Hallo da nehmen wir mal an, ein 16jähriger Jugendlicher bewirbt sich für eine Aubildungsstelle 1000 km vom Heimatort entfernt. Ein viertel Jahr keinerlei Reaktion seitens des Ausbildungsbetriebes. Dann kommt ein Schreiben mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch innerhalb von 7 Tagen. Da er seine Eltern dabei haben möchte und diese ihn auch hinbringen müssten, da Zugverbindung katastrophal (am Ende Deutschlands) nur mit dem PKW zu erreichen, seine Eltern jedoch Schicht arbeiten und so kurzfristig nicht frei bekommen ist der Termin unpassend. Er ruft dort an erklärt höflich die Situation und wird abgekanzelt. „Er wölle etwas und überhaupt man will das Thema Azubis bis Ende der Woche fertig haben.“ Keine Einsicht seitens des Betriebes. Der Jugendliche ist entäuscht und weiss nicht mehr weiter. nach zwei Tagen hat er eine Entscheidung getroffen un sendet eine Email mit folgendem Inhalt:
vielen Dank für die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Meine Eltern und ich haben alles Mögliche versucht um diesen Termin wahrnehmen zu können. Leider ist dies nicht gelungen, da meine Eltern im Berufsleben stehen und ich sie gern dabei hätte. In einem Telefongespräch mit ihnen wurde um Verlegung des Termins gebeten, aber auch das scheint nicht möglich zu sein. Dadurch bin ich gezwungen meine Bewerbung als Auszubildender in ihrem Haus zurück zu ziehen. Mir ist es nicht möglich den Termin des Vorstellungsgesprächs wahrzunehmen da 1000 km eine recht stattliche Entfernung sind und diese einiger Vorbereitung benötigen. Es ist schade gern hätte ich in ihrem Haus gelernt aber es scheitert an einer Kleinigkeit. Vielleicht bietet mir ja ein anderer Betrieb die Chance einer Ausbildung. Bitte senden sie mir meine Unterlagen zurück. Vielen Dank für ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüssen
XY
keine 20 Minuten später erhält er folgende Rückantwort:
vielen dank für ihre Mail.
Nach Rücksprache mit unserem Chef (leider war es vorher nicht möglich) können wir den Termin gerne in den November 2007 verlegen, wenn Sie möchten. Bitte reichen Sie uns rechtzeitig die Terminvorschläge ein. Gleichzeitig können wir Ihre Unterlage gerne auch an ein Schwesterunternehmen weiterleiten, wenn Sie möchten. Bitte geben Sie uns einfach nur Bescheid.
Mit freundlichen Grüßen
YZ Personalreferent
Nun sagt mir mal einer was man davon halten soll. Wie würdet ihr euch verhalten?
Nun sagt mir mal einer was man davon halten soll. Wie würdet
ihr euch verhalten?
Ich würd mich freuen
Ich denke, da weiß die linke Hand nicht was die rechte tut und Deine Email ist letztlich bei der richtigen Adresse gelandet. Also nimm nochmal höflich Kontakt auf und vereinbare einen passenden Termin. Das mit dem Schwesterunternehmen ist eine andere Frage. Das musst du Dir halt überlegen.
Gruß
Claudia
wenn Du den Ausbildungsplatz weiterhin möchtest, dann reich
Termine ein
Ich muß da mal klarstellen das es hier nicht mich betrifft. Meine Wenigkeit steht vor der Rente und ich hab einen Job den ich nicht aufgeben werde. Der Sohn meiner Partnerin weiss nicht was er machen soll. Er meint wenn er jetzt 1000 km fährt und das für Umme kostet es nur Geld. Da sie ja am Telefon so unfreundlich waren und betont haben, dass sie keine Reisekosten erstatten. Erst nach der Email war es ja möglich den Termin zu verschieben.
Auch ich bin der Meinung nix wie hin. Die geben ihm die Chance sich persönlich zu präsentieren.
also bis vor kurzem hätte ich sinngemäss geschrieben „na, ist denn der Kerl noch zu retten - selbstverfreilich geht er hin!“ aber inzwischen sehe ich das anders. Denn meine Erfahrung zeigt (leider), dass oftmals die Regel gilt „So wie eine Firma mit ihren Bewerbern umgeht, so springt sie auch mit den Mitarbeitern um“. Klar, es kann immer mal sein, dass der Personaler mal einen schlechten Tag hat oder der Personaler zwar topfit ist aber der Rest der Bude eher nicht. Aber so als Faustregel konnte ich das nun schon ein paarmal beobachten.
Allerdings würde ich mich an Eurer Stelle nicht auf diese Faustregel verlassen, sondern wenn es irgendwie möglich ist, hinfahren. Erstens kann man sich nur vor Ort ein wirkliches Bild von der Firma machen, zweitens trainiert jedes Vorstellungsgespräch (gerade mit 16 wird er noch nicht so viele gemacht haben, nehme ich an) und drittens kann der Bub seine Chancen abklopfen (kriege ich auf 4 Vorstellungsgespräche 4 Absagen oder 4 Zusagen?).
Davon unabhängig solltet Ihr aber überlegen, was wäre wenn er den Job dort kriegt und auch will. Mit 16 daheim ausziehen ist nicht ohne traut Ihr Euch das zu? Wie wird das dauerhaft mit Heimfahrten gelöst? Warum muss es derart weit weg sein? Klar, wenn Ihr in Oberbayern wohnt, er aber zur Marine will geht´s nicht anders während man eine „Allerweltslehrstelle“ zum Friseur/Bürokaufleut eventuell auch näher daheim finden kann. Wie schaut´s finanziell aus? So wie Du schreibst, ist Kohle nicht im Übermass vorhanden, wird sich das alles ausgehen, wenn der Bub ne eigene Bude leisten muss?
Achja, wenn er das Mail wirklich selber geschrieben hat ziehe ich meinen Hut vor dem Kerl - der wird seinen Weg gehen ob nun in diesem oder einem anderen Betrieb!
unfreundlich waren und betont haben, dass sie keine
Reisekosten erstatten. Erst nach der Email war es ja möglich
den Termin zu verschieben.
Reisekostenzuschuß gabs auch mal vom Arbeitsamt, sofern Arbeitssuchend gemeldet. Bin nicht sicher wie es jetzt ist.
Und vielleicht weiß nicht jeder wo Hinterpfaffenhofen liegt wenn er in Watthausen wohnt. Wurde der termin denn per Post oder per Mail versandt. Per Post muss man ja noch ne PLZ draufschreiben, aber wenn man einen Serienbrief aus der Datenbank bekommt, ist es auch nicht gleich klar, dass da so eine Strecke dazwischen liegt. Und son Mädel vom Telefon hat evtl auch nicht die Befugnis einfach einen neuen Termin zu vereinbaren, da ja erst der Chef dazu befragt werden will, etc.
Ich denke die Mail hat denen noch mal deutlich gemacht, dass Sohnemann nicht ein Muttersöhnchen ist, dass drum seine Eltern dabei haben will, sondern dass es eben ein echtes logistisches Problem ist, da man als 16jähriger ja auch selten einen Führerschein hat.
Vermutlich haben die nicht damit gerechnet, dass der Ausbildungsplatz international so begehrt ist:wink:
unfreundlich waren und betont haben, dass sie keine
Reisekosten erstatten. Erst nach der Email war es ja möglich
den Termin zu verschieben.
Reisekostenzuschuß gabs auch mal vom Arbeitsamt, sofern
Arbeitssuchend gemeldet. Bin nicht sicher wie es jetzt ist.
Denk, man muss eher ausbildungsplatzsuchend gemeldet sein, dann kann man im Vorhinein die Reisekosten beantragen. Dazu legt man die Einladung vor. Meist wollen sie nur eine Fahrkarte DB rausrücken, wenn man aber nachweisen kann, dass es dann rein zeitlich nicht machbar ist, geht auch PKW. Aber immer vorher beantragen. Teilweise ist bei großen Entfernungen auch Hotelübernachtung und Tagegeld möglich. Man muss danach fragen, von allein kommt meistens nichts.
Aber erst mal muss ja ein neuer Termin daher.
woher weiss der angehende Azubi, dass eine Lehrstelle frei wird? Gab es eine Stellenanzeige?
Sofern in dieser Anzeige nicht ausdrücklich anderes steht kommt der Arbeitgeber für die Anreisekosten auf - nach dem Prinzip : wer einläd muss auch zahlen. Da sollte der Azubi mal nachfragen. Es wird aber immer nur die günstigste Alternative bezahlt, also ne Limousine mit Chauffeur mieten kommt nicht in Frage.
Auch wenn es einen rechtsanspruch auf Bezahlung der Reisekosten gibt reagieren manche Unternehmen nicht sehr höflich auf das Ansinnen. Es bleibt also immer noch abzuwägen, ob er diese Alternative in Anspruch nehmen will.
Achja, wenn er das Mail wirklich selber geschrieben hat ziehe
ich meinen Hut vor dem Kerl - der wird seinen Weg gehen ob nun
in diesem oder einem anderen Betrieb!
Genau der Meinung mit den Chancen abklopfen bin ich auch. Er hat sich Deutschlandweit auf 16 Stellen beworben und bis jetzt 9 Termine für Vorstellungsgespräche. 4 hat er schon weg und dabei glaub ich auch schon seine Traumstelle gefunden. Er hat noch nichts gesagt aber ich denke bei einem Vorstellungsgespräch habe ich gemerkt das er die Stelle unbedingt will.
Übrigens die Mail hat er selbst an den Personaler geschrieben. Er hat nix verraten, erst als er die Antwort bekam hat er es gesagt, da er ja eigentlich abgesagt hattte.
Es geht ganz und gar nicht um die Reisekosten. Die sollen nicht erstattet werden. Der Jugendliche will den Ausbildungplatz und dafür ist er und seine Eltern bereit zu investieren. Es ging einzig und allein um den Termin, welcher bei 1000 km Entfernung recht kurzfristig war. Da der junge Mann selber angerufen hat und um Verschiebung gebete hat und recht unfreundlich abgebügelt wurde hat er wie er sagt eigentlich aus Trotz dies Mail geschrieben und siehe da plötzlich ging es. Er meint nun ob es überhaupt Sinn macht diesen Ausbildungsplatz zu wollen bei solch einem Verhalten seitens der Firma. Er bildet sich jetzt ein sie meinen : „Na lass ihn mal kommen wir teilen ihm dann mit das wir ihn nicht brauchen.“ und dafür meint er sei der Weg einfach zu weit um sich eine Abfuhr zu holen, das Geld könne man sich sparen.
Ich bin anderer Meinung, deshalb hatte ich um eure Meinung gebeten.
Danke Gruß Andy
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