder an der VHS zu besuchen.

Herzliche Grüße

Thomas

Hi,

da bin ich doch schon wieder über den Begriff gestolpert, den zu erklären mir immer schwer fällt:

Voraussetzung ist aber im Studium eigentlich immer mindestens
je eine Veranstaltung

nämlich Kontrapunkt (klassischer) bzw. Contrap§unto.
Kann mir jemand hierzu eine kurze Erklärung über die Bedeutung(en?) geben, die man weitergeben kann; aber so, daß sie auch musikalisch nicht so bewanderten Menschen verständlich sein wird ?
Möglichst kurz, einfach und prägnant.

Danke Euch.
Herm

Hi Thomas,

erst mal Danke für die Ratschläge.
Da ich kein völliger Neuling bin, sondern nur verlorenes wieder ausbuddeln will, hab ich es vielleicht einfacher.
aber den Rat

sonst würde ich dir
empfehlen, einen entsprechenden Kurs an der Uni oder an der
VHS zu besuchen.

werde ich wohl befolgen.
Zudem wird mein großer bald an einen Grundkurs unserer örtlichen Musikschule teilnehmen. Da werd ich mal mit den Lehrern sprechen, ob die auch was für so olle Knacker wie mich im Programm haben.

Gandalf

P.S.
Was soll das denn heißen?

Du wohnst ein bisschen weit vom Schuss

Hallo,

nämlich Kontrapunkt (klassischer) bzw. Contrap§unto.
Kann mir jemand hierzu eine kurze Erklärung über die
Bedeutung(en?) geben, die man weitergeben kann; aber so, daß
sie auch musikalisch nicht so bewanderten Menschen
verständlich sein wird ?
Möglichst kurz, einfach und prägnant.

gerne. In mehrstimmiger Musik werden verschiedene Noten gleichzeitig gespielt, quasi gegeneinander. Die Regeln, wie man dies musikalisch umsetzt, heißen Kontrapunkt, weil contra gegen heißt und Punkt die Note ist; lateinisch: punctum contra punctum, Note gegen Note, kurz „Kontrapunkt“. :smile:

Der Unterschied zur Harmonielehre besteht darin, dass Kontrapunkt den Verlauf des Zusammentreffens der Stimmen behandelt, während Harmonielehre eher das Zusammenklingen selbst zum Thema hat. Daher ergänzen sich diese beiden Disziplinen.

Also:
Harmonielehre = vertikal
Kontrapunkt = horizontal

… cum grano salis … :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

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Hallo Gandalf,

Zudem wird mein großer bald an einen Grundkurs unserer
örtlichen Musikschule teilnehmen. Da werd ich mal mit den
Lehrern sprechen, ob die auch was für so olle Knacker wie mich
im Programm haben.

das gibt es sicher, aber du kannst ja auch einen Schnellkurs privat buchen; eigentlich geht das bei den meisten Musikern.

Was soll das denn heißen?

Du wohnst ein bisschen weit vom Schuss

Ok, ländlich … :smile:

Herzliche Grüße

Thomas

Sic!

danke, danke…
das war der „klassische“ Kontrapunkt.

Gibt es nicht noch eine Deutung (nicht unbedingt musikalisch), die die Gegensätzlichkeit, Abwechslungsreichtum bzw. Spannungsmomente beschreibt?

Herm

Hallo,

danke, danke…
das war der „klassische“ Kontrapunkt.
Gibt es nicht noch eine Deutung (nicht unbedingt musikalisch),
die die Gegensätzlichkeit, Abwechslungsreichtum bzw.
Spannungsmomente beschreibt?

klar, die hat ihren Ursprung aber in der Musik: Die musikalischen Stimmen sind gegensätzlich, wechseln einander ab und erzeugen Spannung. :smile: Das hat man dann metaphorisch auf alles Mögliche übertragen.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Huxley

Gibt es nicht noch eine Deutung (nicht unbedingt musikalisch),
die die Gegensätzlichkeit, Abwechslungsreichtum bzw.
Spannungsmomente beschreibt?

In diesem Sinne wird dir vielleicht der großartige Roman „Point counter point“ von Aldous Huxley gefallen (ISBN: 3492109462 Buch anschauen)

Gruß