Hallo,
wer keine Religion hat, betrifft diese Freiheit nicht.
Das ist ja was ganz Neues?!
Nicht jeder Bürger wird alle Punkte des Grundgesetzes für
notwendig halten. Nicht jeder wird der Meinung sein, dass der
besondere Schutz der Familie notwendig ist.
Na dann soll derjenige gute Gründe dafür vorbringen, warum es geändert werden sollte, nicht wahr?
Beim Asylrecht
wird man möglicherweise recht Viele finden, die dieses Recht
für überflüssig halten.
Das bezweifle ich aber doch sehr stark! Hier wird lediglich immer über die Umsetzung gestritten, aber ich kenne keine Diskussion, die den Grundsatz in Frage stellt.
Deutschland ist mittlerweile ein sehr säkularer Staat und die
Religion hat an Bedeutung abgenommen.
Das „sehr“ halte ich für etwas sehr übertrieben. Aber folgt aus Deiner Argumentation nicht, dass das GG Religion zuviel Bedeutung zumisst?
Das bedeutet aber nicht,
dass man dieses Recht nun abschaffen könnte. Denn ziemlich
schnell könnte eine nichtreligiöse Mehrheit zum Schluß kommen,
dass man diese „schädlichen und überflüssigen“ Religionen
abschafft.
Religionen kann man nicht abschaffen. Die Schädlichkeit religiöser Lehren kann man jedoch aufzeigen und unterbinden.
Genauso kann man verfassungsfeindliche religiöse Strukturen aufbrechen, was ja schon getan wurde.
Dennoch und völlig entgegengesetzt Deiner Meinung werden Religionsgemeinschaften, sicher auch aufgrund des GG und dessen unscharfen Formulierung mit Samthandschuhen angefasst und keineswegs eine Säkularisierung gefördert.
Ich habe jedoch nicht dafür argumentiert, dass irgendein GG abgeschafft wird, sondern lediglich eine Relativierung klarer formuliert wird.
Oder man beseitigt Religionen mit schlechten Ruf,
z.B. würde man hier im Land den Islam verbieten.
Tja ich glaube, die Realitäten hast Du noch nicht so gut erkannt. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion, muss doch klar sein, dass der Islam genauso akzeptiert wird von den führenden Politikern, wie das Christentum etc. und genauso mit Samthandschuhen angefaßt wird.
Die Frage, die sich ein Christ stellen muss, und viele führende Christen schon beantwortet haben, ist, sollen religiöse Rechte für ALLE gestärkt werden oder lieber nicht.
Meines Erachtens ist es ein trauriges Fehlurteil christlicher Kardinäle, dass es sogar noch mehr Schutz für Religionen geben sollte, als es derzeit schon gibt. -> Einschränkung der Meinungsfreiheit in Bezug auf Religionen
Nur durch einen glücklichen Zufall wurde in GB z.B. gerade ein neues Gesetz dazu abgelehnt.
In vielen totalitären Systemen kann dich auch heute, deine
Religion ins Gefängnis bringen. Nicht weil man etwas
kriminelles gemacht hat, sondern einfach nur seinen Glauben
bekennt oder harmlosen religiösen riten nachkommt.
Das zeigt,
dass ein solches Recht notwendig ist.
Das gilt für viele Rechte, die jedoch nicht so deutlich hervorgehoben werden, wie das angesprochene.
Gerade jedoch, die Tatsache, dass Religion einen höheren Stellenwert bekommt und noch einen höheren Stellenwert verlangt, als andere wichtige Bereiche, wird sich auf lange Sicht negativ gerade auf Religion auswirken!
Denn eines ist für mich klar, diejenigen, die vielleicht an einen gütigen Gott (Allah) glauben, aber weder kirchlich noch sonstwie organisiert sind, werden sich irgendwann fragen, weshalb die organisierte Minderheit sie in weltlichen Dingen bevormundet und materiell bevorzugt behandelt wird. Diese werden dann ganz entspannt sich zurücklehen, wenn die religionsfreie Minderheit gegen die organisierte Religion vorgehen wird, weil einfach zu offensichtlich wird, welche (weltlichen) Vorteile entgegen jeder Vernunft angehäuft wurden.
Eencockniedo