Betreuung älterer Hauseigentümer durch Mieter

Hallo,
wie soll ich´s erklären: Meine Eltern (84+82, aber noch fitte Selbstversorger) haben vor, die momentane Mieterin gegen ein agiles Rentnerehepaar (wird per Zeitungsannonce gesucht) zu „ersetzen“. Sie stellen sich das so vor, daß das Ehepaar gegen Miete und geldliche Extrazahlungen z.B. den Garten betreuen, Einkäufe machen, zum Arzt fahren wenn der Tag X kommt und beide nicht mehr können. Wir Kinder wohnen zu weit weg, um das täglich machen zu können. So gut es geht erledigen wir Arbeiten, die erforderlich sind. Sie möchten zudem gerne in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
Hat jemand mit so einem „Modell“ Erfahrung gemacht ? Es müsste hierfür mit Sicherheit einen ´Vertrag gemacht werden. Wohin kann man sich ansonsten mit diesen Fragen wenden ? VIelen Dank und Grüße
Martina

Sie stellen sich das so vor, daß das Ehepaar gegen
Miete und geldliche Extrazahlungen z.B. den Garten betreuen,
Einkäufe machen, zum Arzt fahren wenn der Tag X kommt und
beide nicht mehr können.

Hi,
wie meinst du das, „gegen Miete“? Die Miete müssen doch die Mieter zahlen, die „Extrazahlungen“ würden die Vermieter zahlen, oder?

Also im Prinzip ist das doch ein Arbeitsvertrag mit einem „Hausmeisterehepaar“ o.ä. Die Vermieter wären die Arbeitgeber, die Überlassung der Wohnung könnte ein Teil des Arbeitslohnes sein (also freies Wohnen plus ein gewisser Lohn in bar). Dann müsste dieses Ehepaar aber auch sozialversichert werden. Ich fürchte, ohne einen konkreten Arbeitsvertrag, in dem genau steht, welche Aufgaben das „Hausmeisterehepaar“ hat, werden die Vermieter im schlimmsten Fall keine Unterstützung erhalten und dafür „Mieter“ im Hause haben, die keine Miete zahlen und sich um nichts kümmern und die sie dann noch teuer rausklagen müssen.

Gruß
Nelly

Hallo,

es gibt immer mehr Wohnprojekte mit Senioren.
Vielleicht wäre das die richtige Alternative?

Je nachdem wo Deine Eltern wohnen.

http://www.casaverde-immobilien.de/sonst/wohnproj.html

Vielleicht ist da eine Möglichkeit dabei?

Gruß

Hallo,

das stelle ich mir ziemlich kompliziert vor. Auf der einen Seite sollen die Mieter ganz normal dort wohnen und Miete bezahlen, aber auf der anderen Seite für die alten Leutchen arbeiten. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollen die neuen Mieter auch nahezu Tag und Nacht zur Verfügung stehen.

Also ich glaube nicht, dass ihr jemand findet, der sich darauf einlässt! Wäre es nicht besser, es bei dem bisherigen Mieter zu belassen - bringt schließlich Geld in die Kasse - und stundenweise eine Haushaltshilfe zu nehmen, die auch mal im Notfall einspringen könnte. Auch hier sollte ein Arbeitsvertrag regeln, wann und für wieviel im Normalfall gearbeitet wird, und wie es mit zusätzlichen Leistungen ausschaut. Das wäre eine faire Regelung für beide Seiten.

Wie sieht es bei euch denn mit Sozialstationen u.ä. aus?

Liebe Grüße
Hagazussa

Hallo Hagazussa,

natürlich zahlen sie dann auch keine Miete und bekommen für Extraleistungen auch Geld. Na ja, so stellt sich das mein Vater mal vor. WIr haben da auch so unsere Bedenken. Eine Ideallösungwäre das schon, wenn´s so klappt, wie vorgestellt.

Grüße

Martina

Hallo hasse_mein_auto,

das gibt es in der Gegend nicht und meine Eltern sind nicht die Typen dafür. Das würde nicht gehen. Das ist zu „städtisch“. Wir sind hier auf dem Land.

Grüße

Martina

Hallo,

ja, sie Zahlen keine MIete und bekommen für Extraleistungen Extrageld.

Grüße

Martina

Hallo,

Arbeit gegen freie Wohnung zzgl. ggf. Zuzahlung ist schon machbar, und ich denke, dass sich da durchaus auch Interessenten finden werden. Allerdings muss man sich klar machen, dass es nicht so ganz einfach ist, einen Mieter wieder los zu werden, und daher sowohl die „Entsorgung“ der aktuellen Mieterin als auch die ggf. notwendige Kündigung des Mietvertrages mit einer nicht mehr genehmen Hilfskraft schwierig werden könnte. Man müsste da mal ein wenig Literaturrecherche in Richtung „Werkswohnungen“ etc. betreiben, was da an Kopplung zwischen Arbeitsvertrag und Mietvertrag möglich ist.

Ansonsten würde ich natürlich dringend empfehlen sowohl die Art der erwarteten Tätigkeiten, deren Umfang und den entsprechenden Geldwert dieser Leistungen klar zu definieren. Dazu gehört auch die Frage von Bereitschaftszeiten, Urlaub, … Man kann ja niemand 24h an die Kette legen, nur weil man ihn mal brauchen könnte. Auch muss man sich natürlich darüber Gedanken machen, was passieren soll, wenn die Pflegenden selbst mal nicht mehr können.

BTW: Der einzige Gedanke der mir aktuell die Idee der Vermietung im Hause versüßt ist der, dann auch endlich mal jemand in Reichweite zu haben, der sich mal im Urlaub um Blumen, Haustiere und Garten kümmert, etc. Und da sind wir auch recht schnell fündig geworden.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

wie immer kompetent geantwortet.

Aber hier:

Allerdings muss man sich klar
machen, dass es nicht so ganz einfach ist, einen Mieter wieder
los zu werden, und daher sowohl die „Entsorgung“ der aktuellen
Mieterin als auch die ggf. notwendige Kündigung des
Mietvertrages mit einer nicht mehr genehmen Hilfskraft
schwierig werden könnte.

gehst Du möglicherweise von zu vielen Problemen aus. Wenn die alten Herrschaften und die Mieterin die einzigen Bewohner des Hauses sind, dürfte das mit dem entsprechenden Paragraphen (Fristverlängerung für unbegründete Kündigung) gehen.

Gruß, Karin

Hallo,
ich glaube auch, dass das so nicht funktionieren wird. Wenn die „Mieter“ auch noch eigene Interessen haben und fit sind wollen sie sicherlich nicht 24 Std. am Tag auf Abruf bereitstehen. Wer lädt sich im Alter denn noch so was auf?

Besser wäre es durch die Mieteinnahmen Leute anzustellen für die bestimmten Dienste die in Anspruch genommen werden z.B. einmal in der Woche Grosseinkauf, Putztag usw.

LG Rosenfreak