Bewerbung Hotel-/Restaurantfachfau

Hallo zusammen,

ich habe eine sicherlich etwas ungewöhnliche Frage, die sich direkt an Gastronomen und Hoteliers richtet:

Meine Schwester besucht zurzeit die 10 Klasse einer Realschule und möchte sich als Hotel- bzw. Restaurantfachfrau bewerben.
Ihr Noten-Schnitt liegt bei etwa 2,8.

Nun ist es so, dass unsere Mutter vor einem Jahr an einer Krebserkrankung verstorben ist. Da ich studiere, und kein Kontakt zu ihrem Vater besteht, habe ich das Sorgerecht für meine Schwester, sie lebt quasi allein zu Hause, wird zwar von der Nachbarsfamilie mit versorgt, aber grundsätzlich kann man sagen, dass sie für die Wohnung etc. selbst zuständig und verantwortlich ist.

Meine Frage dazu wäre, ob dieser Umstand mit in das Bewerbungsschreiben gehört ? Ich bin da etwas unsicher, denn einerseits zeigt das natürlich, dass sie für ihr Alter sehr selbstständig ist und in gewisser Weise schon „Verantwortung“ übernehmen kann, evtl. mehr als Mitbewerber. Andererseits könnte dieser Schicksalsschlag aber auch den Anschein erheben, sie wäre zu sensibel für das doch recht „belastende“ Gastronomie-Leben.

Zweiter Punkt: Da sie die 9. klasse wiederholt hat, ist sie mittlerweile schon 17 Jahre,wird im November also 18. Das heißt, sie ist für den Arbeitgeber viel flexibler einsetzbar, da das Jugendschutzgesetz nicht mehr „greift“ und sie dann auch über ein eigenes Fahrzeug verfügen würde.

Für Antworten, gerne auch direkt per email, wäre ich sehr dankbar.

[email protected]

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Swen

Hi Swen,
habe selbst die Ausbildung gemacht und bilde zur Zeit Azubis mit aus.
Ich würde den eigenen Wohnsitz evtl. schon erwähnen.
Wichtiger/Aussagekräftiger ist allerdings ob sie irgendwelche Jobs neben der Schule hat um das Ganze zu finanzieren. Arbeitserfahrung (egal welche Branche oder wie wenig Stunden die Woche, Babysitting, Zeitung austragen, Supermarkt Regale einräumen)kommt immer gut.

Das WARUM sie alleine wohnt würde ich bis zum Vorstellungsgespräch aufheben, da sich da der Personalmensch gleich direkt den Eindruck widerlegen kann, sie wäre zu „sensibel“.

Das mit der Volljährigkeit ist mittlerweile beinah eine Grundvorraussetzung in Deutschland für Gastro, da die Einschränkungen so stark sind bei Jugendlichen, daß keiner mehr welche einstellt. (Ausnahme: wenn der AZUBI in den ersten paar Monaten der Ausbildung volljährig wird.)

Das mit dem eigenen Transportmittel (bzw. Führerschein in der Mache)
würde ich auf jeden Fall reinschreiben, da die meisten Hotels mittlerweile auch bei Lehrlingen in den Vertrag schreiben, daß es deine Sache ist wie du hin und her kommst. Wegen der teilweise etwas abartigen Anfangs und Endzeiten (4.30h Dienst in der Küche, bis 3.00h in der Bar…) ist eigenes Auto GOLD wert.

Hoffe ich konnte helfen, und viel Spaß Deiner Schwester wenns klappt.
Nick

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