Betrachtungen zum Ursprung des Glaubens

Ich bin dabei an einen Punkt gelangt, welchen zu überwinden mir einfach nicht gelingen will.

Mir ist klar, daß der Glaube an ein höheres Wesen, die eigene Stärken, an die Macht des Schiksals oder allbestimmende Wesenheit der Natur - was auch immer - den Menschen eine Menge Kraft zu geben vorgaukeln kann (schließlich sind sie es doch im Grunde selbst, denen diese Energie entspringt). Nun meine ich jedoch auch, daß durch die intensive, d.h. nicht gleichzeitig hochwissenschaftliche, Beschäftigung mit dem Gegenstand des Glaubens und dadurch auch mit der Wurzel, dem Anstoß des „ganz persönlichen“ Glaubens, Erkenntnis dieser Situation entsteht (Erkenntnis als Folge eher zufälligem Erlebens).

Schon fast „instinktiv“ erfahren die Gläubigen ihre Umwelt in Aspekten, die dem Ungläubigen sich nur schwerlich offenbaren oder gar erschließen. Wenn ich nun aber die Materie eines Aspektes meines Lebens immer tiefer durchdringe und so genauer erkenne, schwindet das Maß der Notwendigkeit eines Glaubens, sich beziehend auf diese Thematik, mit jedem Erweitern dieser Erkenntnis. Rein logisch betrachtet, so meine ich, würde der Mensch immer weniger (irgendwann garnicht mehr) glauben können. Das aber, ist offensichtlich nicht so. Mein Schluß: Neben den Meschanismen der rationalen und irrationalen Aufname und Verarbeitung von außenweltlichen Sinneseindrücke existiert noch wenigstens eine anderer natürlichen Antrieb zu glauben.

Ich bin übrigens davon überzeugt, diese Erscheinung trägt maßgeblich zur Unterscheidung des Menschen vom Tiere bei. Nämlich die Fähigkeit, wieder aller Rationalität und auch den natürlichen und niederen Instinkten Glauben zu leben.

Hoffend, daß diese Zeilen ausreichen, den Gehalt meiner Fragestellung genügend zu umreissen erwarte ich Eure Antworten, egal welcher Art.

Jens Schwartz

hallo jens

na, viele beiträge gibt es hier ja noch nicht :wink:
vielleicht wärst du mit deinem thema unter geisteswissenschaften oder religion besser aufgehoben :wink:
aber s. freud und c.g. jung haben doch ein wenig dazu geschrieben

ich betrachte es jedoch mehr als philosophisches thema

ich denke, dass der ursprung des glaubens eine art von, dem menschen innewohnende, sehnsucht ist und eng mit der sinnfrage der eigenen existenz und jener der welt überhaupt verbunden ist

:wink: merlin

Damit etwas bewegt zu diesem Thema folgende Thesen:

  1. Wir sind in unserem Denken und Handeln
    frei, also nicht determiniert.
  2. Menschl. Denken benötigt Bestätigung von
    anderen, um evtl. Konsequenzen aus Fehl-
    entscheidungen gemeinsam verantworten zu
    können.
  3. Wirkliche Freiheit des Denkens und Han-
    delns setzt Souveränität der Person vor-
    aus. Diese „Freiheit“ halten wir meistens
    nicht aus.
  4. Daraus entstehen Hilfstheorien, um Verant
    wortung abzuwälzen: auf die ANDERN, den
    Partner, den lieben Gott…
  5. Wären wir wahrhaft frei, dann hätte das
    menschlische Hirn keine Götter erfinden
    müssen, schon gar keine monotheistischen
    Religionen.
  6. GLAUBEN ist somit ein Relikt aus der
    Stammesentwicklung und führt unweiger-
    lich in die Erdenhölle. Das ist belegbar.

Christoph

Damit etwas bewegt zu diesem Thema
folgende Thesen:

  1. Wir sind in unserem Denken und Handeln
    frei, also nicht determiniert.
  • falsch
  1. Menschl. Denken benötigt Bestätigung
    von
    anderen, um evtl. Konsequenzen aus
    Fehl-
    entscheidungen gemeinsam verantworten
    zu
    können.
  • leider richtig, daher ja auch das allzu menschliche Denken und Handeln, leider auch u.d.A. der gemeinsamen Verantwortung - hier allerdings immer erst die Anderen -
  1. Wirkliche Freiheit des Denkens und
    Han-
    delns setzt Souveränität der Person
    vor-
    aus. Diese „Freiheit“ halten wir
    meistens
    nicht aus.
  • Widerspruch zu Punkt 1 - Souveränität und Determination… -
  1. Daraus entstehen Hilfstheorien, um
    Verant
    wortung abzuwälzen: auf die ANDERN,
    den
    Partner, den lieben Gott…
  2. Wären wir wahrhaft frei, dann hätte
    das
    menschlische Hirn keine Götter
    erfinden
    müssen, schon gar keine
    monotheistischen
    Religionen.
  3. GLAUBEN ist somit ein Relikt aus der
    Stammesentwicklung und führt unweiger-
    lich in die Erdenhölle. Das ist
    belegbar.

Christoph

Und da ich anfing, von oben herab (gut, was?) zu antworten, bleibt mir an deinem Ende nur noch die absolute Zustimmung.

Ahnte ja nicht.

C.J.