Besuch in Tschernobyl vs Langstreckenflug

Hi,

im Reisebrett (Thread „Extremreisen“) wird gerade diskutiert wie gefährlich eine Tagestour (die man ja buchen kann) an den Reaktor in Tschernobyl ist. Ich habe die These aufgestellt, dass man bei so einer Tour (in der man vielleicht 2h direkt am Reaktor steht und den Rest mit An- und Abreise beschäftigt ist) nicht mehr Strahlung aufnimmt als auf zwei Langstreckenflügen (also hin und zurück) pro Jahr.

Was sagen die Experten zu dieser These?

Gruss
K

Hallo,

Ich habe die These aufgestellt,
dass man bei so einer Tour (in der man vielleicht 2h direkt am
Reaktor steht und den Rest mit An- und Abreise beschäftigt
ist) nicht mehr Strahlung aufnimmt als auf zwei
Langstreckenflügen (also hin und zurück) pro Jahr.

Welche Strahlendosis nimmt man bei einer Tagestour am Reaktor auf?
Welche Strahlendosis nimmt man bei 2 Langstreckenflügen im Jahr auf?
Handelt es sich um die gleiche Strahlung?
Wenn du konkrete Daten nennst, kann man vergleichen, ansonsten kann man jede beliebige These aufstellen.

Gruß:
Manni

Hi,

wenn ich die Daten hätte, hätte ich die Frage hier nicht gestellt.

Gruss
K

2 Like

Servus,

also ich habe hier folgende Daten gefunden:

Um das Strahlenrisiko einer Person abzuschätzen, verwendet man die so genannte effektive Dosis, welche in Sievert angegeben wird. Die zusätzliche effektive Dosis beträgt bei einem Kurzstreckenflug weniger als ein Prozent der durchschnittlichen jährlichen Strahlendosis von 2,1 Millisievert, bei einem Langstreckenflug fünf Prozent. Zum Vergleich: Bei einer Röntgenaufnahme des Beckens beträgt die effektive Dosis etwa 1,5 bis 1,8 Millisievert.

Also entsprächen 2 Langsteckenflüge einer Strahlenbelastung von ca. 0,21 Millisievert.

Nun zu Tschernobyl:

Wenn die Angaben hier stimmen, dann bekommt man 15 bis einige 100 Mikroröntgen pro Stunde ab.

Eine durchschnittliche Reise dauert anscheinend einen Tag. Ich habe jetzt mal eine Reise von 8 Stunden angenommen. Also wird man kaum mehr als 1000 Mikroröntgen, bzw. 1 Milliröntgen abbekommen (es sei denn man trinkt verstrahltes Wasser o.ä.).

1 Milliröntgen entspricht laut diesem Umrechner gerade mal 0,01 Millisievert.

Also wäre die Strahlenbelastung bei zwei Langstreckenflügen ca. 20 mal höher als bei einem Ausflug nach Tschernobyl.

Beides aber immer noch deutlich kleiner als die Strahlenbelastung bei einer Röntgenaufnahme oder die jährliche natürliche Strahlenbelastung.

Allerdings sollte man einen Ausflug nach Tschernobyl dennoch nicht unterschätzen, da die Strahlung dort extrem ungleich verteilt ist. Ich habe z.B. mal einen Bericht gesehen, wo sie verschiedene Bereiche vermessen haben und wirklich überraschendes feststellten. So waren z.B. Pfützen unter tauenden Eiszapfen 10 bis 100fach höher belastet als der gleiche Boden einige Zentimeter entfernt. Pflanzen hatten in ihren Blättern eine deutlich höhere Strahlenbelastung als auf dem Boden. Bestimmte Metallteile und Maschinen, die bei den Arbeiten am Reaktor kurz nach der Katastrophe eingesetzt wurden, waren deutlich höher verstrahlt, etc…

Gruß,
Sax

Hallo,

wenn ich die Daten hätte, hätte ich die Frage hier nicht
gestellt.

Klar:wink:
Aber ohne jegliche Daten und Anhaltspunkte dafür eine solche These aufzustellen ist Kaffeesatzleserei.

Da kann jeder mit „irgendetwas“ antworten

Gruß:
Manni

Hallo Sax,

1 Milliröntgen entspricht laut diesem Umrechner gerade mal
0,01 Millisievert.

wie hast du, also nicht „dieser Umrechner“, Milliröntgen in Millisievert
umgerechnet?

Gruß

watergolf

Servus,

wieso, habe ich mich verrechnet?

Gruß,
Sax

wieso, habe ich mich verrechnet?

keine ahnung. aber ohne qualitätsfaktor (http://de.wikipedia.org/wiki/Qualit%C3%A4tsfaktor) kann man das gar nicht umrechnen. wie groß ist der denn hier?

wieso, habe ich mich verrechnet?

keine ahnung. aber ohne qualitätsfaktor
(http://de.wikipedia.org/wiki/Qualit%C3%A4tsfaktor) kann man
das gar nicht umrechnen. wie groß ist der denn hier?

stimmt.

Servus,

ach so, ich habe einen Qualitätsfaktor von 1 angenommen, was mir für Strahlung mit geringer lonisationsdichte in Gewebe (wie Röntgen-, Gamma- und Betastrahlung) sinnvoll erschien.

Gruß,
Sax