Bewerbung an Oberschule, wie wird Zeugnis geprüft?

Hallo zusammen,
ne Freundin von mir hat mir was gebeichtet und um Rat gefragt und ich weiß nicht wie ich dazu stehen soll, habs versucht ihr auszureden, bringt aber bisher nix.
Hab mich extra für sie hier angemeldet und hoffe auf Antworten auch wenn die ganze Sache nicht ganz koscher ist.
Also, sie (Wohnort im Bundesland BW) hat folgendes vor: möchte sich an einer Oberschule anmelden (egal ob technische Oberschule oder Wirtschaftsoberschule) um ihr Abi in 2 Jahren nachzuholen. Man brauch aber um sicher aufgenommen zu werden eine Berufsausbildung und die mittlere Reife mit einem Schnitt in den Fächern Physik, Mathe, Deutsch und Englisch von 3,0 oder besser. Liegt man zwischen 3,0 und 3,5 muß man eine Aufnahmeprüfung in allen vier Fächern machen die nicht ganz ohne ist, sie weiß jetzt schon das sie in Physik durchfallen würde weil sie Beispielaufgeben aus der Prüfung dazu gesehen hat. Sie hat sich aus beruflichen Gründen (wird gemobbt) aber erst vor kurzem fürs Abi nachmachen entschieden und könnte den Stoff für die Aufnahme in der kurzen Zeit wohl nicht mehr nachholen, da die Prüfungen an den meisten Schulen schon in 4-5 Wochen beginnen, und sie nur an Wochenenden und nach der Arbeit Zeit hätte zu lernen. Und wie schei**e das ist wenn man nach der Arbeit kommt und noch pauken muß das weiß ich aus eigener Erfahrung, ganz zu schweigen dass von dem gelernten Stoff nicht allzu viel hängen bleibt. Zumindest das kann ich nachvollziehen. Um nen Schnitt von 3,0 zu erreichen müsste sie bloß in ihrem Mittlere Reife Zeugnis von ner 4 in Physik auf ne 3 kommen, in den anderen drei Fächern hat sie schon ne 3. Jetzt kennt sie jemanden der ihr das Zeugnis eingescannt und am Computer professionel bearbeiten hat und auch mit dem Orginalzeugnis zum Verwechseln ähnlichem Papier als Farbkopie gedruckt hat. Alles, Stempel der Schule und Unterschriften sehen aus wie echt, nicht mal mit ner Lupe sieht man einen Unterschied, sie hats mir ja heut selbst gezeigt und ich war baff. Einziger Unterschied ist jetzt halt in Physik ne 3 anstatt 4. Sie muß es sich jetzt nur noch beglaubigen lassen, was bei der Qualität absolut kein Problem sein dürfte und dazu muß sie noch nicht mal zu ihrer alten Schule, beglaubigen lassen kann man bei allen Ämtern. Ich hab ihr zwar einzutrichtern versucht das sie lieber mal für die Prüfung lernen sollte, aber sie ist sich erstens ziemlich sicher das das nicht auffliegt und zweitens todsicher das sie den Stoff in der kurzen Zeit niemals schaffen würde, also geht sie auf Risiko… Sie meint sie brauche das Zeugnis nur dieses eine mal um sich an Oberschulen zu bewerben, nach 2 Jahren bekommt sie ein Abizeugnis und wenn man sich danach an Unis bewirbt brauch man sein mittlere Reife Zeugnis ja nie wieder. Manche fälschen ihr ganzes Abizeugnis ohne je eins gemacht zu haben und gehen damit studieren. Bei ihr ist es ja „nur“ eine einzige Note im mittlere Reife Zeugnis um der Aufnahmeprüfung an Oberschulen zu entgehen, die sie zum jetztigen Zeitpunkt zu 95% nicht bestehen würde.
Jetzt die Frage: Weiß hier jemand wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist daß die von allen Oberschulen in BW angeforderten beglaubigten Kopien jemals genauer nachgeprüft werden. Die bekommen bis zum Anmeldeschluß so ca 50-100 beglaubigte Kopien von Bewerbern. Wird da an den vorherigen Schulen der Bewerber angerufen oder hingefaxt und Zeugnisvergleich gemacht??? Hier im Forum gibts doch bestimmt einige an solchen Schulen. Und wie ist es unmittelbar vor der Abiprüfung? Wird davor ein Zeugnisvergleich der mittleren Reife für die Abizulassung eingeholt? Das wär am schlimmsten, 2 Jahre gelernt und dann fliegts vielleicht auf…
Und wie lange wird das beglaubigte Zeugnis überhaupt an der Oberschule aufbewahrt? Dass die das Abiturzeugnis daß man an der Schule erworben hat 30 Jahre oder noch länger aufbewahren müssen ist ja klar, aber ein Bewerbungszeugnis das nur der Aufnahme gedient hat? Wie lange wird das wohl in der oberschule liegen bleiben und ist dann die Chance da daß es durch einen Zufall rauskommt wenn es nur in der Schulakte vergilbt? Und außerdem muß ja überhaupt erst jemand merken das nur eine einzige Note nicht mit dem Original übereinstimmt, sowas merkt man eigentlich nur wenn man mit Verdacht prüft aber nicht einfach so das Zeugnis mal kurz überfliegt. Wenn man sich an Unis bewirbt werden die Abizeugnisse genauer geprüft, bei Abi müßte es sogar ne Art zentrale Datenbank geben (oder sollte zumindest), aber bei Mittlere Reife? Sie hat sich den Abschluß ja nicht erschlichen, nur eine Note verbessert, und das Abitur will sie dann richtig ohne Mogeln nachmachen (sagt sie jetzt…) Wenn man sich durch ein gefälschtes Abizeugnis einen Uniplatz erschlichen hat und das Studium vollendet, es im Nachhinein aber mit dem falschen Abizeugnis rauskommt, dann wird einem das ganze Studium aberkannt, wie wäre es aber bei diesem Fall? Alles irgendwie ne Nummer kleiner würd ich sagen, nämlich den Schnitt des Mittlere Reife Zeugnisse „nur“ um 0,25 verbessert, ab dann aber ehrlich Abi nachgemacht und ehrlich studiert. Was ist wenn das mit dem Mittlere Reife Zeugnis nach 10 Jahren (als Beispiel) rauskommt, wird dann auch das ganze Studium aberkannt obwohl man sich die Noten fürs Abiturzeugnis wirklich erarbeitet hat?

Also, abgesehen von der Moral, soll sie es wagen oder nicht? Auch aus dem Sichtwinkel betrachtet das sie es sich wegen ihrem Alter nicht mehr leisten kann noch ein Jahr länger zu warten um erst nächstes Jahr die Aufnahmeprüfung zu machen, also jetzt oder nie. Ich kanns zwar verstehen aber hätte vor sowas zu viel Bammel, man muß da schon aus hartem Holz geschnitzt sein.
Herrje, jetzt hab ich aber ganz schön viel zusammengetextet, die Angelegenheit scheint mich mehr zu bedrücken als sie selbst…
So jetzt muß ich aber ins Bett, hab gar nicht gemerkt wie die Zeit vergeht.

Hi piranha24,

hab leider nicht viel Zeit, darum nur kurz: sag Deiner Freundin einen herzlichen Gruss von mir und sie soll den Sch*** bleiben lassen. No way. Vor allem könnte ich mir vorstellen, dass sie ihr Abi (wenn sie’s dann mal hat) wegen diesem Schwindel noch aberkannt werden könnte. Also Pfoten weg und ran an’s Physikbuch! Vielleicht kann sie sich ja 1-2 Wochen Urlaub nehmen und gezielt auf die Prüfung vorbereiten? Eventuell mit Nachhilfe?

*wink*

Petzi

Das hört sich ja alles sehr ausgeklügelt an. Mein Tipp vergiss es!!!
Ich kann mich doch dunkel an die Beglaubigung meines Abi-zeugnisses erinnern, d.h. man maschiert dort mit Original an und die ziehen dort !!! eine Kopie (so hätte sie eh keine Chance) bzw. sie erlauben die mitgebrachte Kopie kontrollieren diese allerdings im Normalfall anhand des Originals. Also keine Chance und das ist auch gut so!!!
Vielleicht beeindruckt die Freundin ja der Hinweis auf die rechtlichen Konsequenzen: für mich handelt es sich um einen klaren Fall von Betrug und eventuell könnte, dass eine Anzeige usw. nach sich ziehen, ob dass das Risiko wert ist.
Außerdem ist so ein nachträglicher Abschluss wirklich kein Zuckerschlecken, dass heißt wenn sie jetzt schon nicht die Leistungen bringt, wie will sie es dann zum Abi schaffen?

Nein, da hast was falsch verstanden, es wird ja nicht die beglaubigte Kopie gefälscht, sondern das Originalzeugnis, mit Stempel usw. alles in Farbe und auf gleichem Papier. Von dem gefälschten Originalzeugnis wird dann eine beglaubigte Kopie gemacht. Falls sie dann bei Schulbeginn das Original vorzeigen muß gibt das keine Probleme, ich habe die Fälachung wie gesagt schon gesehen. Das einzige Problem ist das mit dem Zeugnisvergleich der vorherigen Schule, ob das heute noch gemacht wird? Das mit den Leistungen kann man so nicht sagen, ihr Mittlere Reife Zeugnis ist schon paar Jahre her und ihre Einstellung zum Lernen und zur Schule allgemein hat sich geändert. Das Abitur würde sie mit ausreichend Vorbereitung mit Sicherheit bestehen, so schlau schätz ich sie schon ein.
Da ist die kurze Vorbereitungszeit zur Aufnahmeprüfung das viel größere Problem. Weiß jetzt auch nicht was ich ihr raten soll, so wie sie mir alles erzählt hat glaub ich ehrlich gesagt nicht das es jemals aufflieg.

Wie gesagt, mehr weiß ich nicht, allerdings hier noch mal ein kleiner Denkanstoß, vielleicht hilfts ja:

genaugenommen handelt es sich bei der beschriebenen Handlung um Urkundenfälschung und jetzt bitte Augen auf:

StGB - Einzelnorm

§ 267 Urkundenfälschung
(1) Wer zur Täuschung im Rechtsverkehr eine unechte Urkunde herstellt, eine echte Urkunde verfälscht oder eine unechte oder verfälschte Urkunde gebraucht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) 1In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. 2Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1.gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Betrug oder Urkundenfälschung verbunden hat,
2.einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt,
3.durch eine große Zahl von unechten oder verfälschten Urkunden die Sicherheit des Rechtsverkehrs erheblich gefährdet oder
4.seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht.
(4) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer die Urkundenfälschung als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.

Alles Gute Elisa