Betablocker absetzen

Hallo zusammen,

ich habe wegen Panikattacken und dadurch erhöhtem Blutdruck knapp
über zwei Jahre täglich 1/2 Betablocker „nebilet“ genommen.

Nun möchte ich diesen absetzen, da ich beide Problemzonen
mittlerweile sehr gut in Griff bekommen habe, und Betablocker nicht
auf Dauer nehmen möchte und muss.

Mein Arzt meint, ich kann die Tabletten von einem Tag auf den anderen
weglassen. Da ich aber was das Absetzen von Betablockern abgeht,
einige andere Meinungen gehört habe, möchte ich hier um Rat fragen.

Wie gehe ich hier am gesündesten vor? Oder hat mein Arzt Recht, und
ich mache mir zuviel Kopf?

VG
Inetta

Hi inetta,

was spricht dagegen, den Betablocker langsam abzusetzen? Ich meine,
zB eine Woche eine Viertel Tablette, dann jeden zweiten Tag eine viertel Tablette und dann erst aufhören. Denn dass es ok ist, das Medikament abzusetzen, hast Du ja offensichtlich schon mit Deinem Arzt abgeklärt.
Ich hab selbst schon mal einige Zeit einen Betablocker genommen und ihn nach ärztlicher Rücksprache auf diese Art abgesetzt. Hat gut funktioniert.

tinkerbell

Betablocker sind toll :smile:

Mein Arzt meint, ich kann die Tabletten von einem Tag auf den
anderen
weglassen.

Betablocker sollten grundsätzlich ausgeschlichen werden. Bei Deiner geringer Dosis dürfte auch eine sofortige Absetzung zu keinen ernsthaften Problemen führen (die im Extremfall bis zum Herzinfarkt reichen würden). Dennoch solltest Du sie lieber langsam absetzen und so auf Nummer sicher gehen. Sei aber darauf gefaßt, daß Dein Blutdruck etwas steigt, die Herzfrequenz zunimmt und Dir etwaiger Streß wieder sehr viel mehr zu schaffen macht.

Ich nehme seit Jahren Betablocker (Metoprolol) und würde es nur ungern absetzen. Blutdruck wäre kein großes Problem. Aber ich habe jetzt dank Betablocker einen sehr niedrigen Ruhepuls. Auch der Belastungspuls ist entsprechend verringert. Wenn das Herz seltener schlägt und weniger Sauerstoff verbraucht, kann das nur gesund sein. Zum anderen hat der Betablocker die wunderbare Eigenschaft mich von Streß weitesgehend abzuschirmen. Das ist natürlich auch körperlich und psychisch ein Segen. Da bis auf eine leichte Antriebsschwäche (typische Nebenwirkung) ich keine Nebenwirkungen feststellen kann, bin ich mit der Medikamentation sehr zufrieden, auch wenn ich sie nicht unbedingt brauchen würde.

Aber nur als kleine Anregung. Das muß jeder selbst wissen.

Benni

Hallo Inetta :smile:

Also ich würde den Betablocker nur langsam absetzen und dabei dein Blutdruckverhalten genau beobachten. Vielleicht sind die Panikattacken jetzt weg aber das heisst noch nicht das dein Blutdruck wieder normal ist. Es kann sein das er davon gekommen ist, es kann aber auch einfach sein das du hohen Blutdruck hast. Und wenn dann solltest du den Beta Blocker weiter nehmen. Aber das kannst du eben nur rausfinden indem du deinen Blutdruck im Auge behälst, und wenn du beim langsamen absetzen merkst er ist zu hoch ihn einstellen lässt vom Arzt.
Warum ich die Tabletten ausserdem langsam absetzen würde : Der Beta Blocker setzt als Medikament deinen Blutdruck und Puls herunter und dein Körper hat sich in gewisser Weise darauf schon eingestellt. Bekommt er die Tabletten jetzt nicht ist dein Blutdruck und Puls dementsprechend höher, was du nicht mehr gewöhnt bist. Das kann für dich ein unangenehmes Gefühl sein , bis dein Körper sich wieder an die Umstellung gewöhnt hat. Und diese Probleme kannst du ein wenig umgehen wenn du deinen Körper langsam umstellst.

Ich wünsche dir alles gute :smile:

Gruss Malika

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Wenn das
Herz seltener schlägt und weniger Sauerstoff verbraucht, kann
das nur gesund sein.

Irrtum: Das gilt nur, wenn das Herz von sich aus langsamer schlägt.

Zum anderen hat der Betablocker die
wunderbare Eigenschaft mich von Streß weitesgehend
abzuschirmen. Das ist natürlich auch körperlich und psychisch
ein Segen. Da bis auf eine leichte Antriebsschwäche (typische
Nebenwirkung) ich keine Nebenwirkungen feststellen kann, bin
ich mit der Medikamentation sehr zufrieden, auch wenn ich sie
nicht unbedingt brauchen würde.

Schön wärs!
Du solltest Dich auch über die Langzeitschäden informieren. Hohen Blutdruck spürt man auch so gut wie nie, Nebenwirkungen, wie dadurch entstehenden Diabetes, auch nicht und diese mögliche Folge ist bekannt.
Gesundheit frieeda

Wenn das
Herz seltener schlägt und weniger Sauerstoff verbraucht, kann
das nur gesund sein.

Irrtum: Das gilt nur, wenn das Herz von sich aus langsamer
schlägt.

Also mein Kardiologe, meine Hausärztin und die medizinische Presse die ich mir reingezogen habe, sind da aber alle anderer Meinung.

Schön wärs!
Du solltest Dich auch über die Langzeitschäden informieren.
Hohen Blutdruck spürt man auch so gut wie nie, Nebenwirkungen,
wie dadurch entstehenden Diabetes, auch nicht und diese
mögliche Folge ist bekannt.

Langzeitschäden von Betablockern? Oder was meintest Du? Also Betablocker verursachen keine Langzeitschäden. Streß und hoher Blutdruck oder Pulsschlag dagegen schon. Und genau davor schützen ja Betablocker. Die von den Betablockern verursachte Antriebsschwäche ist tatsächlich lästig, aber damit kann man durchaus umgehen.

Benni

Hallo Benni,

Langzeitschäden von Betablockern? Oder was meintest Du? Also
Betablocker verursachen keine Langzeitschäden.

lies einfach mal den Beipackzettel deines Medikaments. Wenn da keine Langzeitschäden angeführt sind …

Benni

Grüße
BW

Wenn das
Herz seltener schlägt und weniger Sauerstoff verbraucht, kann
das nur gesund sein.

Irrtum: Das gilt nur, wenn das Herz von sich aus langsamer
schlägt.

Also mein Kardiologe, meine Hausärztin und die medizinische
Presse die ich mir reingezogen habe, sind da aber alle anderer
Meinung.

Nenn doch bitte Deine Quelle aus der Presse, dann reden wir gerne weiter. Und es spricht nicht gerade für Deine Ärzte sich nicht fort bzw. weiterbilden zu wollen.

Schön wärs!
Du solltest Dich auch über die Langzeitschäden informieren.
Hohen Blutdruck spürt man auch so gut wie nie, Nebenwirkungen,
wie dadurch entstehenden Diabetes, auch nicht und diese
mögliche Folge ist bekannt.

Langzeitschäden von Betablockern? Oder was meintest Du? Also
Betablocker verursachen keine Langzeitschäden. Streß und hoher
Blutdruck oder Pulsschlag dagegen schon. Und genau davor
schützen ja Betablocker. Die von den Betablockern verursachte
Antriebsschwäche ist tatsächlich lästig, aber damit kann man
durchaus umgehen.

Letzteres habe ich nicht in Abrede gestellt, es beweist aber nicht - auch durch Deine Wiederholung nicht - das Betablocker keine Langzeitschäden verursachen.
Sie tun es und das werden auch DEINE Ärzte nicht abstreiten wollen.
Ansonsten wären sie Deiner Meinung nach ein Segen für die Menschheit und jeder sollte sie nehmen - am besten sofort nach der Geburt.
Denk einfach mal nach!

lies einfach mal den Beipackzettel deines Medikaments. Wenn da
keine Langzeitschäden angeführt sind …

Nein, dort sind keine angeführt.

Benni

Nenn doch bitte Deine Quelle aus der Presse, dann reden wir
gerne weiter. Und es spricht nicht gerade für Deine Ärzte sich
nicht fort bzw. weiterbilden zu wollen.

Ob sich meine Ärzte fortbilden, kann ich nicht einschätzen. Da mir aber die genannte Auffassung gleich von mehreren Ärzten bestätigt wurde, hate ich die Wahrscheinlichkeit einer mangelnden Fortbildung doch für stark minimiert.

Was die Quellen anbelangt: Ich führe kein Privatarchiv von allem was ich lese. Deshalb kann ich Dir auch keine genauen Quellenangaben machen. Aber vielleicht kannst Du mir ja im Gegenzug einmal ein paar Quellen für Deine Auffassung nennen.

Sie tun es und das werden auch DEINE Ärzte nicht abstreiten
wollen.

Also bisher haben sie es abgestritten. Und welche Langzeitwirkungen das sei sollen, hast Du auch noch nicht gesagt.

Ansonsten wären sie Deiner Meinung nach ein Segen für die
Menschheit und jeder sollte sie nehmen - am besten sofort nach
der Geburt.

Du wirst Dich wundern, aber so unwahrscheinlich ist das nicht. Ich meine mich erinnern zu können, einmal in der „test“ der Stiftung Warentest eine Abhandlung über Diuretika und Betablocker gelesen zu haben, als es um Hypertonie ging. Da wurde irgendwie ein Professor zitiert (ich weiß keine Einzelheiten mehr), der wörtlich sagte: „Diuretika und Betablocker sind die einzigen Medikiamente die wir haben, von denen wir wissen, daß sie wirklich das Leben signifikant verlängern.“ Ich nehme an, dies bezog er auf Hypertoniker. Da dies aber für einen doch sehr erheblichen Teil der Bevölkerung zutrifft und noch viel mehr, deren Blutdruck grenzwertig ist, ist das eine höchst interessante Aussage.

Und ja, jeder der im Beruf Streß ausgesetzt ist und dies über einen längeren Zeitraum und der auch sonst nicht das Leben eines Gesundheitsgurus führt, sollte über die Einahme eines für ihn angezeigten und geigneten Betablockers nachdenken. Viele Herz-Kreislauferkrankungen würden so von vornherein verhindert werden.

Benni

Hallo Benni,
ich habe selbst über fast 3 Jahre Beta-Blocker zum Abbau von permanentem beruflichem Stress eingenommen und die Beipackzettel sehr genau gelesen (würde mich interessieren, was bei deinem Medikament so grundsätzlich anderes geschrieben steht). Bin letztendlich dem Rat meines Arztes gefolgt: Absetzen der Medikamente, Alternativen zur Stressbewältigung suchen (für mich waren es im Wesentlichen: Wechsel des Arbeitgebers, ThaiChi und Akupressur).
Ich kann dir nur in einem einzigem Punkt zustimmen:
Zum anderen hat der Betablocker die wunderbare Eigenschaft mich von Streß weitesgehend abzuschirmen. Das ist natürlich auch körperlich und psychisch ein Segen..
Das habe ich auch erfahren, aber im Nachhinein kann ich ruhigen Gewissens sagen: Sofern keine nachweisbaren Erkrankungen vorliegen, ist die Einnahme von Betablockern ein billiger Ausweg und, so wie du es für dich in Anspruch nimmst, Drogenmissbrauch. In deinem Alter sollte man lernen, mit den unangenehmen Erfahrungen des Lebens umzugehen. Du bekämpst Symptome, nicht die Ursachen.
Entschuldige, dass ich es so klar zum Ausdruck bringen muss.
Grüße
BW

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

In deinem Alter sollte man lernen, mit den
unangenehmen Erfahrungen des Lebens umzugehen. Du bekämpst
Symptome, nicht die Ursachen.
Entschuldige, dass ich es so klar zum Ausdruck bringen muss.

Im Grunde hast Du recht. Das Problem ist der Streßauslöser, die körperliche und psychische Reeaktion darauf nur ein Syptom. Aber auch irgendwelche Entspannungsübungen werkeln ja nur an den Symptomen rum, da der Streß selbst dadurch ja bleibt. Die Ursache bekämpft beides nicht. Dazu müßte man die Arbeitsstelle wechseln oder ähnliches. Das ist in vielen, wenn nicht in allen Fällen aber nicht möglich. Ob ich dann zur Streßbewältigung mich mit fremdreligiösen Entspannungsübungen beschäftige, oder durch eine Reizblockierung im vegetativen Nervensystem den Streß nicht in meinen Körper lasse, ist Geschmacksfrage.

Da mir bis heute immer noch niemand auch nur bennenen wollte, was die angeblichen Langzeitfolgen von Betablockern sind (auch Du redest ja nur drumherum), kann ich keinen Grund erkennen, warum ich die Mittel absetzen sollte.

Benni

Und sie dreht sich doch nicht

Letzteres habe ich nicht in Abrede gestellt, es beweist aber
nicht - auch durch Deine Wiederholung nicht - das Betablocker
keine Langzeitschäden verursachen.
Sie tun es und das werden auch DEINE Ärzte nicht abstreiten
wollen.

Vielleicht als Ergänzung die Meinung von Professor Thomas Eschenhagen, Direktor
des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und
Toxikologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, befragt von der Deutschen Herzstiftung:

„Ganz wichtig erscheint mir aber, dass darüber hin-
aus keinerlei Hinweise auf negative Langzeitwirkun-
gen von Betablockern bestehen…“

Nachzulesen unter: http://tinyurl.com/kf9cb

Benni

muhaha
Du zeigst es selbst - musst nur lesen!!
Wie geht der Artikel denn weiter?? … bei Patienten nach Herzinfarkt, bei chron. Herzschwäche …etc.
Danke für den Beitrag, der auch von den möglichen Langzeitfolgen Diabetes und Schlaganfall spricht…

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Wer im Glashaus sitzt

Wie geht der Artikel denn weiter?? … bei Patienten nach
Herzinfarkt, bei chron. Herzschwäche …etc.

Nein, lies den betreffenden Satz bitte richtig. Das steht dort nicht.

Danke für den Beitrag, der auch von den möglichen
Langzeitfolgen Diabetes und Schlaganfall spricht…

Diese Folgen bestehen bei Patienten mit Hypertonie.

Also wenn Du mir schon vorwirfst, ich würde nicht richtig lesen, dann wende diese Grundsätze bitte auch auf Dich an.

Benni

Diese Folgen bestehen bei Patienten mit Hypertonie.

Benni

Dieses Posting zeigt doch, dass Du weder von Medizin noch von Pharmakdynamik bzw. -kinetik die geringste Ahnung hast.
Soll das bedeuten, daß die Hypertonie vor Langzeitschäden der Betablocker schützt??
Dann musste es ja auch einen Grenzwert in puncto RR mmHg geben, ab dem der Schutz besteht.

Schluck Du Deine Rundrumsorglos-Pillen - doch hüte Dich davor, dies anderen zu empfehlen.

Ein langes Leben wünsche ich Dir.

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So einfach ist es nicht

Soll das bedeuten, daß die Hypertonie vor Langzeitschäden der
Betablocker schützt??

Höchstens Hypotonie. Aber nein, das soll es nicht heißen. Es heißt nur, daß die Studien zeigen, daß es bei Hypertonikern, die bestimmte Betablocker nehmen, zu einem erhöhten Risiko (25 %) von Diabetes kommt. Ob und in welchem Umfang dies bei Nicht-Hypertonikern der Fall ist, läßt sich aus den Studien nicht belegen. Das ist so, als wollte man aus der Erkenntnis, daß bei Rauchern ein hoher Konsum von Betakarotin die Entwicklung bestimmter Krebsarten beschleunigen kann, darauf schließen, daß Betakarotin auch von Nichtrauchern nur in geringen Dosen aufgenommen werden sollte.

Benni