Servus,
also ich habe hier folgende Daten gefunden:
Um das Strahlenrisiko einer Person abzuschätzen, verwendet man die so genannte effektive Dosis, welche in Sievert angegeben wird. Die zusätzliche effektive Dosis beträgt bei einem Kurzstreckenflug weniger als ein Prozent der durchschnittlichen jährlichen Strahlendosis von 2,1 Millisievert, bei einem Langstreckenflug fünf Prozent. Zum Vergleich: Bei einer Röntgenaufnahme des Beckens beträgt die effektive Dosis etwa 1,5 bis 1,8 Millisievert.
Also entsprächen 2 Langsteckenflüge einer Strahlenbelastung von ca. 0,21 Millisievert.
Nun zu Tschernobyl:
Wenn die Angaben hier stimmen, dann bekommt man 15 bis einige 100 Mikroröntgen pro Stunde ab.
Eine durchschnittliche Reise dauert anscheinend einen Tag. Ich habe jetzt mal eine Reise von 8 Stunden angenommen. Also wird man kaum mehr als 1000 Mikroröntgen, bzw. 1 Milliröntgen abbekommen (es sei denn man trinkt verstrahltes Wasser o.ä.).
1 Milliröntgen entspricht laut diesem Umrechner gerade mal 0,01 Millisievert.
Also wäre die Strahlenbelastung bei zwei Langstreckenflügen ca. 20 mal höher als bei einem Ausflug nach Tschernobyl.
Beides aber immer noch deutlich kleiner als die Strahlenbelastung bei einer Röntgenaufnahme oder die jährliche natürliche Strahlenbelastung.
Allerdings sollte man einen Ausflug nach Tschernobyl dennoch nicht unterschätzen, da die Strahlung dort extrem ungleich verteilt ist. Ich habe z.B. mal einen Bericht gesehen, wo sie verschiedene Bereiche vermessen haben und wirklich überraschendes feststellten. So waren z.B. Pfützen unter tauenden Eiszapfen 10 bis 100fach höher belastet als der gleiche Boden einige Zentimeter entfernt. Pflanzen hatten in ihren Blättern eine deutlich höhere Strahlenbelastung als auf dem Boden. Bestimmte Metallteile und Maschinen, die bei den Arbeiten am Reaktor kurz nach der Katastrophe eingesetzt wurden, waren deutlich höher verstrahlt, etc…
Gruß,
Sax