Bestellung aus USA, Zollagent nötig?

Hallo,

ich möchte eine Bestellung in den USA aufgeben (nach Österreich), die einen Warenwert von ca. 6000-7000 Euro inkl. Versand hat, dabei handelt es sich um einen Kompressor und einen Sauerstofftank (leer).

Nun würde ich gerne wissen wie das bzgl. Verzollung aussieht, benötige ich einen Zollagenten oder kann ich die nötigen Dokumente der Zollstelle selbst zukommen lassen?

Da ich noch nie eine derartige Bestellung aufgegeben habe und unnötige Gebühren vermeiden möchte, würde ich mich über jedwede Hilfe Eurerseits sehr freuen.

Beste Grüße
Valinski

Dann erkundige dich doch bitte vorher beim Zoll und frage nach was an Steuer und Zoll überhaupt zu erwarten ist und welche Dokumente beschafft werden müssen . Dann prüfen, ob die Bestellung in USA überhaupt noch sinnvoll ist. Denn ich gehe mal davon aus, man bekommt es auch in der EU.

Übrigens, bei Kompressor = Elektrik, hast Du schon an die europäische Netzversorgung gedacht ?

Grundsätzlich kann man allen Schriftkram auch selbst machen. Nur wenn man das noch nie gemacht hat ?
Da wäre doch der Zollagent besser. Klar kostet der, aber spielt das bei der Summe noch eine große Rolle ?
Wie der kalkuliert kann man auch erfragen, pauschal oder nach Warenwert.

MfG
duck313

Vielen Dank für Deine Antwort.

Wie viel Zoll ca. auf mich zukommen wird ist mir bekannt. Leider gibt es das Gerät das ich bestellen möchte nur in den USA und ist von einem dort ansässigen Unternehmen patentiert, aus diesem Grund ist auch kein vergleichbares in Europa erhältlich. Netzversorgung wurde natürlich bedacht, aber danke für den ansonsten sehr hilfreichen Hinweis.

Alles klar, ich war mir nicht sicher ob ich als Privatperson eine Vorab-Verzollung überhaupt machen kann und dafür nicht grundsätzlich einen Zollagenten brauche.
Falls jemand ähnliches schon selbst gemacht hat, würde mich eben der Arbeitsaufwand und die Komplexität der Selbstverzollung interessieren

Beste Grüße
Valinski

Servus,

das kannst Du nicht mehr, seit ohne EORI-Nummer und ‚Atlas‘-Zugang keine Einfuhrzollanmeldung mehr möglich ist. Es bleibt Dir die Wahl zwischen Beauftragung eines Zollagenten oder persönlicher Anwesenheit bei der zuständigen Zollstelle mit viel Zeit dabei und ordentlich Bargeld im Sack.

Du brauchst für das Ritual eine Handelsrechnung und - falls irgendwelche Präferenzzölle im Spiel sind, im Fall USA recht unwahrscheinlich, eine Ursprungserklärung des Lieferanten. Eventuell Konformitätserklärungen, damit die beiden Dinge in der EU überhaupt in Verkehr gebracht werden dürfen.

Schöne Grüße

MM

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Nicht zu vergessen die Zolltarifnumme(n) für den importierten Gegenstand. Der Zollbeamte sucht die nur raus wenn er nicht gefrustet und nicht überlastet ist. (hab ich bei Zöllnern aber kaum erlebt)

Das mag in Österreich anders sein, wo der Kahlschlag im Öffentlichen Dienst weniger rigoros durchgeführt wurde.

In Deutschland kann man Glück haben, wenn man sich an eines von den kleineren Zollämtern wendet, die seit Wegfall der innereuropäischen Zollgrenzen nicht mehr viel zu tun haben und es geschafft haben, sich an irgendwelchen Controllern vorbeizumogeln. So ist z.B. ein Besuch im ZA Wiesbaden-Biebrich, wenn man Zeit mitbringt, immer eine lehrreiche Angelegenheit - Zöllner haben in der Familie und unter Kumpels wenig Gelegenheit, über ihre Geheimwissenschaft zu erzählen, weil sich fast niemand dafür interessiert. Umso mehr kriegt man dann erzählt, wenn man sich als Interessierter outet.

Übrigens: Wo man die Zolltarifnummer finden kann, hättest Du ruhig auch noch schreiben können:

Klick

Und dabei dran denken, dass das geheimnisvolle Schlüsselwort „Blättern“ soviel bedeutet wie „Sesam, öffne Dich“. Nur für Verrückte - Eintritt kostet den Verstand!

Schöne Grüße

MM

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Wie war!
Komme aus dem Bereich des Zollamtes Hanau. Das war so ein kleines Zollamt, das sich über jeden Besuch fast gefreut hat. Es wurde dort sogar gescherzt! Es wurden nur die Kunden zerpflückt, die beim Abholen ihrer hinterlegten Post den Zöllner trotz des freundlichen darreichen eines Lösungvorschlags, was den Wert des Importgutes, betraf verarschen wollten.
Alles aus seit dem die sich auch um die KFZ-Steuer kümmern müssen. Es wurden ein paar neue Besen dazugesetzt die die alte Truppe schwer frusten. (Das meine ich wörtlich so es sich um das weibliche Personal handelt),

Ich ziehe ja bald weg und die 2 Monate krieg ich noch rum.
Gruß

Das ist aber nicht nett :slight_smile: !

Entsprechende Szenen gibt es ja bei fast allen altgedienten Tatort-Kommissaren - bloß da kommen die neuen Besen normalerweise von einer „feindlichen“ konkurrierenden Behörde, LKA oder BND oder sowas.

Die schönste Geschichte aus Biebrich war, als mir dort einer stolz erzählt hat, wie er einem Sattelzug voll Sambuca bei der Beschau die Weiterfahrt untersagt hat: Der Branntwein war ganz brav und ordentlich angemeldet, aber nicht die Kaffeebohnen, die als Werbegäg in einem kleinen Säckchen am Hals jeder Flasche baumelten, um den Deutschen die Technik des Sambucatrinkens beizubringen!

Dieser Bericht klang wie eine Erzählung von Franz Kafka.

Schöne Grüße

MM

Grauslich! So einen müsste man ja unter Wegfall aller erworbenen Ansprüche in die freie Wirtschaft verbannen.
Gruß