Bestandskosten berechnen

Hallo Experten,

ich habe eine Frage zur Bestandskostenbewertung/errechnung.

Ich liefere als Unternehmen viele private Händler an, die meine Produkte verkaufen sollen. Nun will ich wissen ob es besser ist große Liefermengen an die Händler zu verschicken um die Transportkosten zu reduzieren oder kleine Liefermengen um die Bestände bei den Händlern möglichst klein zu halten. Um die Alternativen gegenüber stellen zu können brauche ich jedoch die Kosten, welches mir ein Produkt bei dem Händler pro Tag oder Woche kostet. Nun zu mener Frage:

Wie kann ich denn diese Kosten berechnen?

Welche Einflussgrößen spielen denn eine Rolle (Preis/Lagerkosten etc.) und wie kann ich diese dann in einer Gleichung ermitteln und bewerten?

Wäre super wenn jemand eine Idee oder schon Erfahrungen damit hat.

Vielen Dank im Voraus und mit besten Grüßen

Phareno

Die Kosten kennt natürlich nur der Unternehmer selber.
Die Lagerkosten hat doch auch er Händler, und
nicht der Unternehmer?

Das wäre dann aus Sicht desjenigen, der die Lagerkosten
hat eventuell das typische Problem der
optimalen Bestellmenge.

Aus sicht des Unternehmens, einfachste rechenmöglichkeit:

man erfasst systematisch alle Kosten des prozesses;
und stellt dann die einzelne Kostenverläufe
für verschiedene Szenarien auf;
dann kann man sich das für den anfänger in der regel
schwierigerer Lösen von Gleichungen sparen.

Hallo,

warum ermittelst du nicht die Bedürfnisse deiner Händler indem du sie einfach befragst? Das ist besser als jede Theorierechnung!

Ansonsten hängt es natürlich auch von der Wertigkeit, dem Preis, der Haltbarkeit und der Preisstabilität des Produktes ab - und natürlich vielen Kostenstrukturen der Händler.

Um da irgendwas zu berechnen brauchst du deren Daten - und dann können sie dir auch gleich sagen wie sie es haben möchten. Die preisgünstigste Lösung nutzt nix wenn sie bei deinen Partnern aus irgendwelchen Gründen unpraktikabel ist.

Gruß,

MecFleih

Hallo Phareno,

zum Verständnis Ihrer Frage fehlen noch Angaben:
(1) Zu welchem Zeitpunkt kennt der Händler seinen Bedarf?
(2) Wann entsteht Ihre Forderung gegenüber dem Händler
(3) Wann werden Sie vom Händler bezahlt?

Grüße,
Chrizz

Hi Chrizz,

Danke für deine schnelle Antwort!

(1)Der Händler kennt seinen Bedarf erst wenn die Produkte verkauft sind, also kann er nur von Vergangenheitswerten oder Zukunftsprognosen ausgehen. Es ist aber die Aufgabe unseres Unternehmens die Bedarfe zu sichern und zu ermitteln. Wir sehen jeden Verkauf sofort im System.

(2)Ich habe gegenüber den Händler keine Forderung. Die Ware wird ihm zur Verfügung gestellt und für jeden verkauften Artikel bekommt er eine Provision.

(3) So erübrigt sich die Frage der Bezahlung.

Mein Problem ist nun, die Transportkosten gegenüber zu stellen mit den Kosten die anfallen falls schlechte Händler lange keine Artikel verkaufen und sie bei ihnen im Lager liegen. Risiko das die Produkte aus der Garantie fallen etc.

Es ist mir klar, das eigentlich eine hohe Liefermenge die beste Lösung wäre, da wir ja keine Lagerkosten haben. Aber bei Deutschlandweit 6000 Händlern wären so die Bestände viel zu hoch. Es gibt Händler die 3 Artikel im Jahr verkaufen und welche die 1000 verkaufen. Nun ist es meine Aufgabe auszurechnen ab welcher Verkaufsmenge sich keine regelmäßige und große Belieferung lohnt.

Vielen Dank für deine Mühe

Beste Grüße Andreas

Hallo mecFleih,

erstmal vielen Dank für deine ANtwort.

Das Problem ist leider, dass es ca. 6000 Händler sind. Desweiteren sind wir als Unternehmen für die Belieferung zuständig. Den Händler stört es vorerst nicht wenn er keine Artikel auf lager hat.

beste Grüße

Andreas

Hallo Andreas,

die Problemstellung ist jetzt klarer. Die Frage, wie sie ursprünglich gestellt ist, läßt sich jedoch noch nicht direkt beantworten.

Eigentlich ist ja der Händler für Sie nur ein Lager. Sie haben also praktisch 6.000 Läger, aus denen Sie Ihre Kunden beliefern. Wenn wir eine aussagefähige Kostenermittlung machen wollten, müßten wir den Lagerumsatz pro Händler bzw. für alle Händler ermitteln.

So wie Sie es schildern, kommen Sie aber mit einer allgemeingültigen Antwort nicht weiter. Es wird sich nicht vermeiden lassen, alle 6.000 Händler auch mit Bestandskonten zu führen, um so mittels einzeln (oder in Gruppen) wohl definiertem Sollbestand, Bestellauslösebestand und Bestellmenge jedem Händler gerecht zu werden. Es gibt für die Ermittlung der Liefermenge bzw. des Liefertermins dann vier Standardmethoden. Dies alles wird nicht ohne Softwareunterstützung zu bewältigen sein.

Eine weitere Problematik ergibt sich u.U. durch die ablaufende Garantiezeit. Es ist zu prüfen, welche Rolle diese Frage praktisch spielt. Ggf. müssen die Bestände der Händler rechnerisch korrigiert werden, wenn eine festzulegende „Mindesthaltbarkeit“ unterschritten wird.

Ich hoffe, ein paar nützliche Gedanken beigesteuert zu haben.

Viele Grüße,
Chrizz