Fragen: Wie sollte man mit dieser Bitte umgehen?
s. unten
Ist es Betrug?
Ob es strafrechtlich Betrug ist, weiß ich nicht. Aber ge- oder verfälschte Lebensläufe spiegeln falsche Tatsachen wieder und können somit zur Entlassung führen (soweit ich weiß). Das Problem ist, dein Chef in spe trägt nicht das Risiko. Du trägst es. Allein.
Wenn dein Gewissen rebelliert, höre darauf. Du darfst beschönigen, aber nicht verfälschen.
Also, hübsch den Lebenslauf auf. Aber die Ausbildung (für die du ja auch Zeugnisse hast) bleibt eine Ausbildung. Was machst du denn, wenn die Zentrale bei deinem angeblichen früheren, leider nicht existierenden Arbeitgeber anrufen will und sich nach dir erkundigen will? Lügen haben sehr kurze Beine - in diesem Fall sind es eher Stummelbeine. Bist du sicher, dass der AG nicht mit einem Mausklick im Internet (Facebook, Xing, …) deine wahre Biografie herausfindet?
Neenee, eine Stelle auf Lüge aufzubauen, das ist zu viel.
Nochmal: Du schönst deinen Lebenslauf auf, so weit, dass es gut klingt, du aber noch hinter jedem Wort stehen kannst. Damit bewirbst du dich - oder gehst zum Chef in spe, je nach vereinbartem Prozess. Wenn er mehr will, musst du klare Worte wählen: „Ich hatte es mir überlegt, aber den Lebenslauf noch weiter abzuändern, ist leider nicht machbar, wenn ich nicht betrügen will.“ (Will er ja offiziell auch nicht.) Wenn er dich wirklich haben will, wird er versuchen, dich auch so in den Job zu bekommen. Wenn nicht, kannst du dich wenigstens noch im Spiegel angucken, ohne Ekel zu bekommen.
Gruß Bombadil2