Bewerberauswahl Verkäufer

Hallo zusammen, wir haben die letzten Tage häufig über die nachfolgende Frage diskutiert und nun würde ich gerne Ihre Meinung dazu hören.
Sie haben für die Besetzung einer Stelle als Verkäufer zwei Bewerber in der engeren Auswahl. Bewerber A hat einen harmonischen, lückenlosen Lebenslauf, sehr gute Noten in seinen Abschlüssen, eine hohe Fachkompetenz, eine ruhige, unauffällige Erscheinung, wirkt zuverlässig, angepasst und nett. Bewerber B war in seinem Leben bereits in mehreren unterschiedlichen Branchen tätig, hat nur mittelmäßige Noten, sprüht vor Energie und Tatendrang, hat eine individuelle Ausstrahlung. Wen würden Sie nehmen? Bitte mit Begründung.

Hallo,

der erste Kandidat scheint zwar „perfekt“ zu sein, jedoch kann die persönliche Erscheinung in manchen Einzelhandelsgeschäften unpassend sein, daß dies vielleicht ein eher peppiger Laden ist.
Da wird eine „allglatte“ und unauffällige Person einfach nicht reinpassen.

Aber Kandidat Eins scheint die zuverlässigere Person zu sein. Hier könnte man theoretisch nichts falsch machen. Fachkompetenz ist auch wichtig für die Nachhaltigkeit.
Das ist ein Kandidat, wenn man keine Experimente wagt.

Kandidat Zwei ist für einen „In“-Laden bzw. für einen Laden mit indivudueller Kundschaft wohl eher geeignet.

Mittelmäßige Schulnoten sagen rein gar nichts über die praktische Arbeit aus. Es sind ja „nur“ Schulnoten. Die praktische Arbeit ist die, die interessiert.

Vor Energie und Tatendrang zu sprühen ist zwar gut, aber hier stellt sich die Frage, wie lange das anhält. Zwei Monate oder doch fünf Jahre?
Das Erfahrungen in mehreren Branchen gemacht wurden, kann hier nur ein Vorteil sein.
Was allerdings interessiert, warum vielleicht öfter gewechselt wurde. Kann die Person sich nicht anpassen?
Wenn nicht, wäre Kandidat Eins die eindeutig bessere Wahl. Man auf „der sichren Seite“.

Bei Kandidat Zwei geht man doch eher ein Risiko ein, da dies schief gehen kann. Aber: Man kann sich hier ein Juwel heranziehen. Wenn dieser auch durchhält und noicht sprunghaft ist.

Mein Tipp: Beide Personen für eine Woche Probearbeit einladen, denn Praxis geht über alles.
Das haben schon viele Personaler gelernt!

MfG

EST

Es gibt die Einschränkung „Welches Produkt soll verkauft werden? Bibeln oder TabletPCs?“

Unabhängig davon gilt eigentlich in jedem Job m.E. folgende Rangfolge:

  1. Wie gut passt die Persönlichkeit des Bewerbers zu den Anforderungen der Stellenbeschreibung?

  2. Wie gut passt die Persönlichkeit des Bewerbers zu der Unternehmenskultur des Arbeitgebers?

  3. Wie gut passen Kenntnisse und Ausbildung des Bewerbers zu den Anforderungen der Stellenbeschreibung?

Warum?
Einstellung steht über Kenntnissen.
Ein Mitarbeiter mit der richtigen Einstellung wird sich leicht neue Kenntnisse aneignen können.
Ein Mitarbeiter mit exzellenten Kenntnissen aber mit der falschen Einstellung wird Schwierigkeiten haben seine Vorteile für das Unternehmen darstellen zu können.

Die Theorie ist gut und schön!

Beiden würde ich die Möglichkeit zu einem Praktikum/Schnuppertag geben und anschließend nach Feedback der Mitarbeitenden eine Entscheidung treffen.

Herzl. Grüsse

S. Malecki

Hi Sauerländer75,

zunächst einmal finde ich es etwas komisch, hier auf solch eine Art Frage einzugehen. Letztendlich sollte es in diesem Forum doch eher um die individuelle Hilfestellung für einen konkreten Fall gehen. Ich lasse mich ungern zu hypothetischen Antworten verleiten - will aber ausnahmsweise mal nicht so sein.

Also, es kommt auf die zu vergebene Stelle an. Die Bezeichnung Verkäufer allein reicht da nicht aus. Was für eine Erwartungshaltung hat der Arbeitgeber - größtmöglichen Umsatz, besten Service oder neue Entwicklungsmöglichkeiten und Ideen für potentielle Kunden? Erst wenn man diese Fragestellung hinreichend klärt, kann man sich meiner Meinung nach zwischen A und B entscheiden. Für A spricht der lückenlose Lebenslauf und die angepasste Erscheinung. Doch steckt hier genug Potential, innovative Wege zu gehen? Für B spricht die Motivation und die Bereitschaft Neues auszuprobieren. Hier allerdings muss genau abgewägt werden, warum B in vielen unterschiedlichen Branchen tätig war. Ist er ruhelos und scheut sich vor Verantwortung?
Wie bereits gesagt, in der Theorie sind noch zu viele Fragen ungeklärt, um eine befriedigende Lösung (und Antwort) zu geben.

LiLuLa

Sehr geehrter Sauerländer75,

zuerst einmal möchte ich Ihnen gratulieren, dass Sie zwei so gute und geeignete Kandidaten gefunden haben.
Sicherlich ist Ihnen klar, dass es noch viele Fragezeichen bei mir gibt, die bei eine Antwort wichtig sind. So wäre es für mich auch wichtig zu wissen in welcher Branche Sie eine Vertriebler suchen.

Wenn Sie z.B. ein Prämiumjuwelier sind wie Cartier würden Sie wahrscheinlich auch den Kandidaten A bevorzugen, wenn Sie allerdings ein HandyShop betreiben finde ich natürlich denn Kandidaten B interessanter, denn er scheint ja gem. Ihrer Beschreibung zu „brennen“.

Was ist eigentlich die Frage hinter Ihrer Frage? Wenn Sie von mir eine Aussage möchten, ob ich einen klassischen Lebenslauf gegenüber einem „unorthodoxen“ bevorzuge: Nein! Ich finde Menschen spannender, die einen reichen Erfahrungsschatz haben und vielleicht auch schon einmal die Erfahrung machen mussten, dass eine Karriere keine Einbahnstrasse ist.

Was ich allerdings befürchte ist, dass sie eine solches „Persönlichkeit“ nicht so einfach führen können, aber ich empfinde solche Menschen oft engagierter und kreativer und offener.

Dies können natürlich nur sehr allgemeine Infos sein, da ich für eine fundiertere Aussage natürlich mehr zu Ihrem Unternehmen und den Kandidaten wissen müsste.

Viele herzliche Grüssen aus dem Allgäu

Michael Marzari
www.lebenkunstagentur.org

Das kann man so nicht beantworten! Was soll er denn verkaufen? Welches Klientel soll er bedienen? Das ist doch die Frage - Sie müssen entscheiden, welcher Typ besser zu Ihren Kunden passt. Im Zweifelsfall ein gutes Rollenspiel Kunde-Verkäufer machen. ES ist nicht nur wichtig, ob Ihnen die Art gefällt, sondern viel wichtiger, was bei Ihren Kunden ankommt.
Good Luck! Gaby

So pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, da viele in diesem Zusammenhang wichtigen Daten fehlen, z.B.:

  • Welche Stelle?
  • Welche Firma? Welche Branche? Firmenphilosophie? Junges oder alteingesessenes Unternehmen? Mitarbeiterzahl?
  • Wie sieht die restliche Belegschaft aus? Wie würde der jeweilige Bewerber zum Rest des Teams passen?
  • Zu den Bewerbern selber: Wer sagt dass der lückenlose Lebenslauf wirklich so perfekt ist? Im Gegenzug: Welche Erfahrungen hat der vermeintlich sprunghafte Bewerber, die der andere nicht hat?

Und das sind nur Dinge, die mir spontan einfallen! Alles ist immer im Gesamtkontext zu betrachten und zu bewerten!

Nofri

Hallo,
klingt so, als sollen wir deine Hausufgaben machen. Werde die Frage mal melden.

Hallo,

natürlich A, denn

unterschiedliche Branchen weisen Unsteigkeiten auf. Entweder braucht der Kandidat schnelle Abwechslung (schlecht für den Langfristgedanken im Vertrieb) oder musste häufig den Arbeitgeber wechseln und dann um etwas zu bekommen auch die Branche (da steht sofort die Frage nach dem Warum im Raum. Nachgelassener Tatdrang oder Palaver mit dem Chef).

Eindeutig A.

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten.

Zunächst kommt es darauf an, an welcher Stelle im Bewerbungsprozess sich die Bewerber befinden.

Bewerber B würde wahrscheinlich den besseren Eindruck im Bewerbungsgespräch hinterlassen, allerdings ist fraglich ob er überhaupt so weit kommt. Bewerber A hat vermutlich im schriftlichen Bewerbungsprozess erst mal die besseren Karten.

Auch ist Note nicht gleich Note. Schlechte Schul-, Ausbildungs-, bzw. Studiennoten sind ein natürlich beim Berufseinstieg erstmal ein Hinderniss, können aber durch gute Arbeits- oder Praktikumszeugnisse aufgewogen werden. Arbeitszeugnisse greifen nämlich auch persönliche Eigenschaften mit auf. Es ist z.B. für einen Verkäufer von Vorteil ist ein Zeugniss zu haben, dass ihm einen guten Umgang mit Kunden attestiert, auch wenn dieser Umgang nicht in einer vergleichbaren Beschäftigung als Verkäufer stattgefunden hat.

Zu guter letzt bleibt noch der subjektive Faktor auf Seiten des Personalers. Auch Bewerber mit eigenlich unterdurchschnittlichen Qualifikationen können zumindest ein Bewerbungsgespräch erreichen, wenn sie zufällig dem Personaler aus irgendeinem Grund gefallen (Foto, Schreibstil des Anschreibens, etc.)

Hallo,

diese Frage ist nicht so zu beantworten. Mit einer Bewerbung schaffe ich idealerweise Interesse. Von daher ist das Interesse an A zunächst einmal wahrscheinlich.
Sofern B sich allerdings positiv und überzeugend beim Vorstellungsgespräch verkaufen kann, so kann die Wahl natürlich auch auf B fallen.

Um sich hier wirklich entscheiden zu können, sollte man diese beiden Fälle wirklich in natura vor sich haben :wink:

bewerber zwei, weil ausstahlung, energie und tatendrang im vertrieb alles ist.