Herbscht im Oberland
Servus,
eine mögliche Etappe geht von Schussenried Bf über Aichbühl-Oggelshausen und nördlich des Federsees entlang zum Bussen, dem „Heiligen Berg Oberschwabens“. Das nette an dieser Etappe ist, dass sie wetterunabhängig ist - der Blick vom Bussen über das Oberland bis an den See ist bei einer Herbstföhnlage eine Pracht, aber bei diesigem oder nebligem Wetter haben die Partien durch das Ried und am Federsee entlang bis oben auf den Bussen auch ihren Reiz. Ein wenig Zeit für den Besuch des Skulpturenfelds zwischen Oggelshausen und dem Riedschachen einplanen. Wenn man den Federsee selber aufsuchen will: Der einzige Zugang zur Wasserfläche geht über einen Steg durch den Schilfgürtel ab Buchau. In Buchau das kleine, aber besuchenswerte Federseemuseum - meines Wissens wurden nirgendwo sonst so viele jungsteinzeitliche Räder gefunden wie am Federsee (die konservierende Wirkung des Moors ist da auch im Spiel).
Ebenfalls prächtig bei klarem Wetter, aber nicht unangenehm bei verhangenem Wetter ist der Donaudurchbruch zwischen Sigmaringen und Tuttlingen, mal im Tal, mal oben an der Kante entlang - Vorsicht! man ist nicht schnell dort, es sind Höhenmeter im Spiel, und dort, wo der Jurakalk herausschaut, geht es sich bei Regen wie auf Seife.
Eine besondere Grafik bieten im Herbst ab Mitte September die abgeernteten Hopfengärten im Tettnanger Raum (grob in dem Dreieck Wasserburg - Neukirch - Meckenbeuren). Dabei an den Pestfriedhof bei Unterreitnau und bei Föhnwetter den majestätischen Blick über den See bei Siggenweiler denken. Hier kann man auch Achberg und die Waldburg berücksichtigen, und die Kapelle in Elmenau. In der dortigen Drumlinlandschaft einige hübschen kleinen Weiher und Seen - Degersee, Schleinsee, Kreuzweiher etc.
Der Weg von Aulendorf über die Atzenberger Höhe, über Saulgau (oder daran vorbei) und Hohentengen nach Mengen bietet Gerüche und Farben reicher, abgeernteter Äcker. Bei Herbertingen kann man bei der Heuneburg vorbeischauen. Schön auch ein kleines bissele weiter südlich Aulendorf-Ebersbach-Hoßkirch-Königseggwald-Pfullendorf (in Königseggwald Ausschank von Walder Bräu im Goldenen Löwen gleich neben der Brauerei). Ebenso Warthausen (mit hübschen Schloss) - Oberstadion - Munderkingen - Zwiefaltendorf (beim Blank einkehren!).
Moor- und Riedlandschaften außer dem Federseeried (s.o.) z.B. das Wurzacher Ried (bei Wurzach), das Dornacher Ried (bei Blitzenreute), das Pfrunger Ried (bei Wilhelmsdorf - verbindbar mit dem Höchsten).
Wenn Euch Sakralbauten und Orgeln aus Spätbarock/Rokoko interessieren: Weisenau, Weingarten, Ottobeuren, Ochsenhausen, Schussenried, Steinhausen, Obermarchtal, Zwiefalten sind einige sog. „Highlights“ dieser Epoche.
Insgesamt im Auge behalten, dass die Sanderflächen nördlich der Würm-Endmoräne teilweise, vor allem im Risstal Biberach-Laupheim-Ulm landschaftlich ein bissel langweilig wirken könnten.
Ab Mitte September ist es vielleicht ratsam, sich eher in der Nähe des Bodensees zu bewegen - da kann es im Oberland öfter wochenlang ein einziges trübes Sauwetter geben und täglich aus allen Richtungen gleichzeitig blasen.
Das sind jetzt querbeet ein paar Einfälle - wenn Du mehr Einzelheiten gibst, kann ich oder einige anderen sicher auch noch mehr Einzelheiten geben.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder