Bewerbung aus bestehendem Anstellungsverhältnis

Hallo Experten,

ich benötige eure Meinung zu folgendem Sachverhalt.
Derzeit befinde ich mich in einem Anstellungsverhältnis bis Mitte kommenden Jahres. Da ich mir nich sicher bin, ob ich unbefristet eingestellt werde und auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung bin, überlege ich, mich parallel bei einer anderen Unternehmen zu bewerben.
Soll ich meine Kollegen in meine Pläne einweihen? Wohl doch nur, wenn es konkreter wird, d.h. Angebote des anderen Unternehmens vorliegen, oder?
Soll ich mir für eine eventuelles Bewerbungsgespräch einen Gleitzeittag nehmen oder wie ist hier die „gängige“ Praxis? Ich frage, da ich noch nicht allzu lange im Berufsleben stehe…

Danke für eure Hilfe!

Grüße
Pad

Mein Tipp: Niemanden einweihen und gleitfrei nehmen.

Eingeweihte plappern gerne Dinge leicht verändert weiter. Da kann es passieren, dass selbst eine vorgesehene Vertragsverlängerung lieber jemand anders angeboten wird.

Hallo Patrick,

nichts leichter als das, komm mit :smile:

Also - klar, zunächst sagst Du weder Deinen Kollegen noch Deinem Chef Bescheid, denn natürlich willst Du nichts weniger als allfällige Chancen auf eine Vertragsverlängerung vermindern.
Das heisst, auch nicht im Zorn, nicht bei der Mittagspause und auch nicht nach dem x-ten Bier auf der Weihnachtsfeier und sonst nicht. Darüber bewahrt man schlicht Stillschweigen.
Und der Vollständigkeit halber (alles schon gesehen): man kopiert auch Zeugnisse nicht auf dem Firmenkopierer und druckt keine Lebensläufe und Anschreiben auf Chefs Farblaser aus *fg*

Solltest Du ein Zwischenzeugnis haben wollen oder brauchen, dann versuch das dem Chef unter irgendeinem Vorwand (bevorzugt Abteilungsewechsel, Chefwechsel oder so, irgendwas, was von der Firma ausgeht) abzuluchsen.

In das Anschreiben kommt dann selbstverständlich der Satz „da ich mich momentan in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis befinde, bitte ich Sie, meine Bewerbung vertraulich zu behandeln“.

Gegebenenfalls - das musst Du selber abwägen - lässt Du auch den Firmennamen aus dem Lebenslauf raus und schreibst nur „bei einem grossen Automobilhersteller in Wolfsburg“ oder „bei einer mittelgrossen Anwaltskanzlei mit Schwerpunkt auf Irgendwas“ oder so.

Wenn es denn zu nem Vorstellungsgespräch kommt, kannst Du normalerweise darum bitten, dass der Termin in einer Randzeit stattfindet, das heisst, Du kommst halt an dem Tag dann etwas später bzw. gehst früher. Und wenn alle Stricke reissen, nimmst nen Tag Gleitzeit oder Urlaub.

Achja, als Kontakttelefonnummer gibt man schlauerweise das private Handy an, und verschwindet - so denn ein Anruf der potentiell neuen Firma kommt - in einer ruhigen Ecke. Wenn es nicht möglich ist, bittet man halt nett darum, dass man alsbald zurückrufen kann (die Personaler rechnen mit sowas *g*)

*wink*

Petzi

Hallo,

Soll ich meine Kollegen in meine Pläne einweihen? Wohl doch
nur, wenn es konkreter wird, d.h. Angebote des anderen
Unternehmens vorliegen, oder?

NEIN! Erst, wenn du
a) einen Vertrag unterschrieben hast,
b) bei deinem Vorgesetzten gekündigt hast (wie wirkt das den auf deinen Chef, wenn seine Mitarbeiter vor ihm wissen, dass du gehst?)

Soll ich mir für eine eventuelles Bewerbungsgespräch einen
Gleitzeittag nehmen oder wie ist hier die „gängige“ Praxis?

Gleitzeit, Urlaub, Krankheit, Tante gestorben, Schwester verheiratet, Goldene Hochzeit der Eltern, … you name it. (Allerdings musst du aufpassen: Deine Eltern haben nur einmal Goldene Hochzeit, und wenn mehr als 5 Schwestern heiraten, riecht jeder den Braten …)

In einer Antwort wurde ein Zwischenzeugnis erwähnt. Das brauchst du nicht für Bewerbungen. Jeder hat Verständnis, dass du aus dem bestehenden Arbeitsverhältnis kein Zwischenzeugnis hat.

Gruß Bombadil2

Vielen Dank euch für eure Hinweise…jetzt bin ich um einiges schlauer…

lg Pad