Hi,
hmm, ich fürchte, dass Dein Aufruf ungehallt bleiben wird… Denn als Praktikant bist Du der „Garniemand“ in so ner Firmenhierarchie. Praktikanten machen eigentlich nur Arbeit und verursachen Kosten und sind den Aufwand eh nicht wert. Ja, ich weiss, dass das äusserst kurzsichtig gedacht ist, aber diese Erfahrung durfte ich an verschiedensten Orten (sowohl als Praktikant als auch als Betreuer als auch als „Kollege“ machen).
Schau mal, wenn so ein Praktikum überhaupt mal 6 Monate am Stück dauert - die Bürokratie ist die gleiche wie für nen festen Mitarbeiter. Der muss alle Unterlagen anschleppen (und meist sind Praktikanten ja Leute, die darin noch ungeübt sind, denen man also oftmals erklären muss, welchen Wisch sie jetzt genau wie ausfüllen sollen), der muss angemeldet werden, der muss „kurze Zeit“ später schon wieder abgemeldet werden. Dann will er „auch noch“ ein Zeugnis etc. - das ist mal die Personalerseite.
Aber auch von Abteilungsseite ist so ein Praktikant meist nicht der „Segen Gottes“ für den er sich gerne mal hält (jaja, dafür hab ich mich auch mal gehalten *fg*).
Der hat zwar vielleicht ein bisschen theoretisches Wissen, aber dass er das nicht 1:1 so in der Praxis einsetzen kann, muss er erst lernen. Da gehen also entweder Sachen voll schief oder man muss quasi die ganze Zeit daneben stehen und aufpassen.
Ersteres hat zur Folge, dass man dem lieber keine „wichtigen“ Sachen gibt - sondern bevorzugt unwichtiges Deppengeschäft, was wiederum zu (berechtigten) Meckereien des Praktikanten führt. Zweiteres würde dazu führen, dass ich meine eigentliche Arbeit nicht mehr erledigt kriege - und das mag mein Chef nicht gern 
Naja, und am Ende habe ich auch noch die hohe Ehre, den wunderbaren Praktikumsbericht korrekturlesen zu dürfen, bevorzugt an meinem Wochenende, denn das steht ja nun wirklich nicht in meiner Tätigkeitsbeschreibung.
Kurz gesagt: gute Diplomanden und wenn zufällig ein ausreichend „einfaches“ Thema vorliegt auch gute Praktikanten bringen in etwa den Aufwand wieder zurück, den man in sie investiert. Bei schlechten zahlt man vom Aufwand her erheblich drauf. Dass man trotzdem Praktikanten ausbildet hat gaanz andere Gründe, die man wohl bestenfalls mit „Idealismus“ oder „die absurde Hoffnung, doch mal nen tüchtigen Mitarbeiter zu gewinnen“ beschreiben kann.
Das war jetzt nur zur Erklärung, warum Du als Praktikant einfach kein besonders „attraktiver“ Arbeitnehmer bist. Zusammen mit überlasteten Personalabteilungen und auch schlechten Mitarbeitern in den Personalabteilungen (die gibt’s dort wie überall sonst natürlich auch) kann das schonmal passieren, dass man Deine Bewerbung nichtmal für ne Absage würdig befindet. Das passiert im übrigen nicht nur Praktikanten sondern auch gestandenen, berufserfahrenen, hochqualifizierten Leuten.
Und meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass es auf diese „Online-Eingabemasken“ so gut wie nie nen Rücklauf gibt (und ich bin kein Praktikant mehr *fg*), während auf nette Bewerbungsmails mit Anhang doch meist zumindest irgendwas zurückkommt und auch die Nachfrage leichter wird, weil man ja nen Ansprechpartner hat und keine anonyme Eingabemaske.
Achja, und das alles unter der Vorgabe, dass ich davon ausgehe, dass Du anständig gute Bewerbungen geschrieben hast. Und nicht etwa solche, wie ich geschrieben hab, als ich nen Praktikumsplatz wollte
Zusammen mit meinem schrecklich coolen Auftreten im Vorstellungsgespräch („Frau Petzi, wissen Sie denn überhaupt, was wir hier genau machen?“ - „Nö, gute Frage, erzählen Sie doch mal!“)) ist’s ein Wunder, dass mich überhaupt eine Firma eingestellt hat *fg*
Es gab Unternehmen, die sich tatsächlich nach sechs Wochen
gemeldet haben, sie bräuchten noch Zeit zur
Entscheidungsfindung.
Ja, dass kann durchaus sein, dass die einfach einen „Sammeltermin“ haben, an dem sie alle Praktikumsbewerbungen angucken - einfach um den Aufwand (siehe oben) zu minimieren.
Der Praktikumsplatz ist jetzt da, verärgert ist man dennoch.
Na, das ist doch super! Dann wünsche ich Dir viel Spass dort 
*wink*
Petzi