Bewerbung auf 600 km-Entfernung - wie anstellen

Hallo,
wenn man sich örtlich verändern möchte (Frau mit schulpflicht. Kind zur Freundin mit Familie hin, welche zur eigenen Familie –die es nicht gibt- geworden ist), man aber ganz am anderen Ende von Deutschland wohnt (600 km Entfernung), wie stellt man es jobtechnisch dann am besten an?
Bewerbungen aus ungekündigter Stellung laufen bisher immer nur ins Leere. So schlecht sieht es mit Stellen im Verwaltungsbereich (Angestellte mittlerer Dienst) im neuen Ort gar nicht aus, aber auf Bewerbungen kommen keine Reaktionen. Von 15 zielgerichteten Bewerbungen kam innerhalb von 2 Monaten lediglich eine Eingangsbestätigung zurück.
Sollte man doch erst kündigen (zumal es eine blöde Frist gibt, nämlich 3 Monate zum Quartalsende) und dann im neuen Ort als “Arbeitsloser” (zumal mit Sperre, wenn selbst gekündigt) eine Stelle suchen oder sollte man die Adresse von der Familie im Ort wo die Bewerbungen laufen und wohin man dann auch zieht angeben, statt der eigentlichen Wohnadresse bspw:
Bobo Müller c/o Fam. Schuster
Am Viertelacker 7
… Deidesheim

Bisher hatte ich die hiesige Wohnadresse angegeben. Oder wie schreibt man und macht man das? Wie sollte es auch anders gehen, als Personaler nimmt man solche Bewerbungen mit Absender aus 600 km Entfernung vielleicht weniger ernst und denkt “geduldiges Papier”, oder was denken sich Personaler dann? Denken sie an die Reisekosten die dann anfielen und vom Unternehmen getragen werden müssten oder was ist es?

Und sollte man vor dem Hintergrund des schwierigen Bewerbungsmarathons/Stellensuche und der langen Kündigungsfrist (3 Monate zum Ende eines Kalendervierteljahres) doch lieber schon kündigen, auch wenn man noch keine Stelle in Aussicht hat? Wie soll es denn anders gehen, wenn es anders nie klappt?? Aber ein Riesenrisiko wäre das schon… Ich hatte sogar schonmal gekündigt, diese aber schnell wieder zurückgenommen, weil seitens der Arbeitskollegen auf mich eingeredet wurde und ich dann so Panik hatte und mit der Ungewissheit nicht gut leben konnte. Von was lebt man da? Ich würde mit Kind im Gästezimmer beim Rest der Familie unterkommen, hätte aber kein Einkommen. Und keine Wohnung, bekäme sicher auch keine Wohnung ohne Job oder gibt es noch sowas wie Sozialwohnungen?

Wir möchten sogern endlich zu unseren Lieben. Und mein Kind hat dort auch schon seine Freunde. Immer wenn wir aus den Ferien wieder zurückkommen, sind wir ganz traurig. Nur meiner Arbeit wegen sind wir noch hier. Unser Lebensmittelpunkt ist eben 600 km entfernt. Bitte, wer kann mir hierzu helfen? Danke!!

So schlecht sieht es mit Stellen im Verwaltungsbereich (Angestellte :mittlerer Dienst) im neuen Ort gar nicht aus, aber auf Bewerbungen :kommen keine Reaktionen.
Von 15 zielgerichteten Bewerbungen kam innerhalb von 2 Monaten
lediglich eine Eingangsbestätigung zurück.

Zwei Monate reichen im Normalfall auch gerade mal aus, um in der Poststelle einen Eingangsstempel aufs Papier zu drücken. Da Stellen im öffentlichen Dienst im Normalfall mit mindestens einem Jahr Vorlauf (zur geplanten Einstellung) ausgeschrieben werden ist da auch keine Eile notwendig.
Wenn du im öffentlichen Dienst beschäftigt bist sollte das ja nicht neu sein.

Sollte man doch erst kündigen (zumal es eine blöde Frist gibt,
nämlich 3 Monate zum Quartalsende) und dann im neuen Ort als
“Arbeitsloser” (zumal mit Sperre, wenn selbst gekündigt) eine
Stelle suchen oder sollte man die Adresse von der Familie im
Ort wo die Bewerbungen laufen und wohin man dann auch zieht
angeben, statt der eigentlichen Wohnadresse bspw:
Bobo Müller c/o Fam. Schuster
Am Viertelacker 7
… Deidesheim

Warum sollte man so einen Unsinn machen? Im Grundgesetz steht doch unmissverständlich, dass jeder Deutsche gleichermaßen nach Eignung, Befähigung und Leistung Zugang zu jedem öffentlichen Amt hat. Da da nichts von Wohnadresse steht würde ich sagen: Die ist völlig egal. :wink:

Bisher hatte ich die hiesige Wohnadresse angegeben. Oder wie
schreibt man und macht man das? Wie sollte es auch anders
gehen, als Personaler nimmt man solche Bewerbungen mit
Absender aus 600 km Entfernung vielleicht weniger ernst und
denkt “geduldiges Papier”, oder was denken sich Personaler
dann? Denken sie an die Reisekosten die dann anfielen und vom
Unternehmen getragen werden müssten oder was ist es?

Was denn nun? Unternehmen oder öffentlicher Dienst?

Na ja, völlig egal. Im Zweifelsfall mal anrufen und freundlich nachfragen. Aber bei zwei Monaten von einer „langen Zeit“ zu schreiben wirkt schon ein wenig befremdlich. :wink:

Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg. :smile:

Gruß Andreas

Hi FantasTiger,

hey, lang nix mehr gelesen von Dir :smile:

Also ich hab mich des öfteren über grössere Distanzen hinweg beworben - und ich glaube wegen der Entfernung habe ich die allerwenigsten Absagen bekommen :wink: Klar, jeder Personaler denkt sich „na, so ein Bewerber am Ort macht mir weniger Scherereien als einer 600 km weit weg“ - aber letzten Endes nimmt man ein paar „Scherereien“ (aka Wohnungssuche und Umzug) in Kauf, wenn man den perfekten Bewerber vor sich hat.

Das heisst - trimm Deine Bewerbungsunterlagen auf die jeweilige Bewerbung hin, eventuell lass auch mal jemanden drüber gucken. Und der Zaubersatz lautet „Da ich aus persönlichen Gründen in den nächsten Monaten einen Umzug von A nach B plane, stellt die Entfernung zum Arbeitsort kein Problem dar.“ gegen Ende vom Schreiben.

Weiter würde ich darauf nicht eingehen und auch im Vorstellungsgespräch da eher knapp drauf eingehen. Keine wilden Storys von der eigenen fehlenden Familie, der am Ferienende traurigen Tochter oder so. Kurz und knapp, dass Du Dich in erster Linie des Jobs wegen in B bewirbst und in zweiter Linie sicher bist, dass es Dir in B gut gefällt weil Du dort einigen Freundeskreis hast und sonst auch den Menschenschlag dort viel lieber hast als jenenwelchen in A.

Bewerbungen aus ungekündigter Stellung laufen bisher immer nur
ins Leere.

Oh-oh, da frag aber mal jemenden, der sich aus (längerer) Arbeitslosigkeit heraus bewirbt. Der würde Stein und Bein aufs Gegenteil schwören :wink:

Verwaltungsbereich (Angestellte mittlerer Dienst) im neuen Ort
gar nicht aus, aber auf Bewerbungen kommen keine Reaktionen.

Das ist aber doch im öffentlichen Dienst höcht unüblich. Alle meine Bewerbungen im öffentlichen Dienst liefen diesbezüglich eher über-korrekt ab. Die endlosen Wartezeiten meines Vorposters kann ich im übrigens nicht bestätigen, normalerweise ist’s doch so, dass wenn dann so ne Stelle endlich mal bewilligt wurde dass man die dann lieber gestern als heut besetzen möchte :smile:

Von 15 zielgerichteten Bewerbungen kam innerhalb von 2 Monaten
lediglich eine Eingangsbestätigung zurück.

Das klingt mir aber nach nem systematischen Fehler. Kommen Deine Unterlagen denn überhaupt an? Und kommen die in der richtigen Form (E-Mail? Post?) beim richtigen Ansprechpartner an? Und - sorry für den Verdacht, der auf Dich sicherlich zutrifft - lassen die in ihrer Form und Gestaltung auf die Ernsthaftigkeit Deines Ansinnens schliessen? Das sage ich nur deswegen, weil ich durchaus schon eine handgekritzelte Bewerbung (Azubi Bürokaufmensch) auf einem Butterbrotpapier zu Händen bekommen habe. Der/die/das Bewerber hat auch keine Eingangsbestätigung bekommen.

gehen, als Personaler nimmt man solche Bewerbungen mit
Absender aus 600 km Entfernung vielleicht weniger ernst und
denkt “geduldiges Papier”,

Nö, das nicht. Allerdings sollte schon irgend ein Satz in Deiner Bewerbung stehen der darauf schliessen lässt, dass Du weisst, dass A und B weit auseinander liegen und Du Dir der Notwendigkeit eines Umzugs bewusst wirst sowie dass Du dazu willens bist :wink:

dann? Denken sie an die Reisekosten die dann anfielen und vom
Unternehmen getragen werden müssten oder was ist es?

Naja, wenn wir von D reden, dann ist das ja nichtmal so. Die Unternehmen müssen nur explizit die Kostenübernahme ausschliessen, dann zahlst Du als Bewerber eh alles.

Kalendervierteljahres) doch lieber schon kündigen, auch wenn
man noch keine Stelle in Aussicht hat?

Never-ever! Was machst Du denn, wenn Du aus der Arbeitslosigkeit raus auch nix findest? Dann biste zwar im Wunschort aber vermutlich auch nicht wirklich glücklich.

Von was lebt man da? Ich würde mit Kind im Gästezimmer beim
Rest der Familie unterkommen, hätte aber kein Einkommen.

Und das ist keine Dauerlösung. Irgendwann wird Euch alle diese Situation nerven.

keine Wohnung, bekäme sicher auch keine Wohnung ohne Job oder
gibt es noch sowas wie Sozialwohnungen?

Das gibt es, aber *räusper* ähm, das ist üblicherweise nicht die Art von Unterkunft die man sich - aus halbwegs gesicherten Verhältnissen die halt „nur“ am falschen Ort sind kommend - so wünscht. Frag doch mal beim Sozialamt im aktuellen Wohnort an, was das üblicherweise für Wohnungen sind. Das ist „Dach überm Kopf“ aber auch nicht mehr.

Wenn Du magst, poste doch mal ein Anschreiben samt Ausschreibung hier rein, dann gucken wir da mal drüber. Vielleicht lässt sich da oder dort noch was optimieren.

*wink*

Petzi

Hi Petzi,

schön auch Dich wieder zu lesen und danke mal wieder für Deine Tipps :o) Komme erst jetzt dazu, weil mein Internet nicht funktionierte :frowning:(

Und der Zaubersatz lautet „Da ich aus
persönlichen Gründen in den nächsten Monaten einen Umzug von A
nach B plane, stellt die Entfernung zum Arbeitsort kein
Problem dar.“ gegen Ende vom Schreiben.

aber diese Wortwahl mit “plane” – ist das nicht schon das Aus? Ich hatte mal gelesen, wenn man von planen schreibt, sei das auf der Gegenseite nicht so ernstzunehmen, weil “er plant es, aber ob er es auch durchzieht, ist eine andere Sache”. Ich meine die Entfernung ist ja nunmal leider sehr groß. Und da es in jedem Ort perfekte Bewerber auf eine Stelle gibt, gerade im Büro-/Verwaltungsbereich, bräuchte man schon einen Trüffel im Ärmel. Wieso sollte ein AG sich dann erst auf eine Bewerbung einlassen, die von weiter her kommt. Erst recht, wenn er dann noch die Reisekosten übernehmen müsste. Ich glaube so werden viele denken. Sollte ich nicht vielleicht besser erwähnen, dass ich die Kosten selbst trage, einfach um überhaupt eine Chance da zu haben und mich mal irgendwo vorstellen zu können? Es würde mir sehr schwer fallen – finanziell, aber ich würde es tun. Bisher habe ich nichts in der Richtung geschrieben.

Das ist aber doch im öffentlichen Dienst höcht unüblich. Alle
meine Bewerbungen im öffentlichen Dienst liefen diesbezüglich
eher über-korrekt ab.

wie meinst Du das – wie lange dauert es in der Regel? Und wie ist es, wenn man eine Eingangsbestätigung erhalten hat mit der Bitte, sich noch in Geduld zu üben, da sie nach Prüfung aller Bewerbungsunterlagen unaufgefordert auf den Bewerber zukommen? Sollte man dann von telefonischen Nachfragen absehen? Und sonst, wenn nach 2 Monaten noch keine Reaktion gekommen ist, kann/sollte man nachfragen telefonisch oder wirklich prinzipiell einfach abwarten?

Das klingt mir aber nach nem systematischen Fehler. Kommen
Deine Unterlagen denn überhaupt an? Und kommen die in der
richtigen Form (E-Mail? Post?) beim richtigen Ansprechpartner
an? Und - sorry für den Verdacht, der auf Dich sicherlich
zutrifft - lassen die in ihrer Form und Gestaltung auf die
Ernsthaftigkeit Deines Ansinnens schliessen?

Meine Bewerbungen (überwiegend Post) sind wohl wirklich angekommen, sonst wären sie ja auch zurückgekommen. Stets an Personalabteilung adressiert, wenn Ansprechpartner angegeben, dann hatte ich ihn im Anschreiben auch direkt angeschrieben. Die Bewerbungen waren auch wirklich vom Text her ernstzunehmen, sowohl was die Form als auch den Inhalt betrifft.

Das sage ich nur
deswegen, weil ich durchaus schon eine handgekritzelte
Bewerbung (Azubi Bürokaufmensch) auf einem Butterbrotpapier zu
Händen bekommen habe. Der/die/das Bewerber hat auch keine
Eingangsbestätigung bekommen.

Du wohnst nicht zufällig in der Pfalz und arbeitest da im öD? ;o)

Allerdings sollte schon irgend ein Satz in
Deiner Bewerbung stehen der darauf schliessen lässt, dass Du
weisst, dass A und B weit auseinander liegen und Du Dir der
Notwendigkeit eines Umzugs bewusst wirst sowie dass Du dazu
willens bist :wink:

ja das habe ich ja so alles angeführt und ich meine es klang gut.

Unternehmen müssen nur explizit die Kostenübernahme
ausschliessen, dann zahlst Du als Bewerber eh alles.

ja aber meistens sind es ja doch Stellenausschreibungen, wo das so nicht drin steht, dann müssten sie es ja und stöhnen wahrscheinlich hinterher, wenn der Bewerber von so weit her kommt

Never-ever! Was machst Du denn, wenn Du aus der
Arbeitslosigkeit raus auch nix findest? Dann biste zwar im
Wunschort aber vermutlich auch nicht wirklich glücklich.
das ist keine Dauerlösung. Irgendwann wird Euch alle diese
Situation nerven.

genau das ging mir dann auch so durch den KOpf und ich bekam die Panik, konnte gar nicht mehr ruhig schlafen, drum hatte ich das rückgängig gemacht und war froh dass der AG (wohl eher aus sozialem Aspekt) das so angenommen hat.

Wenn Du magst, poste doch mal ein Anschreiben samt
Ausschreibung hier rein, dann gucken wir da mal drüber.
Vielleicht lässt sich da oder dort noch was optimieren.

KÖnnte ich es Dir mal per Mail schicken?

zurück*wink*

Hey Andreas,

Na ja, völlig egal. Im Zweifelsfall mal anrufen und freundlich
nachfragen.

ja, sollte man das? Kommt das gut an? Und nach welcher Zeit denn?

Aber bei zwei Monaten von einer „langen Zeit“ zu

schreiben wirkt schon ein wenig befremdlich. :wink:

ich hoffe Du hast Recht :smile:

Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg. :smile:

danke ;o)

Grüßl