Betreuungsplätze - Wer zahlt warum wieviel?

Hallo!

Wir haben unser noch nicht geborenes Kind bereits in der städtischen Kinderkrippe zur Ganztagsbetreuung ab einem Alter von 15 Monaten angemeldet. Da es sich hierbei um die einzige Betreuungsmöglichkeit mit längeren Öffnungszeiten als täglich 14 Uhr handelt, hat diese sozusagen eine Monopolstellung. Wir werden monatlich 610 Euro für diese Betreuung bezahlen müssen. Die tägliche Maximalbetreuungszeit beträgt 10 Stunden. Nun komme ich ursprünglich aus einer Gegend, in der das kein ganz so großes Problem darstellt. Eine Freundin von mir hat Betreuungszeiten von maximal 12 Stunden pro Tag und bezahlt dafür 250 Euro im Monat (alles inklusive Essen). Mir ist klar, dass die Gemeinde die Kosten selbst festlegen kann. Leider habe ich im Internet nicht wirklich gute Hinweise darauf gefunden, was so ein Betreuungsplatz tatsächlich kostet. Die einzige Zahl, die mir über den Weg gelaufen ist, ist ca. 1.500 Euro pro Monat, je nach Personal- und Mietkosten.

Gibt es keine gesetzlich festgelegte Bezuschussung zu seitens der Stadt/Gemeinde? Oder anders gefragt: Könnten die auch einfach die kompletten Kosten auf die Eltern umlegen und wir können mit unseren „nur“ 610 Euro noch froh sein? Welchen Wert hätte dann eine Betreuungsplatzgarantie ab einem Jahr, wenn man es sich nicht leisten kann?

Mit besten Grüßen,
sonne

Hallo,

also bei uns auf dem Lande ist das kein so großes Problem und wir haben absolut tolle Preise :smile:!

Mein Sohn sollte eigentlich erst mit 3 Jahren in den Kindergarten gehen für 85 Euro im Monat(Betreuung 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr)(Ganztags-Kiga 7.00 bis 17.00 Uhr 150 Euro). Dann hat aber mein Arbeitgeber angefragt ob ich schon nach 2 Jahren wieder kommen kann. Daraufhin habe ich alle Kindergärten mit Krippenplätzen in den Nachbarorten angerufen und hatte Glück, konnte zwischen 2 Kindergärten wählen. Wir haben dann für den Krippenplatz von 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr 135 Euro im Monat gezahlt, da weiß ich den Preis für die Ganztagsbetreuung leider nicht mehr auswendig. Die 135 Euro gelten für Kinder von 8 Wochen bis 2,5 Jahre, ab dann wird nur der normale Betrag von 85 Euro fällig.

LG Susi (die bei solchen Situation doch immer froh ist ein Land-Ei zu sein :smile:

Hallo,
bei mir sind die Betreuungskosten vom Einkommen abhängig gewesen.
Heiß wenn ich mehr verdient habe dann habe ich auch mehr zahlen müssen. Die Kosten sind für 12 Monate festgelegt worden und danach wurden sie neu berechnet. Das gilt aber nur für Kinder über 3 Jahre wenn der ANspruch auf den Platz da ist.
So habe ich mit 78 Euro angefangen und mit 251 Euro aufgehört.
Heißt Miete Strom Versicherung werden zusammen gerechnet dann kommen die Lebenskosten für Essen und Kleidung in orm einer Pauschale oben drauf und von dem Überhang wurde dann ein bestimmter %-Satz eingefordert als Kostendeckung. Den Rest hatte die Gemeinde getragen.
Gruß SUnny

Hallo!

Bei uns ist das auch einkommensabhängig. „Leider“ sind wir in der obersten Gruppe. Das heißt aber nicht, dass wir enorm viel verdienen, denn es werden nur die Bruttoeinkommen herangezogen. Miete und all das, was dazugehört, wird nicht berücksichtigt. Da wir nicht verheiratet sind, werde ich zukünftig für knapp 1.000 Euro im Monat 80% arbeiten gehen. Fahrtkosten von ca. 250 Euro im Monat sind da noch gar nicht drin. Ich will ja arbeiten gehen, keine Frage - aber die Motivation sinkt beträchtlich, wenn man das zwei Jahre nur macht, um sich ein Taschengeld zu verdienen… Viel krasser ist es bei uns dann sogar bei sehr geringen Einkommen. Man zahlt bis zu einem Bruttoeinkommen (Haushalt!) von 1.500 Euro 250 Euro Betreuungskosten im Monat (niedrigster Satz)! Ganz ehrlich, da lohnt sich die Mühe doch nicht, da ist doch ALG II die bessere (und absolut nachvollziehbare) Lösung…

Es ist halt einfach frustrierend…

Grüße!

Hallo!

Wir sind auch auf dem flachen Land, deshalb ist es ja so schwierig, weil wir nur eine Einrichtung „zur Auswahl“ haben, die wirklich vor Ort ist.

Mich interessiert auch mehr, was ein Betreuungsplatz tatsächlich kostet und wie festgelegt wird, welchen Betrag davon die Eltern zu zahlen haben und welchen die Gemeinde.

Habe morgen noch einen Termin in der nächsten Kleinstadt, dort kostet der Platz nur die Hälfte und die Betreuung ist flexibler (ich arbeite ja nicht jeden Tag von morgens bis abends und werde auch einmal in der Woche frei haben - da hätte ich dann mein Kind auch gern daheim - in der städtischen Kita gibt es kein 4-Tage-Modell). Leider gibt es enorme Wartelisten und es ist wirklich die einzige Möglichkeit, die wir alternativ noch haben.

Grüße!

Hallo,

die Finanzierung ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Wenn du verrätst, in welchem Bundesland du wohnst, kann man eventuell Näheres dazu sagen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

wir zahlen in einer kleinen Stadt in Hessen für einen Platz in der Krippe 280€ plus 54€ Essensgeld im Monat für eine Betreuung von 7-16 Uhr. Die Betreuung wäre max. möglich bis 17 Uhr, dann kostet es aber etwas mehr. Ab dem dritten Lebensjahr ist die Betreuung im Kindergarten komplett kostenlos, es fällt nur der Essensgeldbetrag an.

VG

Alg II als Lösung
Hallo!

Man zahlt bis zu einem Bruttoeinkommen (Haushalt!) von 1.500 Euro 250 Euro Betreuungskosten im Monat (niedrigster Satz)! Ganz ehrlich, da lohnt sich die Mühe doch nicht, …

Es scheint so, aber wenn man so wenig Einkommen für eine ganze Familie hat, dann kann man doch wahrscheinlich Kinderzuschlag und Wohngeld bekommen. Und das Kindergeld kommt ja auch noch hinzu.

da ist doch ALG II die bessere (und absolut nachvollziehbare) Lösung…

So kann nur einer reden, der noch nie ALG II bekommen hat bzw. jemanden (oder mehrere) gut kennt, der es bekommen hat.

Viele Grüße

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Hallo,

ich verstehe solche Äußerungen „das lohnt sich doch nicht“ nicht wirklich.
Zunächst erarbeitest Du ja auch ein Stück Deiner späteren Rente. Viel wichtiger finde ich jedoch, dass Du keine zu große Lücke im Lebenslauf hast. Bei vielen Berufen findet man nach mehrjähriger Abstinenz kaum noch rein. Außerdem ist es ja auch schön, wenn man auch geistig wieder gefordert wird, oder? :wink:
VG

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Hallo!

Das betreffende Land ist Baden-Württemberg. Ich habe schon herausgefunden, dass es ein Betreuungsgesetz gibt, in dem geregelt ist, dass die Kosten im Kommunalabgabengesetz festgelegt werden. Dort steht sinngemäß, dass Kosten auf Inanspruchnehmer kommunaler Angebote umgelegt werden dürfen, wenn es deren wirtschaftlicher Fähigkeit entspricht. Aber das ist völlig nichtssagend. „Wirtschaftlich fähig“ bin ich schon, die Sache zu zahlen, nur bleibt halt am Ende nicht mehr viel Geld über, so dass sich die Arbeit nach Abzug aller Fixkosten eigentlich nicht „lohnt“.

Die Frage ist dann eher: Ist das ein Gemeinderatsbeschluss oder eine Festlegung von Seiten der Gemeinde oder gibt es (un)verbindliche Richtlinien…!? Ich möchte es halt nur verstehen, das ist alles :wink:

Grüße!

Grüße!

Hallo,

ich verstehe solche Äußerungen „das lohnt sich doch nicht“
nicht wirklich.

Sorry, aber das „lohnt“ sich nicht. Wenn ich weiß, dass ich fast die Hälfte meines Einkommens dafür ausgeben muss, dass ich überhaupt arbeiten gehen kann (nur die Betreuung) - dann macht - zumindest mir - die Arbeit auch keinen Spaß. Ich mache meinen Job sehr gern, aber ich möchte dafür auch eine Gegenleistung haben. Das Problem für mich ist ja, dass die Betreuung, auf die ich angewiesen bin, total unflexibel ist. Ich muss quasi 80% gehen, damit sich der Aufwand finanziell überhaupt lohnt, gern würde ich weniger arbeiten, muss aber trotzdem die 600 Euro im Monat für die Betreuung berappen, egal ob der Kleine drei Tage in der Woche für drei Stunden dorthin geht oder fünf Tage die Woche 10 Stunden. Die Kita macht um 7 Uhr auf, da muss ich schon unterwegs sein, um pünktlich anfangen zu können, und schließt um 17 Uhr - da bin ich eben auch manchmal noch nicht wieder zurück. Also muss ich zusätzlich was organisieren. An anderen Tagen habe ich frei oder arbeite nur bis 12. Für eine flexible Betreuung, die auf meine Bedürfnisse eingeht, bezahle ich gern. Aber in diesem Fall ist es ein „Friss-oder-stirb-“-Modell und da ich gern arbeiten gehe und - wie du bereits geschrieben hast - keine Rentenlücke haben will und gern unter Menschen bin - fresse ich halt.

Aber ich will gern verstehen, warum es so geregelt ist und an wen ich mich gegebenenfalls wenden kann, um mein Anliegen und meinen Bauchschmerz vorzubringen. In der Nachbargemeinde kostet der gleiche Platz die Hälfte, in den östlichen Bundesländern würde man mir einen Vogel zeigen, dass ich einen Betreuungsplatz für 600 Euro im Monat annehme. Nur wie gesagt: Es mangelt halt an Alternativen (außer - ich könnte in den Osten zurückgehen, das Kind sehr kostengünstig betreuen lassen und…, ach nein, die Arbeit…).

Grüße :smile:

Hallo,

zu den Kosten im KiGa sollte es einen Beschluss des Stadtrats geben.

Nähere Informationen sollten bei der Stadt erhältlich sein.

grüße
miamei

Alternative?
Hallo sonne!

Wenn ich 610€-Betreuungskosten für ein Kind lese, wird mir ja ehrlich gesagt etwas schlecht… :wink:
Habt ihr schon einmal über die Möglichkeit „AuPair“ nachgedacht? Wer die „häuslichen“ Möglichkeiten (eigenes Zimmer fürs AuPair) hat, könnte auch diese Betreuungsmöglichkeit in Erwägung ziehen. Ich habe 3 Söhne (einer noch nicht im KiGa, einer im KiGa, einer in der Schule; alles in allem sind wir auch bei ca. 600€ Betreuungskosten, aber eben zu Hause und etwas flexibler) und finde die Betreuung durch ein AuPair super. Die Kleinen werden ab Sommer beide in den KiGa gehen (aber eben nicht ganztags) und dann nachmittags vom AuPair betreut. Man muss nicht Punkt XY Uhr auf der Matte stehen und das Kind abholen und ein bisschen Haushalt wird auch noch gemacht :wink:
Wollt ich nur mal einwerfen :smile:

Gruß
finnie

Hallo finniepuh,

mich selbst begeistert der Gedanke ja, aber mein Freund ist gegen ein Au-Pair. Außerdem wäre es räumlich eher schwierig. Aber irgendwann, spätestens beim zweiten Kind, wird das ins Auge gefasst.

Danke für deinen Erfahrungsbericht damit!

Grüße!

Hallo Sonne,

und eine Tagesmutter?

Gruß
Miriam