Bestand hat nur der Wandel

Wer verfasste den Aphorismus mit der ungefähren Bedeutung: „In der Welt hat nichts Bestand, ausser der Wandel“?
Möglich wären: Ovid in Metamorphosen, Pythagoras oder Heraklit.
Weiss jemand genaueres? Wie ist der „genaue“ Wortlaut?
Besten Dank

Hallo,

Wer verfasste den Aphorismus mit der ungefähren Bedeutung: „In
der Welt hat nichts Bestand, ausser der Wandel“?

hier eine kleine Auswahl:

Heraklit: „Es gibt nichts Dauerhafteres außer der Veränderung.“

Charles Darwin: „Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.“

August Bebel: „Nichts ist ewig, weder in der Natur noch im Menschenleben, ewig ist nur der Wechsel, die Veränderung.“

Nach genaueren Quellenangaben/Belegen müsstest du halt googeln…

Gruß
Kreszenz

Heraklit.
Weiss jemand genaueres? Wie ist der „genaue“ Wortlaut?

Meinst du sein „panta rhei“?

Bernhard

Heraklit
Hallo,

„Es gibt nichts Dauerhafteres außer der Veränderung.“; „panta rhei“.

Es ist sehr zweifelhaft, ob Heraklit diese Aussagen in dieser Form getroffen hat.

Einmal abgesehen davon, dass uns keine Originaltexte Heraklits überliefert sind, sondern nur Fragmente von Zitaten späterer Autoren, lässt sich doch jedenfalls aus einer zusammenfassenden Sicht dieser Fragmente folgendes sagen:

Heraklit ist nicht einfach der Verkünder der ständigen Veränderung der Erscheinungen. Die liegt doch offen zutage, und dafür bedarf es doch überhaupt keines Philosophen, und schon gar nicht eines vom Format Heraklits.

Heraklit betrachtet aber gerade die verborgene Seite der Erscheinungen, die man nur mit dem „Logos“ erfassen kann, und bringt sie mit den jeweils offenbaren Erscheinungen zusammen. Das Ergebnis: Alles Seiende hängt auf verborgene Weise mit seinem Gegenteil zusammen und bildet eine Einheit mit ihm, ja ist auf einer höheren Ebene eins mit ihm. Krankheit ist scheinbar das ganz andere zur Gesundheit, tatsächlich gäbe es Gesundheit gar nicht ohne Krankheit, Friede nicht ohne Streit usw. Das eine entsteht erst aus dem anderen. Die Veränderung, die Heraklit als Prinzip alles Seienden im Blick hat, ist also nicht eine irgendwie geartete und richtungslose, sondern ist die Bewegung des beständigen Übergangs eines jeglichen in sein Gegenteil. Diese Bewegung kulminiert im radikalsten Gegensatz, der sich denken lässt, nämlich im Gegensatz von Leben und Tod, die aber nur scheinbare Gegensätze sind. In Wirklichkeit geht das Leben aus dem Tod hervor und wieder in den Tod zurück.
Der Logos, sozusagen die höhere Weltvernunft, ist es, der die Gegensätze zusammenhält und ihren Kampf steuert. So ist es auch zu verstehen, wenn Heraklit sagt: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge.“: Der Streit ist eben nur vordergründig das Gegenteil von Harmonie. Auf einer höheren Ebene stiftet er die wahre Harmonie erst eigentlich.
Ein antiker Autor überliefert: "Heraklit verhöhnt den Dichter der Verse (Homer), der in der Ilias sagt: „Verschwände doch jeglicher Streit aus dem Leben der Götter und Menschen!“ Dagegen Heraklit: „Denn es gäbe gar keine Harmonie ohne Auf und Ab, und es gäbe überhaupt kein Leben, wenn nicht der Gegensatz männlich-weiblich wäre.“

Grüße
oranier

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