Bewerbung ohne Schulabschluss

Hallo Ihr!

Mein Bruder hat gerade die zehnte Klasse abgeschlossen, jedoch ohne Realabschluss :frowning: Den Hauptschulabschluss hat er zwar, aber schlecht.

Wie formuliere ich das im Bewerbungssschreiben? Denn normalerweise schreibt man ja " im Jahr bla werde ich voraussichtlich … mit dem Realabschluss beenden."

Was könnte man nun schreiben?
Ich hoffe, Ihr könnt mir bzw. meinem Bruder weiter helfen?!

Danke

Hi Janine,

leider habe ich auch keine Lösung für Dich.

Löse Dich von dem Gedanken, daß etwas in einer bestimmten Weise sein muß.

Hebe einfach die Stärken, die Talente und Fähigkeiten Deines Bruders hervor. Wenn er schlechte Noten hatte, in welchen Fächern war er gut? Und kann man das als Stärke betonen? Wenn Dein Bruder eher ein praktischer Typ ist, würde ich das halt betonen. Warum auch nicht mal etwas unkonventioneller? Überlege Dir einfach wie Dein Bruder ist und frage Dich was davon für eine Lehrstelle interessant sein könnte, z.B. Arbeitswilligkeit, Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kreativität, Freundlichkeit, Flexibilität, Loyalität… weiß ja nicht in welchem Bereich er sich bewirbt und die Eigenschaften sollten natürlich auch tatsächlich auf ihn auch zutreffen.

Vielleicht kann er ja in seiner Bewerbung um eine Lehrstelle noch zusätzlich anbieten, daß er erstmal ein Praktikum in diesem oder einem anderen Betrieb macht. Geht es denn hier um einen Ausbildungsplatz überhaupt?

Ist Schule generell nicht sein Ding oder wäre eine Ausbildungsstätte, die sich thematisch mit etwas beschäftgit das ihn interessiert, etwas? Eventuell könnte er ja noch eine schulische Qualifikation anschließen, wenn es mit der Bewerbung nicht klappen sollte. Damit will ich Euch natürlich nicht entmutigen. Ich finde, man sollte nur für diverse Möglichkeiten offen sein und es ist ja auch gut zu wissen, daß man Wahlmöglichkeiten hat. Und die muß man halt erstmal rausfinden.

Ich denke, wenn er mit einer positiven Einstellung dran geht, ist schon ein guter Grundstock für Erfolg gelegt.

Ciao,
Romana

Hallo janine0162,

Deine Frage zielt zwar auf die Formulierung eines Anschreibens, dennoch möchte ich Euren Blick auf folgende "Hilfe"stellen lenken. Warum? Dein Bruder hat relativ schlechte Karten … Allein mit einer Bewerbung wird er es sehr schwer haben. Wo also kann er sich Unterstützung holen?
a. die Agentur für Arbeit wenden. Jedem (unter 25 Jahren) soll durch Intensivbetreuung geholfen werden: einfach mal nach einem Termin bei einem Arbeitsvermittler fragen.
b. es gibt in Hamburg verschiedene Organisationen, die Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche behilflich sind. Eine ist z.B. die Arbeitsgemeinschaft türkischer Unternehmer (ATU e.V.). Mal im Internet nachsehen.

MfG
Heiner Gierling

Hoffentlich überlegt sich das Arbeitsamt das
Hallo,

a. die Agentur für Arbeit wenden. Jedem (unter 25 Jahren) soll
durch Intensivbetreuung geholfen werden: einfach mal nach
einem Termin bei einem Arbeitsvermittler fragen.

Tja, ich weiss natürlich nicht was in DIESEM Fall zu dem fehlenden Schulabschlus und dem schlechten HS-Abschluss geführt hat. Deshalb mag ich mir darüber kein Urteil erlkauben.

Generell halte ich diese Hilfe durch das Arbeitsamt für sehr ärgerlich und rausgeworfenes Geld. Jemand hatte die Chance, den HS-Abschluss zu machen, gut zu machen: Er macht ihn nur sehr schlecht. Jemand konnte dann den RS-Abschluss machen. Er macht ihn nicht. Leider habe ich gerade so einen Fall, da wiederholt jemand die Klasse und könnte in seiner jetzigen Schulart den RS-Abschluss machen. Doch trotz der Tatsache, dass er bereits wiederholt fehlt er regelmäßig, das auch noch unentschuldigt und zeigt Null Antrieb oder Bereitschaft, etwas zu tun. Ich gehe davon aus, dass er die Schule jetzt ohne Abschluss verlässt und dann eben nur seinen HS-Abschkus shat. Zwei Jahre also vergeudet, dem Steuerzahler auf der Tasche gelegen und einem anderen Schüler den Platz weggenommen. Dafür habe ich Null Verständnis, wenn man so jemandem danach auch noch mit Intensivbetreuung vom Arbeitsamt kommmt.

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Hallo Michael,

die Agentur für Arbeit setzt Entscheidungen der Politik um.

Eine Zielgruppe politischer Bemühungen stellen junge Erwachsene bis zum 25.ten Lebensjahr dar.

16 % einer Altersklasse verläßt die Schule ohne Abschluß.
Insgesamt gibt es etwa 500.000 junge Menschen (bis zum 25 Lebensjahr), die keine Ausbildung haben.

Wenn ich von intensivem Bemühen spreche, bedeutet das eine Kombination aus „Fordern und Fördern“.

Etwa 2 Millionen der derzeit Arbeitslosen werden dauerhaft keine Arbeit finden; Tendenz steigend.

Es geht hier also nicht darum, einzelnen etwas hinterher zu tragen …

Ob das ganze sinnvoll ist, entscheidet nicht die Bundesagentur für Arbeit. Ich vermute, dass die genannten Probleme in ca. 10 Jahren von der Politik aufgegriffen werden. Also dann, wenn kein vernünftiger Mensch mehr leugnen kann, dass uns die bezahlbare Arbeit ausgeht und wir uns dauerhaft mit 10 - 15 Millionen Menschen, die keine Arbeit (im heutigen Sinne) mehr finden/ausführen können.

Grüsse
Heiner Gierling

Hallo,

wenn es um eine Ausbildungsstelle geht seid ihr ja sowieso schon spät dran. Daher könntet ihr auch überlegen, ob eine schulische Ausbildung in Frage kommt. Der Nachteil ist hierbei der geringe Praxisbezug und der Gang in die Schule, was Schulabbrechern schwer fallen dürfte. Allerdings beschäftigt er sich den ganzen Tag mit einem Thema, welches ihm liegt (sofern es die passende schulische Ausbildung gibt).

Ansonsten würde ich dazu tendieren, mich von den Standardbewerbern abzuheben. Gut, heutzutage wollen sich alle abheben, aber man braucht ja keine Standard-Bewerbung schreiben. So geht man wahrscheinlich zwischen den anderen Bewerbern unter.
Daher nach anderen Wegen suchen z.B. direkt Kontakt zu den Betrieben aufnehmen, also hingehen, nachfragen und Unterlagen abgeben o.ä.
Die Idee mit dem Praktikum ist zwar mittlerweile nichts mehr neues, aber ich würde das auf jeden Fall versuchen.

Gruß
Tato