Du schreibst die Agentur direkt an. Wenn die Interesse haben, laden Sie dich in deren Niederlassung zu einem Interview ein und gehen deinen Lebenslauf komplett durch, wichtig für die ist immer warum du deine Jobs verlassen hast. Ggf. Telefoninterview, aber normalerweise wollen sie dich persönlich kennenlernen. Wenn es für die ausgeschriebene Stelle dann passt, wird - nur mit deinem Einverständnis - dein Lebenslauf bzw. Daten aus deinem Lebenslauf in einem von der Agentur zusammengestellten Profil an deren Kunden weitergeleitet. Der sagt der Agentur dann ob sie dich zu einem Vorstellungsgespräch einladen wollen.
Fahrtkosten zur Agentur werden nicht erstattet und soweit ich weiß normalerweise auch nicht von der Agentur oder dem Kunden beim Kundeninterview.
Wenn du dich bei einer Agentur allgemein registrierst (du rufst zuerst an - besser als zuerst emailen - und sagst was du suchst, schickst dann auf Aufforderung ein Anschreiben mit deinen Kriterien und deinen CV + Referenzen + Zeugnisse - letztere wollen die immer gleich haben) ist das Verfahren dasselbe, hat den Vorteil, dass du bei passenden Vakanzen von denen kontaktiert wirst und dir die Jobsuche auf deren Webseite schenken kannst, die Jobs dort sind oft ohnehin nicht mehr aktuell. Viele Jobs werden wiederum erst gar nicht inseriert weil die Agentur diese mit registrierten Kandidaten abdecken kann. Das ist der Vorteil. Nachteil ist, dass man oft zu Vakanzen die nicht deinen Suchkriterien entsprechen, kontaktiert wird. Deine Daten werden niemals ohne deine vorherige Zustimmung an den Kunden weitergeleitet.
Ich habe mich bei etlichen registriert und habe umfangreiche Erfahrung. Das Gespräch kann noch so positiv verlaufen, von manchen Agenturen wirst du nie wieder hören weil sie keine passenden Vakanzen haben. Von Vorteil ist sich einen bestimmten Arbeitgeber auszusuchen und gleich am Anfang fragen, ob die mit denen zusammenarbeiten. In meinem Fall nannte ich drei und die meisten Agenturen hatten Rahmenverträge mit denen. Falls was reinkommt, werde ich gleich kontaktiert und manche Agenturen kontaktieren diese Unternehmen dann auch initiativ für dich.
Zeitarbeit hat für mich mehr Vorteile als Nachteile. Ich weiß immer genau worauf ich mich einlasse und frage alle Infos vorher ab. Gute Chance in eine Firma einzusteigen und sich intern weiter zu bewerben oder fest übernommen zu werden. Leider sagen einem Firmen aus Datenschutzgründen nicht, mit welchen Zeitarbeitsfirmen sie zusammenarbeiten. Und auch nicht, ob Jobs über eine Zeitarbeit ausgeschrieben sind wenn es keine Festanstellungsvakanzen gibt. Daher lohnt sich das Herausfinden und Registrieren.
Bei der Zeitarbeit bist du übrigens immer fest angestellt. Der vllt. größte Nachteil ist, wenn der Kunde dich nicht mehr braucht oder dir es nicht mehr gefällt, kann es passieren, dass du mangels Einsatzauswahl in einen Job geschickt wirst, der z. B. wg. der Lokation nicht passt. Der Job wird aber immer deinen Erfahrungen und Fähigkeiten entsprechen, wenn auch nicht notwendigerweise das sein, das du dir selbst ausgesucht hättest. Die lassen durchaus mal mit sich reden wenn du was nicht machen willst, aber viel Spielraum gibt es da nicht, da sie dich ohne Einsatz weiterhin bezahlen müssen, wobei deine Überstunden und Urlaub zuerst abgebaut werden. Wenn keine Einsätze für einen etwas längeren Zeitraum, kündigt man dir. Wenn alles schief geht weil einem die Jobs nicht gefallen, werden sich vermutlich die meisten Agenturen darauf einlassen, dass sie dir kündigen, so dass du ALG bekommst. Bei eigener Kündigung oder Aufhebung gibt es eine 3-monatige Sperre.
Die Konditionen sind durchaus erträglich, je nach Beruf. Als Assistentin für die GF z. B. kommst man schon auf um die 1800 EUR netto (inkl. steuerfreier Zulagen). Urlaubs- u. Weihnachtsgeld gibt es eher nicht. Du wirst nur für Stunden bezahlt, die du arbeitest.
Agenturen machen auch Direktvermittlung für Festanstellungen beim Kunden oder Zeitarbeit mit Option auf Übernahme. Letzteres ist auch für den Kandidaten von Vorteil, da er sich das Unternehmen erst mal ansehen kann. Ein zunächst geringeres Gehalt nimmt man dann auch gerne in Kauf, wenn es bedeutet, dass man eine Festanstellung mit besserem Gehalt bekommt.