Bestimmung des Aszendenten

Hallo Experten,

nach landläufiger Meinung ist der Aszendent doch das Gestirn, das zum Zeitpunkt der Geburt am östlichen Horizont aufgeht.

Kennt jemand ein Internet-Tool, mit dem der Aszendent abhängig von Längen- und Breitengrad des Geburtsorts bestimmt werden kann ?

Gruß Franz !

Provokation?

nach landläufiger Meinung ist der Aszendent doch das Gestirn,
das zum Zeitpunkt der Geburt am östlichen Horizont aufgeht.

Hallo, Franz,

leider ist die Meinung über die Bedeutung des Aszendenten keinesfalls landläufig, sondern immer noch nur für uns Astrologen und deren Kundschaft interessant. Mit Vehemenz arbeite ich seit vielen Jahren daran, dass sich das bald ändert.

Kennt jemand ein Internet-Tool, mit dem der Aszendent abhängig
von Längen- und Breitengrad des Geburtsorts bestimmt werden
kann ?

Aber natürlich. Bitte sei mir nicht böse, aber wir sind hier in einem Expertenforum. Eine ähnlich provozierende Frage, die die Kenntnisse der hier anwesenden Fachleute derart anzweifelt, habe ich noch nie gelesen!

Bitteschön: http://www.horoscope-online.de/

Mit sehr reserviertem Gruss,
Andreas
(API-Astrologe)

Danke Andreas,

nach einem Tool mit Breitengrad habe ich lange gesucht, manche Bücher (z. B. Döbereiner) geben sich ja mit Längengraden zufrieden.

Ich bin in der Astrologie ziemlich ahnungslos und frage mich z. B.: So ein Gestirn braucht doch einige Zeit, bis es vollständig den Horizont heraufzieht. Welche Position ist da eigentlich verbindlich, wo doch Minuten entscheidend für den Aszendenten sein können ?

Oder: Was ist mit den eingeleiteten Geburtsfällen, zählt da die künstlich herbeigeführte Geburtszeit ?

Gruß eines interessierten Laien !

Franz

Ich bin in der Astrologie ziemlich ahnungslos…

Hallo, Franz,

bitte entschuldige, aber ich stehe heute Nacht völlig neben mir. Gerade komme ich von der letzten API-Fortbildung zurück, bereite mich bereits auf _DAS_ diesjährige Astrologen-Event in London vor -http://www.astrolodge.co.uk/astro/newsandevents/autu… - und dann kommt mir hier ein Dummschwätzer in die Quere, dass es nur so kracht.

Was willst du da machen?

Ich melde mich,

Andreas
(API-Astrologe)

Hallo Franz -

daß Du von Astrologie keine Ahnung hast, ergibt sich schon aus Deinen Fragen…

  1. Der Aszendent ist kein „Gestirn, das am Horizont heraufzieht“, aber es bezieht sich immerhin auf das einzige „Gestirn“, mit dem in der Astrologie gearbeitet wird, nämlich die Sonne (die anderen „Sterne“ sind „Planeten“ und ein „Mond“) - genauer gesagt ist es (bezogen auf den Geburtsort) der für diesen Ort gültige Aufgangspunkt der Sonne, angegeben in seiner zodiakalen Position zum Zeitpunkt der Geburt.

  2. Herr Döbereiner - ein anerkannter Astrologe - hat mit Sicherheit in keinem einzigen seiner Bücher hinsichtlich der Berechnung des Aszendenten „sich mit Längengraden zufrieden gegeben“. Einen größeren Unsinn habe ich noch nie gehört! Für die Berechnung des Aszendenten ist lediglich der geographische Breitengrad erforderlich, der Längengrad ist nur nötig zur Bestimmung der „wahren Ortszeit“, die nicht mit der „Zonenzeit“ zu verwechseln ist, auch wenn das von „Halbwissenden“ immer wieder getan wird. Und man braucht auch nicht „lange nach einem Tool zur Berechnung des Aszendenten“ zu suchen - selbst das billigste Astrologie-Programm erledigt diese Arbeit ohne Mühe und mit großer Genauigkeit - jedenfalls genauer als die meist genannten Geburtszeiten sind.

  3. Der Aszendent bewegt sich entsprechend der Erdumdrehung an einem Tag, also in rund 24 Stunden einmal durch den gesamten Tierkreis; im Durchschnitt durchläuft der Aszendent also ein Tierkreiszeichen in 120 Minuten, d.h. 1 Bogengrad in 4 Minuten. Wenn’s um „Verbindlichkeit“ geht: je genauer die Geburtszeit vorliegt, desto besser.

  4. Bis jetzt liegen noch keine verwertbaren Erkenntnisse über die Bedeutung medizinisch beeinflußter (geänderter) Geburtsstunden (oder -tage) vor (wie z.B. statistische Vergleiche von Horoskopen genau dokumentierter Kaiserschnittgeburten oder sonstiger durch ärztliche Eingriffe verzögerter oder früher herbeigeführter Geburten), aber Du kannst ja - nachdem Du Dich ausreichend „schlaugemacht“ hast - dieses empirische Werk in Angriff nehmen.

Zum Schluß noch eine Antwort auf eine Frage, die Du zwar noch nicht gestellt hast, die aber immer wieder süffisant von Leuten gestellt wird, die in ihrer Unwissenheit glauben, nun ein Argument gegen die Astrologie gefunden zu haben:

Als vor mindestens 2000 Jahren die Sternbilder des Zodiaks herhalten mußten, um sinnfällige Benennungen der 12 Abschnitte des Horoskopkreises abzugeben, hat man eigentlich nur die Zonen gemeint, in denen die Sternbilder damals zu sehen waren, nicht die Sternbilder (oder die sie formenden Sterne) selber. Aufgrund der „Präzession“ (die kreisförmige Pendelbewegung der Erdachse) stimmt die Position der Sternbilder heute nicht mehr mit der von vor 2000 Jahren überein - sie haben sich „weiterbewegt“. Die Pendeldrehung der Erdachse ist ähnlich der Drehung eines Kreisels, dessen Achse nach kurzer Zeit zu „pendeln“ beginnt. Es dauert ca. 25.600 Jahre (genannt „das Große Astrologische Jahr“), bis die Präzession die Erdachsen-Pendelneigung einmal durch den gesamten Kreis hat wandern lassen, d.h. es werden je Tierkreiszeichen rund 2000 Jahre benötigt. Wie lange diese Fakten den Astrologen von früher schon bekannt waren, läßt sich daran ablesen, wie diese 2000-Jahres-Abschnitte benannt wurden: heute befinden wir uns im sogenannten Wassermann-Zeitalter, da die Spitze der Erdachse zu diesem Zeichen hinweist. Um die Zeit von Christi Geburt begann das „Fische-Zeitalter“ (die Erdachse zeigte ins Zeichen "Fische) - seltsamerweise (oder natürlich?) war der Fisch bzw. waren die Fische das Symbol für das erwachende Christentum. Die 2000-Jahre-Periode davor war das „Stierzeitalter“, und es ist bekannt, welche Bedeutung der Stier sowohl in der ägyptischen wie auch in der mykenischen Kultur hatte. Schon ziemlich früh in den Anfängen der Astrologie war das Prinzip der Präzession bekannt, denn sonst hätte man wohl nicht damals schon den „Zeitaltern“ fortschreitend die Tierkreiszeichen zugeordnet …

mfg

Hermann