mEIN Hund hat offensichtlich einen zu stark ausgeprägten Beschützerinstikt mir gegenüber. Er springt sofort neben mich, sobald jemand in meine Nähe kommt. Er knurrt meinen Mann an, wenn er sich mir nähert. Im Auto ist es ganz furchtbar, da wird er zum Wolf, wenn sich ein Mensch oder ein Hund nähert. Auch Menschen, die er sehr gut kennt, werden angefletscht. Charly ist ein Cockerspaniel und heute 3 Jahre alt geworden. Er gehorcht eigentlich sehr gut. Ich habe mit ihm anfangs die Hundeschule besucht. Er will gehorchen und ist m.E. sehr lernfähig. Aber sein ausgeprägter Beschützerinstikt oder Eifersucht nervt. Ich habe schon einiges Versucht aber offensichtlich nicht die richtige Methode getroffen. Wer kann helfen? Danke im voraus
Moin,
was du beschreibst
…Er springt sofort neben mich,
sobald jemand in meine Nähe kommt. Er knurrt meinen Mann an,
wenn er sich mir nähert. Im Auto ist es ganz furchtbar, da
wird er zum Wolf, wenn sich ein Mensch oder ein Hund nähert.
Auch Menschen, die er sehr gut kennt, werden angefletscht.
kann man
ausgeprägten Beschützerinstikt
nennen oder
ausgeprägtes Kontrollbedürfnis.
Dein Cockerspaniel ist anscheinend der Meinung, er hätte zu bestimmen wer mit dir Kontakt haben darf oder nicht.
Was hast du denn schon alles ‚versucht‘? Mit dem ‚versuchen‘ ist es nämlich so eine Sache - das klappt meistens nicht.
Wichtig ist, dass du dir völlig klar darüber bist, dass nichts an diesem Verhalten als positiv zu bewerten ist. Du musst ihm unmissverständlich in liebevoller Konsequenz klar machen, dass dieses Verhalten unakzeptabel ist. Jedes mal, nicht ab und zu und nicht mit einem insgeheimen ‚mein Held‘-Gedanken.
Ist der Hund im Auto in einer Box? Hast du ihn bei Kontakt zu Leuten an der Leine - also die Möglichkeit Einfluss zu nehmen? Wie reagiert er auf deinen Befehl ‚AUS‘ (oder was du sonst so gebrauchst) bei unerwünschtem Verhalten?
Wau…lux
Hallo Ronavera!
Rat kann ich Dir keinen geben, weil ich das bei unseren Hunden viel weniger ausgeprägt erlebt habe. Die eine Hündin hat z.B. bei Spaziergängen mit mir bei entgegenkommenden Paaren in aller Ruhe weiter herumgeschnuppert, oft einige Meter von mir entfernt. Wenn jedoch ein einzelner Mann entgegenkam, war sie sofort bei mir, stellte die Haare auf und fing leise zu knurren an. Das hat ihr nie jemand beigebracht.
Trösten kann ich Dich schon auch ein wenig, weil Du nicht die einzige mit solchen Problemen bist. Bei einer Kusine musste der Mann immer zuerst ins Bett gehen, denn wenn sie schon im Bett war und er erst später kam, ließ ihn der Hund erst gar nicht ins Zimmer, obwohl er sonst total friedlich dem Mann gegenüber war und auch folgte. Er hatte nur die Wahl, entweder vor der Frau ins Bett zu gehen oder im Wohnzimmer auf der Couch zu übernachten.
Liebe Grüße
Waldi
Hallo,
mit „Beschützerinstinkt“ hat das Verhalten deines Hundes nichts zu tun. Dein Hund verteidigt seinen Besitz, zu dem er dich rechnet. Das Verhalten ist im Großen und Ganzen der territorialen Aggression zuzuordnen und - wie Pollux bereits festgestellt hat - ein deutliches Zeichen dafür, wer in eurer Beziehung das Sagen hat.
Abhilfe: Dem Hund gehört ab sofort nichts mehr. Kein Knochen, kein Spielzeug und schon gar kein privilegierter Platz an deiner Seite. Wenn dein Freund sich dir nähert (aber auch immer mal wieder, wenn du mit dem Hund allein bist) bist du es, die den Hund auf seinen Platz schickt. Und dort hat er zu bleiben, bis du ihm erlaubst, wieder aufzustehen.
Vermutlich wird er das nicht tun, deshalb macht es Sinn, den Hund dort anzubinden. Ganz undramatisch, nicht unfreundlich, sondern ruhig und bestimmt. Wenn er nämlich von alleine wieder aufsteht und den Platz verlässt, bestimmt weiterhin er, was passiert und was nicht.
Und nein: Das wird den Hund nicht erst recht gegen deinen Freund aufbringen. Im Moment ist er der Meinung, dass er über dich bestimmen kann. Und ich kann dir versichern, dass es eine Frage der Zeit ist, wann er das erste Mal deinen Freund beißt, wenn du nichts gegen sein Verhalten unternimmst.
Natürlich änderst du dieses nicht innerhalb kurzer Zeit. Ein paar Wochen voller Konsequenz musst du schon investieren.
Immer, wenn dein Hund Anzeichen von aggressivem Verhalten zeigt, unterbindest du das, indem du den Hund aus der Situation nimmst. Nicht aggressiv von deiner Stimmung und Stimmlage her, sondern mit einem ruhigen „Nein“. Wenn du selbst zuviel Druck machst, wäre es durchaus denkbar, dass der Hund sich gegen dich stellt. Immerhin betrachtet er dich derzeit als rangniederes Wesen.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
ich möchte noch anmerken das Dein Mann ab sofort das Füttern übernehmen sollte und zwar aus der Hand.
Nur er von Dir darf nichts mehr kommen.Garnichts!! Auch kein Leckerchen!
Lass den Hund weder auf das Sofa noch ins Bett.Er muss einen eigenen Platz haben wo er sich hinlegt.Ganz wichtig.
Aber nicht im Flur wo er wieder die Kontrolle übernimmt.
Der Hund stellt sich in der Rangfolge über Deinen Mann UND Dich!!!
Er ist für sich der Boss und keiner von Euch.
Gruß