Betriebswirtschaft vs. Elektrotechnik

Hallo

Welche Vor- Nachteile haben die Studiengänge „Betriebswirtschaftslehre“
und „Elektrotechnik“. Bei mir ist es so, ich hab intresse an Elektrotechnik aber
hab gehört das Betriebswirtschaftslehre sinnvoller ist (wegen Arbeitsplatz und
Verdienst).
Also meine fragen beziehen sich auf Verdienst und Arbeitsplätze (momentane Lage/Entwicklung)

Danke im Vorraus

Patrick

Hallo

Welche Vor- Nachteile haben die Studiengänge
„Betriebswirtschaftslehre“
und „Elektrotechnik“. Bei mir ist es so, ich hab intresse an
Elektrotechnik aber
hab gehört das Betriebswirtschaftslehre sinnvoller ist (wegen
Arbeitsplatz und
Verdienst).
Also meine fragen beziehen sich auf Verdienst und
Arbeitsplätze (momentane Lage/Entwicklung)

Danke im Vorraus

Aber gerne…

Hallo Patrick!

Da die Lage momentan insgesamt schlecht ist, würde ich die Frage anders stellen: womit könntest Du selbst Deiner Ansicht nach erfolgreich sein? Was würde Dir Spaß machen? Erfolg ist nicht nur vom Gehalt abhängig, es soll auch durchaus erfolgreiche Freseurinnen geben…
Die momentane Lage, nach der Du fragtest, kann sich während Deines Studiums diametral ändern. Wer allerdings etwas auf dem Kasten hat auch ausserhalb des reinen Lehrstoffes, wird mit beiden Ausbildungsrichtungen einen Job finden und gut verdienen können. Und man kann auch in beiden Richtungen insgesamt erfolgreich, also zusätzlich zu Geld und Job auch noch zufrieden sein.
Was interessiert Dich fachlich? Denke daran, Du musst ungefähr 50 Jahre zwischen 25 und 75 arbeiten, Rente gibt es für Dich in diesem Land keine nennenswerte mehr. Also suche Dir etwas aus, was Dir zusagt…

Grüße,

Mathias

Wie wär’s mit Wirtschaftsingenieur? (o.T.)
sag ich doch: o. T.

Hallo Patrick,

ich kann Dir nur empfehlen das zu studieren, was das Neigungen entspricht.
Die Abbrecherquoten sind in BWL u.a. sehr hoch, weil sich einige Leute denken: BWL studiert doch jeder, das muss ein einfaches Studium sein.
Naja zugegeben, um ein BWL-Studium zu absolvieren muss man kein Gehirnakrobat sein, aber man muss trotzdem sehr viel pauken. Und das hält man i.d.R. nur durch, wenn es einen auch wirklich interessiert.
Im E-Technik-Studium soll die verlangte Mathematik „hammermäßig“ schwer sein. Ich kenne Leute, die 15 Punkte in Mathematik auf dem Abizeugnis stehen haben, aber im E-Technik-Studium mehr als einen Anlauf für die Mathescheine gebraucht haben. Auch hier ist wieder pauken angesagt, wenn man was reissen möchte.
Ob Wirtschaftsingenierwesen die jeweils angenehmen Teile (ja die gibt es auch noch) dieser beiden Studiengänge miteinander verbindet möchte ich mal stark bezweifeln.
Normalerweise wird es überall erst im Hauptstudium angenehmer. D.h. am Anfang, also beim Vordiplom, wird überall gesiebt (Durchfallquoten bis zu fragwürdigen 99% bei einzelnen Scheinen sind keine Utopie).
Zu den späteren Berufschancen lässt sich im Allgemeinen wenig sagen. Niemand weiss, wie sich die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt entwickelt. In Bezug auf die Fächerwahl könnte in diesem Fall ein „Wirtschaftsingenieur-Studium“ ein Kompromiss sein. Vielen Ingenieuren wird heutzutage abverlangt, dass sie nicht nur technisches Know-How besitzen, sondern auch Kenntnisse aus der Betriebswirtschaft haben. Die Chancen auf einen guten (oder überhaupt einen) Job sind jedoch häufig davon abhängig welche Schwerpunkte man im Hauptstudium gesetzt hat. Bei den BWLern sind bei der aktuellen wirtschaftlichen Situation z.B. überwiegend Controller (Rationalisierungspotentiale aufzeigen und Kosten senken) und Leute mit dem Schwerpunkt Absatz/Marketing (Leistungen verkaufen und Einnahmen erzielen) gefragt. Hat man diese Kenntnisse als BWLer nicht (weil man nur „rumlabern“ kann) sind die Jobchancen z.Z. nicht so gut (aber auch nicht hoffnungslos).

Mach das was Dir liegt dann stimmen später zumindestens die Noten (ein Vorteil gegenüber Mitbewerbern bei der Suche nach dem ersten Job)!
An einer prophezeiten zukünftigen Nachfrage nach bestimmten Spezialisten würde ich mich nicht orientieren. Viele Informatiker haben sicher diesen „Fehler“ gemacht, und können nur noch von den Gehältern, die noch vor 2-3 Jahren gezahlt wurden träumen oder sind arbeitslos.

Ein Garantie gibt es für nichts.

MfG
Stephan

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Hallo,

Bei den BWLern sind bei der aktuellen wirtschaftlichen
Situation z.B. überwiegend Controller
(Rationalisierungspotentiale aufzeigen und Kosten senken)

um Himmels Willen, wo lernt man denn sowas noch? Du willst wohl das Feindbild, was eh schon bzgl. Controllern bzw. Controlling besteht, schüren. Controlling ist nicht mehr und nicht weniger als Informationsgewinnung, -aufbereitung und -analyse zur Entscheidungsvorbereitung.

Ich erinnere mich noch an einen Spiegelartikel aus den früheren 90ern. Da wurde Controlling - wie damals so oft - mit „Kontrolle“ übersetzt und mit Kostenkürzung und Rationalisierung gleichgesetzt. Diese Denkweise hängt in Köpfen, was insofern fatale Folgen hat, als das die Unternehmen vereinzelt in den Anzeigen Controller suchen, wenn sie Buchhalter meinen. Controlling ist eine sehr viel weitergehende und kreativere Angelegenheit.

Wenn Du mir sagst, wo Du studierst, kann ich Dir vielleicht sagen, ob es sich lohnt, dort Controlling als Spezialfach zu wählen :wink:

Gruß
Christian

Hallo Christian,

ich denke schon, dass es sich für mich lohnt Controlling zu wählen. Ich studiere in Dortmund bei Thomas Reichmann. Der wird von vielen als eine Koryphähe des Controlling in Deutschland gehandelt, und sollte vielen Controllern bekannt sein. Jaja, ich weiss der vertritt nicht diese Auffassung des Controllers, sondern sieht ihn als Methodenkommunikator, Konzept- und Informationsberater. Aufgaben des Controlling: Erfassung und Verdichtung von entscheidungsrelevanten Informationen zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Unternehmensaktivitäten. …blablabla…
Ist nur die Frage: Welche Vorstellungen und Ziele verbinden viele Unternehmen in der heutigen Zeit mit einem Controller?
Gelernt habe ich meine vorher gemachte Aussage so nicht. Ist halt meine, und wahrscheinlich auch die öffentliche (schlechte) Meinung von diesem Beruf. Vielleicht habe ich mich in der letzten Zeit auch zu stark mit dem Thema Kostenmanagement beschäftigt.
Als Buchhalter möchte ich später nicht enden. Ich hoffe eher als Krisenvermeider wenn es sein muss auch als Krisenbewältiger eingesetzt zu werden. Auch wenn das häufig mit der Bezeichnung „Abschlanker“ einhergeht. Na und? Wenn es unbedingt notwendig ist mache ich das halt. MC Kinsey u.a. machen nichts (stimmt so nicht ganz) anderes. Wenn es halt gewünscht wird, bitteschön können die Unternehmen haben. Natürlich kann ein Controller auch anders.

Das Feindbild dieses Berufs existiert verständlicher Weise. Ich verfolge eine marktorientiere Sichtweise dessen oberstes Ziel die langfristige und profitable Unternehmensexistenz ist. Die Befriedigung anderer Interessengruppen soll zwar nicht vernachlässigt werden, ist aber ein untergeordnetes Ziel.

Schließlich bin ich kein Politiker, der möglichst populäre Entscheidungen treffen muss. Verkaufen muss ich mich nur meinen Vorgesetzten bzw. Auftraggebern.
Über dieses Thema könnte man allerdings stundenlang diskutieren. Vor allem mit Nicht-Ökonomen. Dazu habe ich jedoch keine Lust. Dir als BWLer (sorry wegen dieser Bezeichnung) sollte allerdings klar sein wie ich das ganze meine.

MfG
Stephan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Patrik,

meine Vorredner habe ja schon einiges gesagt. Ich möchte aber besonders eines noch mal betonen:

Also meine fragen beziehen sich auf Verdienst und
Arbeitsplätze

Diese Fragen werden in den seltesten Fällen von der Studienrichtung bestimmt. Wenn Du Karriere machen und ein hohes Gehalt erziehlen willst, ist das im Studium vermittelte Fachwissen nur der Einstieg und damit von untergeordneter Bedeutung! In Führungspositionen sind ganz andere Qualitäten gefragt. Über das nötige Fachwissen verfügen sehr viel mehr Leute als über die übrigen Qualifikationen (soziale Kompetenz, Führungsqualität, Aufassungsgabe, Organisationstalent, Durchsetzungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative, Überzeugungskraft …).
Du wirst später im Berufsleben sehr schnell feststellen, daß das im Studium erworbene Fachwissen nur eine Grundlage für den Berufsalltag ist. So etwas wie eine verbreiterte Allgemeinbildung. Ich bin z.B. Dipl.Ing. Biotechnologie und arbeite in der Gefahrenabwehrplanung (damit will ich deutlich machen, daß die Studienrichtung den Tätigkeitskreis sehr viel weniger einschränkt als manche offenbar immer noch glauben).
„Fachidioten“ sind heutzutage immer weniger gefragt. Gefragt sind Mitarbeiter, die sich schnell nötiges Fachwissen aneignen können und die flexibel auf alle möglichen Herrausforderungen reagieren.
Und da Dir, wie von den Anderen schon gesagt, Keiner eine halbwegs sichere Prognose über den zukünftigen Bedarf an best. Fachkräften geben kann, würde ich die Wahl der Studienrichtung auch nicht davon abhängig machen.

Viel Erfolg beim Studium
Gruß Stefan